Wo den sonst? Und was macht der Klotz, der da normalerweise hängt? (Morgen mehr …)
30. Oktober 2009
29. Oktober 2009
28. Oktober 2009
27. Oktober 2009
26. Oktober 2009
Unter eine Haube kriegen
Der Chefredakteur sorgt heute mal wieder für einen schönen doppelten WAZberger. Im Seite-2-Leitartikel fragt er: „Wie wird Röttgen Globalisierung und Klimaschutz unter eine Haube bringen?“ Wohl gar nicht, kann man da nur antworten. Denn Röttgen wird versuchen, die unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Unter die Haube kommen muss er allerdings nicht mehr, da er bereits verheiratet ist.
24. Oktober 2009
23. Oktober 2009
22. Oktober 2009
21. Oktober 2009
20. Oktober 2009
19. Oktober 2009
17. Oktober 2009
16. Oktober 2009
15. Oktober 2009
Sachfremde Entscheidungen und ein Nasenring
… wieder einmal ein Nasenring, dabei hatten wir den letzten erst vor drei Tagen. Diesmal ist es ein FDP-Politiker, der sich „aber nicht ewig am Nasenring durch die Manege führen“ lassen will (Politik-Seite). Was will er uns damit sagen? Dass er sich zwar am Nasenring führen lassen will, aber nicht durch die Manege? Oder durchaus durch die Manege, aber nicht am Nasenring? Oder aber in Gottes Namen am Nasenring durch die Manege, aber keinesfalls ewig? Vielleicht muss man ja Politiker sein, um in solchen Aussagen Sinn zu entdecken.
14. Oktober 2009
Lesensmittel mit knapp 700000 Mitglieder
Da können einem wieder die Ohren wehtun! (Aber später. Zunächst fragt Duden-Online zurück: „Meinten sie Lebensmittel?“)
13. Oktober 2009
Mit leeren Händen kann man keinen Vertrag unterzeichnen
Wie wahr! Aber bevor wir uns weiter dieser grandiosen Erkenntnis widmen, müssen wir erst noch an einigen kleineren Patzern vorbei. In den diversen Kurzmeldungen und kleineren Texten auf den Rhein-Ruhr-Seiten tauchen sie heute gerne mal auf: „Am Vormittag hatte der aufmerksame Hausmeister einer Bank eine Steckdose bermerkt …“ heißt es in einer Meldung über Datendiebstahl. Im Kasten zum Thema Nahverkehr steht: „Die seit Jahren verordneten Sparmaßnahmen stößen … inzwischen an Grenzen.“ Und in der Meldung zum Schusswechsel in Duisburg lesen wir, dass eine Polizistin „… trotz Schutzweste in der Brust getroffen worden war.“
Dann endlich, auf der Politik-Seite, erfahren wir, „dass Westerwelle mit leeren Händen keinen Vertrag unterzeichnen kann“. Nein, denn er müsste zumindest über einen Kugelschreiber verfügen, sonst wird das nix, mit dem Unterzeichnen.
12. Oktober 2009
Am Nasenring über die Bühne führen und den Mühlstein am Hals hängen haben
Diese beiden schönen Sprachbilder finden wir heute auf der Politik-Seite. Das erste haben wir dem Thüringer SPD-Politiker Matschie zu verdanken: „Ramelows einziges Ziel war es, die SPD am Nasenring über die Bühne zu führen.“ Schön gesagt! Allerdings kann man zwar jemanden an der Nase herumführen, also täuschen, doch das scheint nicht gemeint zu sein, da Matschie ja noch den Nasenring ins Feld führt, vermutlich, weil man damit einen Bären bändigen kann, vielleicht, bevor man ihn jemandem aufbindet. Warum das Ganze dann allerdings auf einer Bühne stattfindet, kann höchstens damit erklärt werden, dass hier etwas über dieselbe gebracht werden soll. Und so ist es ihm gelungen, drei Redensarten zu einer neuen zu vermatschien, pardon, zu vermatschen, und das muss ihm erst mal einer nachmachen!
Da kann sich der WAZ-Autor im Artikel darunter noch so sehr anstrengen und schon in der Headline schreiben, dass der „Friedensnobelpreis für Obama … zum Mühlstein“ wird, diese Klasse wird er nie erreichen. Selbst, wenn man nach dem Lesen dieser Zeile durchaus schon etwas verwirrt ist und sich fragt, was der Mühlstein nun wohl zermahlen wird. Oder sollte Obama vielleicht zwischen zwei Mühlsteine geraten sein? Nein: „Wie ein Mühlstein hängt ihm die Ehre nun am Hals.“ Man fragt sich, warum es ausgerechnet ein Mühlstein sein muss, ein normaler Stein oder ein Gewicht täte es doch auch. Vielleicht, weil der Mühlstein ein schönes Loch in der Mitte hat, so dass man seinen Kopf durchstecken kann. Doch wer sollte das tun und warum? Dazu fiele mir nur ein SPD-Politiker ein, nachdem man ihm am Nasenring über die Bühne geführt hat.
10. Oktober 2009
Dürfen wir Sie mal verdutzen?
Kein Problem! Denn das ist seit Neuestem möglich, wie man heute auf der Politik-Seite lesen kann: „Auch gestern hat er Freund und Feind verdutzt.“ Da sind wir jetzt aber echt verdutzt … äh … worden.
9. Oktober 2009
Schönfärber, Rechtsstaatler & Co
Nun gut, man kennt Schönfärberei und man kennt auch einen Rechtsstaat. Aber kennt man auch die folgenden Begriffe aus dem Titelseitenkommentar? Unter der Überschrift „Schönfärber unterwegs“ steht dann noch: „… also bitte, warum finden sich Demokraten und Rechtsstaatler dann nicht endlich mit der ‚Demokratischen Republik‘ ab?“ Vielleicht, weil es weder Schönfärber noch Rechtsstaatler gibt? Jedenfalls in der deutschen Sprache.
8. Oktober 2009
Dem Auftraggeber
… sein Auftrag? Nein, ganz so schlimm ist es nicht, was heute im Seite-2-Kommentar steht: „Er bekam viereinhalb Jahre Haft, dem Auftraggeber noch nicht.“ Aber dennoch kann man davon Pickel bekommen. Nur dem Schreiber nicht.
7. Oktober 2009
Bizarre Kanten glätten
Ein merkwürdiges Ansinnen heute im Titelseitenkommentar, denn: „Dazu müssten erst die bizarren Kanten geglättet werden durch Realitätssinn von Kommunalpolitikern und ein bundespolitisches Programm bar jeder Sektiererei.“ Wie glättet man Kanten? Und gar bizarre? Und was hat man dann? Glatte Kanten? Naja, immer noch besser als klare.
6. Oktober 2009
Büchsenspanner
Ts, ts, die Leute kommen auch auf Gedanken … Doch zunächst einmal müssen wir das Folgende auf der Seite 2 über unser ergehen lassen: „Die über das Textile hinausreichende Botschaft der Delegationschef von CDU, FDP und CSU zum Auftakt der schwarz-gelben Regierungsbildung …“ (Weg mit dem Plural-S, auch bei über das Textile hinausreichenden Botschaften!)
Und dann können wir lesen, „wie Büchsenspanner aller Parteien übereinstimmend durchsickern ließen, legte sich die Anspannung …“ Da können sie spannen, soviel sie wollen, wenn die Büchsen etwas durchsickern lassen, ist es vorbei mit der Spannung. Oder so ähnlich.
5. Oktober 2009
Sprechen Indizien für oder gegen den Verdächtigen?
Gute Frage, nicht wahr? Ist aber auch wirklich nicht einfach. Zumindest bei folgender Formulierung auf der heutigen Titelseite: „Der Junge bestreitet die Tat. Indizien sprechen aber gegen den Verdächtigen …“ Wenn sie aber gegen den Verdächtigen sprechen, war er es dann doch eher nicht? Denn ansonsten hätten sie ja dafür sprechen müssen, dass er es war. Also für ihn. Also: Wenn alles gegen ihn spricht, dann sprechen die Indizien für ihn.
Aber nehmen wir doch der Einfachheit halber mal ein par ganz normale Rechtschreib- oder Zeichenfehler. Wie den hier im Lokalteil: „Als sie zur Haustür ging (Komma fehlt!) um die Zeitung zu holen …“
Oder den hier von der Seite „Hören und Sehen“, wo man die Christine Neubauer Folgendes sagen lässt: „Ich verzeichte auf Süßigkeiten und Alkohol.“
Und zum Schluss haben wir noch etwas auf der Politik-Seite, auf das ich hier auf keinen Fall verzeichten möchte: „17 Monate nach ihrer ursprünglichen Blockade … ist damit die größte Hürde für eine umfassende EU-Reform gefallen.“ Das bezweifle ich, weil Hürden zum Überspringen da sind (und wenn sie fallen, werden sie beim Überspringen gerissen). Selbst ein Hindernis kann nicht fallen, es wird beseitigt.
3. Oktober 2009
Unverlogene Tränen des Glücks
… können uns kommen, wenn wir die pathetische Worte anlässlich des Feiertags vernehmen. So lesen wir im Leitartikel auf Seite 2: „Die unverlogenen Tränen des Glücks in der Nacht des Mauerfalls rühren noch an.“ Nur was? Hoffentlich keine verlogenen Tränen des Unglücks!
Ein paar Absätze weiter „sieht die Öffentlichkeit zu, wie es ’schick‘ wird, in Ostalgien zu schwelgen …“ Mal abgesehen von dem Mut, hier einen Plural zu bilden, besteht das Wesen einer (N)ostlagie gerade darin, dass man in Erinnerungen – na, naah? – richtig: schwelgt.
2. Oktober 2009
An Arbeitnehmerrechten kratzen und Uiguren unter den gigantischen Teppich kehren
Es soll vorkommen, dass etwas angekratzt ist. Zum Beispiel das Image der Banken. Auch ein Mythos kann angekratzt sein oder das Vertrauen. Aber wer kratzt da? Eigentlich niemand, und das ist auch gut so. Außerdem kann nicht alles und jedes angekratzt sein. Das hindert unseren heutigen Titel-Kommentator jedoch nicht daran zu konstatieren, dass „die Liberalen kaum an den Arbeitnehmerrechten kratzen können.“
Noch dicker kommt es allerdings auf der nächsten Seite, im Leitartikel: „… die entrechteten Tibeter und Uiguren werden unter einen gigantischen Teppich gekehrt.“
In einem weiteren Leitartikel kann der Chefredakteur heute Chefredakteur. Und weil diese Art von Neudeutsch so schön ist, muss er’s auch gleich viermal können, zu Beginn eines jeden Absatzes:
„Sigmar Gabriel kann Macht.“ Schlimm, schlimm. „Gabriel kann Volk.“ Noch schlimmer! „Gabriel kann Team.“ Jetzt heben wir gleich ab. Und am Schluss: „Gabriel kann SPD.“ Heilige deutsche Sprache! Womit hast du das verdient! Und ich kann … nicht mehr!
1. Oktober 2009
Wenn es beeindruckt, gefällt es nicht
Denn wieder haben wir es mit dem Unsinn zu tun, auf notwendige Ergänzungen zu verzichten. „Aber die Energieleistung, Rückschläge, wegzustecken, beeindruckt.“ Mal abgesehen, vnder der Energieleistung, wer wird hier beeindruckt? Der Schreiber, wir alle oder Onkel Theobald?