WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

26. Januar 2009

Mit grobem Keil das Profil schärfen und die Ordnung unterpflügen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:03

Im Kommentar auf Seite 2 stellt „die Krise vieles auf den Kopf“. Offenbar auch das Sprachvermögen von Journalisten, denn „die Ordnung gerät mächtig durcheinander, untergepflügt von Krisenbekämpfern.“ Diese Krisenbekämpfer! Können die nicht einmal etwas unterpflügen, ohne gleich die Ordnung durcheinander geraten zu lassen?

Vielleicht sieht deshalb auch im nebenstehenden Artikel „Handlungsbedarf, nun zum groben Keil statt zur Nagelfeile zu greifen, um ihr Profil zu schärfen.“ Na klar, auf den groben Klotz gehört ein grober Keil, so sagt zumindest die Redewendung, dass man damit aber nun auch ein Profil schärfen kann, ist eine echte Innovation.

Genauso wie die „Ban-dansagen“ gegen die man sich auf der „Rhein-Ruhr“-Seite wehren soll. Oder sind die Bandan-Sagen ein Teil anderer Sagen, z.B. der Nibelungen? Schade, leider stellen sie sich nur als Trennungsfehler heraus, denn gemeint waren Band-ansagen, die von unseriösen Telefonwerbern abgespielt werden.
Glücklicherweise kann man sich dagegen wehren. Nicht gegen die Trennfehler, aber ansonsten „hat der Kunde ein Wiederrufs- und Rückgaberecht…“ Dagegen möchte ich nun aber Widerspruch einlegen, weil es sich nunmal um ein Widerrufsrecht handelt.

Welches ich am liebsten auch auf der „Ratgeber Auto“-Seite angewendet haben will. Hier heißt es nämlich in einer fetten Headline: „Am Ende fiel David Bowie aus den Angeln“. Im Artikel selbst erfahren wir dann zwar, dass die Türen eines Autos, genannt „David Bowie“, aus den durchgerosteten Scharnieren fielen, nicht aber, woher die absonderliche Mischung von „aus den Angeln heben“ und „aus allen Wolken fallen“ stammen könnte.
Vermutlich von der mit dem groben Keil untergepflügten Ordnung.

24. Januar 2009

Finstere Vermutungen kochen den roten Faden

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:32

Oh, wie habe ich das vermisst! Formulierungen wie diese: „Der Präsident räumte ein, dass die rasche Verabschiedung des geplanten Konjunkturpakets den Kongress eine harte Aufgabe sei“. Das macht direkt Appetit auf mehr.

Und schon finden wir Folgendes im Sportkommentar: „Die traurige Nachricht … war kaum auf dem Markt, als finstere Vermutungen die Runde drehten. Der Verdacht des Dopings, der neuerdings immer sehr schnell hochkocht, wenn ein Spitzensportler ‚unter ungeklärten Umständen‘ stirbt, webte in vielen Kommentaren den roten Faden wilder Spekulationen.“

Da dreht bei mir sogleich die finstere Vermutung die Runde, dass der rote Faden verloren gegangen ist, weil das den Kongress eine zu harte Aufgabe war. Oder ist das jetzt eine hochgekochte Spekulation?

23. Januar 2009

In der Schmuddelecke sinken und in den Wunden bohren

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:04

„So tief sind wir gesunken, in der Schmuddelecke der Berufs- und Verbandspolitik“, wird heute auf der Titelseite der Chef der KV Nordrhein zitiert. Wir wollen mal zu seinen Gunsten annehmen, dass er nicht gemeint hat, man sei in der Schmuddelecke abgesunken oder gar, man sei in die Schmuddelecke herabgesunken, aber was hat er dann gemeint? Möglicherweise, dass man so tief gesunken sei, dass man sich nun in der Schmuddelecke befinde. Was aber auch schon die nächste Frage aufwerfen würde: Warum ist die Ecke unten?

Ich fürchte, wir werden das nicht abschließend klären können, genauso wenig, wie die folgende Formulierung des Chefredakteurs im Kommentar auf Seite 2: „Herr Philips ist Chefberater neue Medien von Barack Obama.“ Sollte er nicht wenigstens Chefberater für neue Medien sein? Oder wenn es eine Berufsbezeichnung sein sollte, müsste man dann nicht vom Chefberater „Neue Medien“ reden? Andernfalls fürchte ich, dass demnächst noch von einem Hilfsberater diverse Sendungen und Berichte die Rede ist. Und das wäre doch ganz furchtbar, oder?

22. Januar 2009

Donnerstag

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:07

… folgt nach …

21. Januar 2009

Schwere Pfunde

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:01

Im Essener Lokalteil finden wir diese Headline: „Dünne Luft gegen schwere Pfunde“. Das erinnert mich an die alte Scherzfrage: Was ist schwerer, ein Pfund Blei oder ein Pfund Federn? Und warum hat man nicht einfach „Dünne Luft gegen dicke Pfunde“ getitelt? Das wäre zwar nicht richtiger, aber immerhin schöner gewesen.

20. Januar 2009

Größer wachsen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:33

Auf der Politik-Seite sagt ein Politikwissenschaftler: „Je weniger Bürger wählen, desto größer wächst der Einfluss des Wählers.“ Er wächst nicht höher und auch nicht einfach „mehr“, aber der Mann ist ja auch Politik- und kein Sprachwissenschaftler…

19. Januar 2009

Giftpillen in Büchern

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:53

… und nicht etwa im Medizinschrank (folgt)

17. Januar 2009

Zivil ist jeder seines Glückes Schmied und schrappt schräg artifiziell

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:53

(folgt)

16. Januar 2009

Freitag

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:52

Leider noch keine WAZ in Sicht, aber ich bleibe am Ball.

14. Januar 2009

Winterpause

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:07

In eigener Sache: Auch WAZblogger fahren hin und wieder in den Urlaub. Und ab morgen bin ich im Ausland und weiß nicht, ob ich dort eine WAZ bekommen kann.
Ich hole aber alles nach, versprochen! Spätestens am 25.1. sind wir wieder online.

Eine Botschaft, die aus zwei Seiten einer Medaille besteht

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 15:12

Nach dem Rettungsschirm und der Kreditklemme gibt es nun auch noch die Schuldenbremse. Aber nicht irgendeine: „Entscheidend ist, ob es gelingt, diese Schuldenbremse wasserdicht zu machen“, erläutert ein Finanzwissenschaftler auf der Titelseite. Das finde ich auch, wer will schon wasserdurchlässige Bremsen haben?

Das meint auch der Kommentar auf Seite 2: „Wähler muss auf die Bremse achten“. Nur bleibt dann offenbar keine Zeit, auf die Deklination zu achten: „Viel ist geschrieben worden auch an dieser Stelle über die Notwendigkeit eines solchen Impuls für die dramatisch absackende Konjunktur.“ Vielleicht sollte man daher auch mal ein bisschen schreiben über die Notwendigkeit des Genitivs auch bei Wörtern, die bereits mit „s“ enden. Vielleicht wäre dann die Notwendigkeit eines Impulses dabei herausgekommen.

Aber man kann sich ja nicht um alle „Milliardendetails“ kümmern, wie die Kanzlerin im nebenstehenden Artikel. Ahem, was ist eigentlich ein Milliardendetail? Das Milliardstel eines Details?
Egal, mit Politikern ist es eh nicht leicht: „Steinmeier lässt sich schwer zusammenfassen.“ Nicht wahr?
Vor allem, wenn er „drei kanzlerkandidatengerechte Botschaften vermitteln,“ will „was misslingt, weil mindestens eine der Botschaften aus zwei Seiten einer Medaille besteht und die Sache deshalb ausufert.“
Das kann nicht jeder, deshalb „schneidet etwa CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg die Entlastung der Bürger für seine Partei heraus,“ anstatt sie heraus zu stellen, was jeder andere getan hätte.
Und zum Schluss steuert die CDU noch „den Rettungsschirm für Unternehmen mit nachträglich ausgebauter Verstaatlichung“ bei, wobei unklar bleibt, ob die erst ein– und dann wieder ausgebaut wurde, oder ob sie lediglich erweitert, also weiter ausgebaut wurde.
Das kann ich aber hier nicht abschließend klären, weil sonst meine Botschaft, die aus zwei Seiten einer Medaille besteht und die ich hier einmal deutlich herausschneiden möchte, grenzenlos ausufern würde und mich dann keiner mehr zusammenfassen könnte.

13. Januar 2009

Das Jenseits wird immer beliebter

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:22

Es gibt Sprachdummheiten, die sich wie Viren in der Sprache ausbreiten. Wenn irgend jemand etwas Blödes sagt oder schreibt, und es kommt nur einigermaßen klugschwätzerisch daher, dann gibt es mit Sicherheit genügend Leute (meist Journalisten), die es weiter verbreiten. Und gerade bei der WAZ ist man natürlich äußerst anfällig für jeglichen sprachlichen Unsinn. Das neueste Beispiel ist das Jenseits.
So lesen wir z.B. heute auf der Seite 2, „dass Koch jede Koalition jenseits von Schwarz-Gelb ausschließt“. Und diesseits davon? Ist das besser? Und was soll das überhaupt heißen?
Alles ist plötzlich irgendwie „jenseits“ von irgendwas, wenn man es ausschließen möchte. Roland Koch seinerzeit hoffte „jenseits der Tatsache“, und seitdem gibt es eine Menge Nachahmer. Aber vielleicht hatte er das ja schon irgendwo aufgeschnappt.
Für mich ist das jedenfalls alles jenseits von Gut und Böse.

12. Januar 2009

Die Butterseite in den Schatten rücken

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:52

Dass WAZ-Autoren mit Redensarten immer so ein klein bisschen auf Kriegsfuß stehen, ist bekannt. Und der Chefredakteur macht da keine Ausnahme. So schreibt er heute im Kommentar auf Seite 2: „Als Regierung kommt die SPD staatstragend daher, was Münteferings Lockerungsübungen Richtung Links-Partei in den Schatten rückt.“ Wenn man etwas oder jemanden übertrifft, dann kann es sein, dass man es (oder ihn) in den Schatten stellt. Genau das kann hier aber nicht gemeint sein und ist es auch nicht, weshalb sich der Autor dann im letzten Moment für ein anderes Verb entscheidet. Das macht die Sache aber nicht besser, denn nun haben wir eine Redewendung, die irgendwie ein Schattendasein führt, wenn man mir den Kalauer verzeihen will. Die „Lockerungsübungen Richtung Links-Partei“ will ich ihm dann auch mal verzeihen, nicht jedoch das direkt anschließende zweite zertrümmerte Sprachbild: „Diese Konstellation fällt jedenfalls Merkel auf die Butterseite.“

Und wenn der Chef schon mit derartig schlechtem Beispiel vorangeht, soll es da wundern, dass auf der Rhein-Ruhr-Seite „dem … beliebten Flughafen der Wind schärfer ins Gesicht wehen wird“?
Oder dass im selben Artikel „längere Betriebszeiten und eine Verlängerung der Start- und Landebahn … zur Rede stehen“ – anstatt zur Debatte. (Natürlich kann man auch jemanden zur Rede stellen – aber das ist nun wieder eine ganz andere Redensart.)

Manchmal hat es den Anschein, als versuchten die WAZ-Autoren besonders originell zu sein oder „eingefahrenen Gleise“ zu verlassen, wenn sie vom oft Gehörten oder Geschriebenen abweichen. Nur: Zur Redensart gehört nun einmal, dass sie nicht besonders originell ist, sonst wäre sie keine Redensart.
Originalität schön und gut, aber kann sie sich nicht anders zeigen, als dass etwas in den Schatten rückt oder zur Rede steht? Ansonsten fällt nämlich jedes Sprachbild auf die Butterseite.

11. Januar 2009

Mit der Gießkanne durchs Land laufen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 14:18

Die Samstags-WAZ bringt uns gleich auf der Titelseite die mahnenden Worte eines früheren McKinsey-Chefs zur Kenntnis: „Der Staat kann nicht mit einer Gießkanne durchs Land laufen und normale Marktprozesse behindern.“ Jetzt weiß ich endlich, warum die Tagessätze bei McKinsey so hoch sind. Äußerungen von solch ökonomischem Tiefsinn bei gleichzeitiger sprachlicher Eleganz sind eben nicht billig!

Die Universalpräposition schlägt mal wieder auf der Politik-Seite zu: „Über die Spekulationen zeigte sich Mannichel … betroffen.“ Auch, wenn man normalerweise von etwas betroffen ist.

Auf der Kulturseite erfahren wir, „dass die Ausstellungsmacher in Köln inmitten all der Fotos aus deutschen Reihenhäusern eine oppulente Polstergarnitur vor holzfurnierter Schrankwand drappierten.“ Vielleicht hätte man die Möbel drapieren sollen, dann wären sie noch besser zur Geltung gekommen.
Später im Text lesen wir dann noch von der „Ledergarnitur und dem gläsernen Tisch“, von dem ich allerdings vermute, dass es sich um einen Glastisch handelte.
Auch, wenn „bei Ihnen … sämtliche Möbel den Halt der Wände“ suchen. „Alles lehnt sich an, so wie er, der Tierarzt Alexander W., an seine Gattin, die Krankenschwester Elvira W..“ Stellen wir uns doch das alles einmal vor, die gesamte Anlehnerei: Der Stuhl an den Tisch, der an den Schrank, alle zusammen an die Wände und der Tierarzt an seine Gattin W (mit zwei Punkten). Warum kommt mir jetzt Loriot in den Sinn?
„Schöner wohnen eben.“ Schöner Wohnen hätte ich besser gefunden.
Zumindest ist das „anders als in England, wo das viktorianische Reihenhaus durchaus dem vermögendem Bürgertum ein stattliches Ambiente bot.“ Und wo man vielleicht eher dem vermögenden Bürgertum das Ambiente bot.
Egal, dem Reihenhaus tut das keinen Abbruch: „Ein Trend jedoch scheint seine Existenz zu befördern…“ Fragt sich nur, wohin.

Schließlich hält noch die Essener Lokal-Sport-Seite eine ganz besonders schöne Bildunterschrift für uns bereit: „Felix Quecke is derzeit bei der U19-Nationalmschaft.“
Also bitte! Wenn schon trinken, dann richtig! Und dann müsste die Bildunterschrift so lauten: „Flix Qucke ss drzt b dr U-nnnzhn-Nzo … Nahzoo … uups! Nassio … Nazional … mampf … mnnschfft! Jawoll!“

9. Januar 2009

Ausgestaltung des Rettungsschirms bei Kreditklemme

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:57

Gefällt uns die Kreditklemme besser als der Rettungsschirm? Auf der Titelseite haben wir heute beides. Wobei laut Headline ein „Ringen um den Rettungsschirm“ stattfindet, im Artikel die Große Koalition allerdings allerdings nur „um die Ausgestaltung des Rettungsschirms für gefährdete Unternehmen“ ringt.

Während im Kommentar daneben der Staat „großes Interesse (hat), die Kreditklemme aufzuheben. Jene Klemme, die die Banker so gern kleinreden…“ Es ist also eher eine große Klemme, die Kreditklemme. Aber die Herkunft dieses Sprachungeheuers zu erklären, fühl ich mich ein bisschen überfordert. Da sitze ich sozusagen in der Klemme. Ich fürchte nur, dass es 2009 zum „Wort des Jahres“ werden könnte…

8. Januar 2009

Zwischen Fliegen steckenbleiben

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:03

Auf der Titelseite jagt heute ein „neuer Rettungsschirm“ (Headline) „ein neues Rettungspaket“ und „nach dem 500 Milliarden Euro schweren Banken-Rettungspaket bereits der zweite staatliche Schutzschirm“ den Deutschlandfonds. Oder andersherum.

Da ich aber die vielen Schirme und Pakete nicht mehr kommentieren will, wenden wir uns doch lieber der „Rhein-Ruhr“-Seite und damit der Spendenaktion für Bangladesch zu, die ja auch immer wieder für außergewöhnliche Formulierungen gut ist.
Beispielsweise diese: „Heute muss Lima also etwa 24 sein, eine hübsche Frau mit sehr glänzenden schwarzen Haaren, die sie in einem schweren Knoten bändigt.“
Oder dieses sprachliche Kleinod: „Lima trägt heute Grün, es hebt sich leuchtend ab von ihrer dunklen Haut, und den Kopf oben.“ Es hebt sich ab von der Haut und den Kopf oben? Müsste es nicht „von dem Kopf oben“ heißen? Ach, nein, so war das ja gar nicht gemeint! Sondern so: Sie trägt Grün und den Kopf oben – was einerseits nicht sonderlich überrascht, denn wo trägt man den Kopf sonst? Unterm Arm? Und was andererseits schon für sich eine ziemliche gewagte Verbindung ist, die durch den Einschub wahrlich nicht besser wird.
Aber Limas Kopf geht es besser: „Eben hat sie ihn noch verschämt gesenkt, aber nun, da sie ihre Geschichte erzählt hat, sieht sie aus, als wäre sie sie losgeworden, sie hebt jetzt die Augen und blickt in die Zukunft: Lima will dem Besuch etwas zeigen.“ Erst hatte sie den Kopf oben, nun hebt sie die Augen (nicht etwa den Blick!). Wohl, damit sie besser in die Zukunft schauen kann. Gleichzeitig will sie etwas zeigen. Nur was? Das erfahren wir nicht, stattdessen geht es naht- und atemlos weiter:
„Das Baby von damals, geboren im Herbst 1998, kann sie nicht mehr zeigen; es kam schwer behindert auf die Welt, lebte, geliebt und gepflegt von den Frauen im Heim, keine vier Jahre.“ Sozusagen totgepflegt.
„Aber Lima hat andere Schätze, die so viele andere in ihrem armen Land nicht haben.“ Wie tröstlich!
„Ohne das Heim hätte sie nichts von dem, das sie nun vorführt schnellen, selbstbewussten Schritts.“Ich glaube, der letzte, den ich mit selbstbewusstem Schritt sah, war Arnold Schwarzenegger als Terminator. Allerdings hat er dabei nichts vorgeführt, dürfte ja auch ein bisschen schwerfallen.
Doch muss sie vorsichtig sein, wo sie hergeht, mit selbstbewusstem oder unbewusstem Schritt, denn „in den Gängen muss man quer gehen, um nicht stecken zu bleiben zwischen den Fliegen.“
Es ist überhaupt ziemlich eng: „Es gibt hier mehr Kinder, als zwischen den brüchigen Zaun passen…“ Die einen passen nicht zwischen den Zaun, die anderen bleiben zwischen Fliegen stecken, „aber es ist ein Zuhause. Limas Zuhause. Lima, die Ausgestoßene, hat hier ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. Es ist ein enger, übelriechender Platz, den bei gutem Wetter die Sonne verbrennt und der bei schlechtem droht fortzuspülen.“
Aha, der Platz in der Gesellschaft riecht schlecht und droht außerdem fortzuspülen. Nicht etwa, fortgespült zu werden. Und was spült er fort? Nach Lage der Dinge fällt mir dazu eigentlich nur eins ein: verständliches Deutsch.

7. Januar 2009

Steinmeier wechselt Steinbrück ab

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:41

Das ist ja mal eine nette Abwechslung bei der WAZ: „SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier wechselt Steinbrück ab als Mann an Merkels Seite“, verkündet eine fette Subline auf der Politik-Seite. Und man fragt sich, warum niemand solche Autoren abwechselt. Möglicherweise, weil man sie entweder ablösen müsste oder aber sich mit ihnen abwechseln.
Wir erfahren aber noch mehr Überraschendes im Artikel: „In Krisenzeiten können Kanzler ihre Fußstapfen vergrößern. Oder auch nicht.“ Ja klar: je größer die Fußstapfen, desto schwerer fällt es einem Nachfolger, dort hineinzutreten. Also will jeder Kanzler seine Fußstapfen, damit keiner dort hineintapfen kann. So gesehen, gewinnt der Eintrag vom 5. Januar noch eine ganz andere Bedeutung.
Und auch dies kann dann nicht mehr verwundern: „Anfangs traten Angela Merkel und Peer Steinbrück zusammen auf. Sie teilten einen ernsten Gesichtsausdruck sowie die Einschätzung, dass man nicht mit Geld um sich werfen dürfe.“ Auch, wenn ich noch nie meinen Gesichtsausdruck mit jemand anderem geteilt habe. Aber das kann ja noch kommen: Vielleicht, wenn ich mit Geld um mich werfe.
In der Zwischenzeit „kann Merkel nur Kompromisse aus den Forderungen von Steinmeier und Seehofer heraushandeln.“ Das, fürchte ich, dürfte ein bisschen schwierig sein, da man Kompromisse normalerweise schließt; dass sie jemand aus Forderungen heraushandelt, ist vergleichsweise selten.
Indes: „Merkel wollte sich nach dieser Legislatur die Leistung anheften können, den Haushalt in Ordnung gebracht zu haben.“
Dafür hefte ich mir jetzt die Leistung an, diesen Artikel bis zum Ende durchgestanden zu haben, selbst wenn ich meinen Gesichtsausdruck mit niemandem teilen kann.

6. Januar 2009

Mit straffer Hand vorsichtig denken

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:44

Man kennt sanfte Hände, schöne Hände, vielleicht auch eine Politik der harten Hand. (Ach ja: straffe Zügel, die gibt es natürlich auch). Aber das hier, auf der heutigen Kultur-Seite, ist neu: „Mit straffer Hand in die oberste Liga“. Und demnächst wird wohl jemand mit harten Zügeln in die Liga reiten!

Dafür ist „an eine Verlegung in die Uniklinik im heimischen Jena allenfalls vorsichtig zu denken“, wie uns der Althaus-Artikel auf der „Welt“-Seite belehrt. Wie denkt man vorsichtig und was passiert dem armen Althaus, wenn man etwa unvorsichtig an eine Verlegung denkt?

5. Januar 2009

Die Tapf-Erste und die Genesungswünsche unter den Genesungswünschen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:25

Wer tapft so spät durch Nacht und Wind? Es sind die Genesungswünsche, mein Kind!
Ich hoffe, man verzeiht mir diesen Kalauer, aber diesen Reim konnte ich mir einfach nicht verkneifen.
Und die Trennung auf der zweiten Essener Lokalseite lädt ja auch zum Kalauern ein: „Eine Frau ist derzeit die Tapf- (neue Zeile) erste unter den 180 Mitgliedern der … Essener … Segler.“ So wüsste man ja auch nur zu gerne: Wer ist die Tapf-Zweite oder die Tapf-Dritte?

Überhaupt kommt es heute wieder unheimlich tapf (verzeihung!) taff daher. Schon auf der Titelseite mit einer kleinen Meldung über einen Verkehrsunfall: „Sein Wagen kam von der Fahrbahn ab und prallte einen Baum“.

Im Kommentar auf derselben Seite wird „Dieter Althaus gebraucht von den seinen“. Was werden nur die Seinen dazu sagen, dass sie plötzlich klein geschrieben werden?

Auf der Politik-Seite arbeitet Horst Seehofer „momentan mit Hochdruck an einem Konjunkturpaket, in dessen Mittelpunkt er selbst steht.“
Aber das ist noch nicht alles, denn „diesem Treffen hatte Seehofer zwei Interviews vorangestellt, in denen er seine Forderung nach Steuersenkung festmauerte.“
Und wo wir gerade mal dabei sind: „Gleichzeitig mauerte die SPD … ihre Ablehnung nicht nur fest.“ Da kann man ja fast dankbar sein!

Die SPD-Chefin von NRW übrigens, die laut eines Artikels darunter „mit frischer Angriffslust ins neue Jahr“ geht, gibt dann noch Folgendes von sich: „Beim Ministerpräsidenten von NRW erkenne ich dagegen eine Politik nach dem Motto von Pipi Langstrumpf: ,Ich mal mir die Welt, so wie sie mir gefällt'“. Schön gesagt. Leider ist ihr da ein kleiner, aber entscheidender Fehler unterlaufen: Pipi Langstrumpf nämlich macht sich die Welt, so wie sie ihr gefällt. Ja, schade eigentlich, aber nun haut der ganze schöne Vergleich nicht mehr hin.

„Schon jetzt finden sich nicht nur Genesungswünsche unter den Genesungswünschen, die zu hunderten einlaufen …“ überrascht uns ein Artikel auf der Welt-Seite zum Ski-Unfall des Ministerpräsidenten von Thüringen, „sowie Helmpflicht für Kinder unter 14 Jahre“. Unter wem? Unter Jahren! Fast möchten man sagen, damit’s vielleicht mal hängenbleibt: Unter Jahrenden!

3. Januar 2009

Appell ans Helmtragen, Tendenz über die Entwicklung

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:29

Geht das? Offenbar schon! Auf der Titelseite geschieht das mit folgenden Worten: „Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft appelliert ‚mit Nachdruck‘ an das Helmtragen, nicht aber an den Gesetzgeber.

Und im Kommentar auf Seite 2 gibt es „berechtigte Ansätze für ein düsteres Jahr 2009″, aber dennoch „zu ausladender Schwarzmalerei keinen besonderen Anlass.“ Das ist beruhigend, hatte ich doch schon befürchtet, dass die Ansätze für ein düsteres Jahr, seien sie nun berechtigt oder nicht, zu weit ausladenden Malereien einladen würden …

Schließlich gibt es mal wieder einen besonders kreativen Einsatz der beliebten Universalpräposition „über“, diesmal auf der Wirtschaftsseite. Dort sagt ein Sprecher von TUI mit Blick auf die Internationale Touristik-Börse: „Dann gibt es eine ziemlich gute Tendenz über die Entwicklung der Branche“. Ich habe wirklich lange versucht, diesem Satz einen Sinn abzugewinnen, es bleibt mir aber nur eine Tendenz über die Entwicklung von Managergehirnen, und die sieht nicht besonders rosig aus. Da möchte dann auch lieber an das Helmtragen appellieren.

2. Januar 2009

Eingebüsste Vorstösse und Schussverletzungen durch Macheten

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:52

Wirklich Erstaunliches passiert heute auf der „Menschen“-Seite. Hier lässt die WAZ einen Arzt die Grausamkeiten in Nigeria mit den Worten schildern: „Schussverletzungen durch Macheten, sowie abgeschlagene Arme und Beine gehören zum Alltag.“ Erstaunlich, weil Macheten bekanntermaßen große Messer sind, die hier die Schussverletzungen verursachen.

Dass die WAZ nicht so richtig mit der Benutzung des „ß“ und seiner Ersetzung durch „Doppel-S“ klarkommt, haben wir schon einmal bemerkt. Auf der Kulturseite finden wir dazu heute sogar zwei Beispiele. Zu Beginn des Artikels über die Varus-Schlacht heißt es: „Der Verursacher des kaiserlichen Weinkrampfes konnte nicht mehr dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass das Imperium innerhalb von vier Tagen ein Achtel seiner Streitkräfte eingebüsst hatte.“
Und etwas später: „… obwohl Rom offenbar… bis weit ins dritte Jahrhundert hinein militärische Vorstösse unternahm.“

31. Dezember 2008

Rettungsschirm auf Platz 8

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 11:27

Die schlechte Nachricht zuerst: Der „Rettungsschirm“ hat es beim „Wort des Jahres“ unter die ersten Zehn geschafft und ist immerhin auf Platz 8 gelandet! Wie konnte das nur passieren? Die Gesellschaft für deutsche Sprache begründet das folgendermaßen: „Rettungsschirm ist wie ‚Rettungspaket‘ die bildhafte Bezeichnung der staatlichen Finanzhilfen für in der Krise befindliche Banken und Unternehmen.“ Das hilft uns aber nicht besonders weiter, wissen wir doch immer noch nicht, wofür dieses Bild stehen soll. Unter einem Rettungspaket kann man sich noch irgend etwas vorstellen, auch unter einem Schutzschirm. Aber diese vermaledeite Mischung aus beidem, die nur dem verwirrten Hirn eines aufgeregten Reporters entsprungen sein kann, funktioniert weder sprach- noch bildlich: Wie rettet ein Rettungsschirm? Die nahe liegende Assoziation ist ein Fallschirm, den man ergreift, wenn man aus einem Flugzeug springen muss, genauso, wie man einen Rettungsring ergreift (oder zu den Rettungsbooten eilt), wenn das Schiff untergeht. Aber die Banken sollen sich ja drunter stellen. Manchmal erwägt man gar, sie darunter zu zwingen. Demzufolge wird er aufgespannt. Manchmal enthält er Milliarden Euro, ist also eine Art Tüte. Und manchmal hat er einen Konstruktionsfehler und versagt. Was ist das also für ein Monster?
Und dass diese sprachliche Entgleisung nun auch noch offiziell Eingang in die deutsche Sprache findet, (um es einmal mit Hanns-Dieter Hüsch zu sagen:) „da kann ich mich kriminal drüber ärgern“. Aber es ist offenbar nicht mehr zu ändern.

Dagegen sind die sprachlichen Entgleisungen in der heutigen WAZ geradezu harmlos. Auf der Sport-Seite „antworten chinesische Freunde auf die Frage nach den Nachwirkungen der Spiele: ‚Ich kenne niemand, der nicht stolz darauf ist …“, und das auch noch „einhellig“. Nun gut, das sind Chinesen, wie sollen die auch wissen, dass sie allenfalls niemanden kennen? (Nur der deutsche Autor hätte es wissen können…)

Auf der Kultur-Seite werden uns die Intendanten im Ruhrgebiet mit den Worten beschrieben: „Auf Gerard Mortier, den intellektuell Leuchtenden, und Jürgen Flimm, den emphatisch Starken, folgt Willy Decker, ein klug leise und sehr tief Fragender.“ Und das ist ja nicht falsch, nur reichlich verschwurbelt.

Und im Essener Lokalteil verabschiedet sich der Lokalchef in seiner „Lupus“-Kolumne in den Ruhestand. Er benutzt dabei so schöne Sprachbilder wie dieses: „… Begegnungen sind das Salz für Journalisten in den alltäglichen oft doch hektischen Abläufen.“
Und er mahnt: „Mit Gutsherrenart und einem betonköpfigen ‚Durch-die-Wand-Wollen‘ ist kein Erfolg zu verbuchen“.
Schließlich gelingt es ihm sogar noch, die aktuelle wirtschaftliche Situation mit seinen Überlegungen zu verknüpfen: „Die Probleme des Haushalts der Stadt haben nichts mit dem Boom der Wirtschaft zu tun, der immer noch anhält, sich aber aufgrund der Finanzkrise auch in Essen auswirkt – für depressives Lamentieren sollte aber die Zeit zu schade sein.“ Finde ich auch, zumal ein Boom eine Hochkonjunktur bedeutet und somit der Rest des Satzes schlicht unverständlich wird. Aber solche Formulierungen waren für mich immer irgendwie … äh … das Salz in … äh … meinen täglichen hektischen Abläufen.
Lupus wird mir fehlen.

30. Dezember 2008

Datenfahrräder zu Lasten des Service, selten

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 17:08

Ein bisschen rätselhaft, nicht wahr? Das dachte ich auch, als ich den folgenden Satz auf der „Ratgeber Computer“-Seite lesen musste: „Zwei der drei Testkunden wurde an der Hotline in Aussicht gestellt, selten.“ Da hat vermutlich der Autor die Empfehlung des Chefredakteurs mit der Wein-Nacht zu ernst genommen.
Und wie soll man da noch genügend Ernst für den Genitiv übrig behalten? Also schreibt man (in der Headline und im Text): „Preiskampf geht zu Lasten des Service.“ Und hängt sich damit an einen Trend, der den Genitiv bei allen Wörtern ignoriert, die irgendwie auf „s“ (bzw. den entsprechenden Laut) enden, was dann zu Lasten des Services geht.
Und all‘ das auch noch unter der Überschrift: „Fahrrad auf der Datenautobahn“. Und in der zugehörigen Bildunterschrift heißt es ebenfalls: „Wie Fahrradfahrer auf der Datenautobahn kamen sich die Tester der DSL-Anschlüsse manchmal vor.“ Wie muss man sich das nun vorstellen? Vermutlich hatten sie Datenfahrräder…

29. Dezember 2008

Alles fliegt in den Schoß

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 18:06

Auf der „Menschen“-Seite menschelt es heute wieder recht heftig: „Eigentlich heißt er ja Hans, dieser märchenhafte Glückspilz, dem alles in den Schoß fliegt.“ Stimmt nicht ganz: Wenn einem etwas in den Schoß fällt, dann bekommt man es, ohne viel Mühe aufzuwenden. Es gibt auch Leute, die sich beim Lernen nicht anstrengen müssen, weil ihnen das alles zur so zufliegt. Dass dem Hans alles in den Schoß fliegt, ist daher eher ein doppelter Wazberger.
„Dieser Glückspilz, von dem hier die Rede ist, heißt Josef und musste für sein Glück hart arbeiten. Manchmal allerdings auch nicht.“ Das ist logisch.
„Jupp geht in die Schule, Jupp lernt Schreiner und dann verliebt sich der Jupp. Ja, auch in Mädchen, denn sein Lächeln, seine blonden Haare, die sind so ganz im Stil der Zeit.“ Also nach dem Schreinerlernen verliebt sich der Jupp. Sogar in Mädchen. Interessant.
Und dann passiert etwas ganz Komisches: „Jupp kommt in den Genuss der oft zitierten Gnade der späten Geburt und wird nicht als Flieger für den untergehenden Nazi-Wahn verheizt.“
Weil das aber nicht reicht, „… muss Traum Nummer zwei herhalten: Die Lokomotive. Der kleine Jupp wird Lokomotivführer. Fehlanzeige. Kein Glück gehabt, denn der Jupp fährt als Heizer auf einer Dampflok Schutt und Asche des zerbombten Ruhrgebietes durch die Gegend.“
Das ist aber noch längst nicht alles: „Jupp wollte Spaß, wollte Sport und hatte Glück. In zweierlei Hinsicht: Als Boxer wurde er schnell so etwas wie ein Lokalmatador und hat in der ausverkauften Westfalenhalle gegen einen Italiener geboxt und gewonnen. Einmal im Ring und einmal in der Liebe, denn seine Gertrud verliebte sich in diesen smarten Kerl mit dem Hardy-Krüger-Lächeln.“ Da hat der Italiener sicher dumm aus der Wäsche geguckt!
Und das hat sicher dazu geführt, dass er „den Schreinerkittel gegen die Krawatte getauscht“ hat. Muss aber komisch ausgesehen haben, denn so eine Krawatte taugt nur begrenzt zur Körperbedeckung.
All das macht dem Jupp aber nix aus: „Hat seine Wurzeln nie vergessen. In denen kann er sich jetzt festkrallen und neu anfangen. Die Freunde helfen ihm. Jupp hat Glück. Im Unglück.“ Jawoll! In den nie vergessenen Wurzeln festkrallen!
Und nun „wird (er) Medienberater und sein strampeln im Milcheimer hilft. Aus Milch wird Quark, aus Quark wird Butter.“ Wir erfahren nicht, wo nun plötzlich der Milcheimer hergekommen ist, in dem der Jupp mit dem Strampeln beginnt, auf jeden Fall kommt er nun in den Quark (und nicht aus den Pötten) und somit ist dann ja auch alles in Butter!

27. Dezember 2008

Strapazierfähiger Leidensdruck

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:35

Auf der Titelseite (und später noch einmal auf der Politik-Seite) gibt der Landesfinanzminister eine äußerst bedeutsame Äußerung von sich: „Viele Instrumente, die der Bund zur Belebung der Konjunktur beschließt, müssen zu großen Teilen von den Ländern bezahlt werden. Da ist unser Leidensdruck nur begrenzt strapazierfähig.“
Ich bin sicher, er wollte damit auch etwas äußerst Bedeutsames ausdrücken, die Frage ist nur: Was?
Wenn man versucht, aus dieser Aneinanderreihung mehr oder weniger bedeutungstragender Laute so etwas wie Sinn heraus zu filtern, erhält man Folgendes: Wir leiden. Mehr noch: Wir haben Leidensdruck. Allerdings ist der strapazierfähig. Jedoch nicht unbegrenzt.
Mein Leiden ist, gerade angesichts solcher Sprachkonstruktionen, recht groß. Dadurch verspüre ich einen Leidensdruck. Als der schließlich zu groß wurde, musste ich mich mit diesem Blog outen. Doch kann man diesen Leidensdruck strapazieren? Und wenn, wie? Und was passiert dann?
Ich verheddere mich, tut mir leid. Aber ich wollte ja nur herausfinden, was unser Finanzminister eigentlich Bedeutsames sagen wollte. Ähem, vielleicht das hier: Unser Land leidet schon genug, mehr ist nicht drin. Aber warum erzählt er dann was von strapazierfähigem Leidensdruck? Das werden wir wohl nie herausfinden, fürchte ich.

Auch, was wir heute wieder aus Bangladesh bzw. von der Spendenaktion erfahren, ist schwer verständlich. „Morgens steigt Gisele ihrem eigenen Haus aufs Dach“, steht da, und man weiß nicht, ob es in Kenntnis oder Unkenntnis der Redensart geschrieben wurde, die soviel bedeutet wie: jemanden unter Druck setzen, zurechtweisen. Im ersten Fall wäre es reichlich daneben, im zweiten schlicht beknackt.
Und im nächsten Absatz kommt dann eine Reihung, die mich verwirrt: „650 neue Quadratmeter werden die behinderten Kinder von Recife dann haben, für Physiotherapie, Speisesaal, Unterricht.“ Und im Nachbarhaus gibt es Fläche für Radiohören, Toilette, Beten. Oder wie?
Aber die merkwürdigen Verbindungen gibt es auch an anderer Stelle: „Und überhaupt, Gisele: Vor 21 Jahren gab ihre Geburt den Anlass, die Hilfsorganisation zu gründen … Heute ist sie Vize-Präsidentin des Projekts, seine „Vorzeige-Frau” und im Frühjahr eingeladen zum Jubiläum der Kindernothilfe nach Deutschland.“ Und ich bin Kritiker und im Winter eingeladen zur Weihnachtsfeier. Das druck ich mir auf die Visitenkarte!
Dafür ist eins „kaum zu glauben, aber in diesen Tagen haben sie im Kindergarten … schon zum zweiten Mal Weihnachten gefeiert.“ Wirklich! Denn wir haben in diesen Tagen nur einmal Weihnachten gefeiert. Wie machen die das?
Wahrscheinlich so: „Sie legen hier immer viel Wert auf solche Feste, auch jeder Geburtstag wird mit viel Liebe begangen, und das Pfannkuchenfest.“ Das leuchtet ein! Bei uns wird auch jede Party mit Musik begangen, und das Bierzelt! Wenn das Deutsch ist, lebe ich offenbar in einem anderen Land.
Und überhaupt: Ich. Ich habe da noch ein Problem mit der Formulierung im nächsten Absatz: „Das Virus … wird im Gesundheitspass vermerkt, Kindergärten nehmen die Kleinen damit nicht auf, selbst Schulen schließen lieber ihre Tore.“ Weil ich davon ausgehe, dass Fabriken, Institutionen u.ä. , die ihre Tore schließen, ihren Betrieb einstellen, dicht machen, ja sogar pleite sind. So zumindest unterstellt es die entsprechende Redensart.
Am Ende des Artikels haben wir dann noch einen Satz, den ich nicht mehr kommentieren möchte: „Die 100 000 Euro sind noch nicht ganz geschafft – aber für das neue Haus, das auch diese halben Kinder, die ungewollt geschwängert wurden, sich so dringend wünschen, brauchen wir noch viel mehr.“
Denn dann könnte ich der WAZ-Autorin aufs Dach steigen und die Tore schließen. Zumal mein Leidensdruck nur begrenzt strapazierfähig ist.

24. Dezember 2008

Zu Weihnachten eine fehlerfreie WAZ!

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:13

Pustekuchen! Wie sollte das auch klappen, wenn der Chefredakteur höchtselbst zur Feder greift? Da fragt er im Kommentar auf Seite 2: „Ist Weihnachten, wie der Rest der Welt, in der Krise, mindestens bei Jungen?“ Was ist mit den Mädchen, fragt man sich unwillkürlich. Aber er meinte die jungen Leute. Mindestens. Und bei denen ist Weihnachten in der Krise? Mindestens. Was will er uns damit sagen, bzw. fragen?
Eigentlich gar nichts, stattdessen will er uns was ganz anderes mitteilen: „Die These von der Entchristlichung der Weihnacht ist so alt wie falsch … Weihnachten war nie nur eine ganz herausragende Gelegenheit zur Besinnung, feierlichen Einkehr, Spurensuche nach Christlichkeit in dieser Nacht, in der ein ganz besonderes Kind geboren wurde.“ Was ist das denn jetzt? Spurensuche ist eine Suche nach Spuren, die jemand oder etwas hinterlassen hat, Suche nach Christlichkeit ist zwar reichlich abstrakt, könnte man aber gerade noch durchgehen lassen, doch die Kombination? Und dann noch in dieser Nacht mit dem ganz besonderen Kind …
Das kann man eigentlich nur lesen (und vor allem schreiben), wenn man das Folgende wörtlich nimmt: „Weihnachten war, für manche gerade deswegen, immer auch ein Fest, und zwar durchaus im rauschenden Sinn des Wortes: als Wein-Nacht.“

Und da ist mir der Chefredakteur um einiges voraus. Komme nach! Prost!

23. Dezember 2008

Lungentranplantation mit drei Kinder

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:15

Der Chefredakteur hat wieder zugeschlagen. Im Kommentar auf Seite 2 philosophiert er über die deutschen Kanzler Adenauer und Schmidt und sondert dabei Sätze ab wie die folgenden: „Cool, weil er wie jugendbewegt rücksichtslos sagt und tut, was er will (öffentlich rauchen). Ein Uralter, der den Jahren trotzt – und seinen Stock bei Auftritten in die Ecke wirft.“ Versuchen wir das mal zu interpretieren: Schmidt ist cool, weil er rücksichtslos sagt und tut … Das kann ich noch verstehen. Aber was ist „jugendbewegt“ rücksichtslos? Es gibt eine Jugend. Und es gab (und es gibt sie vielleicht noch) eine Jugendbewegung. Darunter verstand (oder versteht) man Jugendliche, die für ihre Rechte eintreten. Aber sind sie deshalb rücksichtslos? Und was ist „wie jugendbewegt“ rücksichtslos? Das muss doch eine besondere Art von Rücksichtslosigkeit sein. Nur welche, werden wir nie erfahren.
Nicht viel besser ergeht es uns mit dem in der Ecke geworfenen Stock. Ist das eine Redensart? Ich kenne sie nicht. Man kann seinen Hut in den Ring werfen. Oder die Flinte ins Korn. Ja, sogar Perlen vor die Säue. Aber den Stock in die Ecke? Was soll das bedeuten?
Warum schreibt man sowas? Nur, um uns in Verzweiflung zu stürzen?
Wo wir gerade beim Stürzen sind: „Adenauer musste sich über seine CDU nicht beschweren, Schmidt sich von seiner SPD hingegen stürzen lassen (es half die FDP).“
Das ist mir ganz anders in Erinnerung: Demnach hat damals die FDP die Koalition mit der SPD gebrochen und dann mit der CDU ein konstruktives Misstrauensvotum erwirkt, woraufhin der SPD-Kanzler gestürzt und der neue CDU-Kanzler Kohl gewählt wurde. Dass dabei die SPD in irgendeiner Form mitgeholfen hätte, wäre mir völlig neu. Und das verunsichert mich. Denn ich bin doch, nun ja, irgendwie, quasi und gewissermaßen – Zeitzeuge. Und wenn ich mich jetzt so falsch erinnere und die SPD damals Kohl zum Kanzler wählte (es half die FDP), wir also 13 Jahre lang von einer SPD/CDU/FDP-Koalition unter Kanzler Kohl regiert wurden, dann war ich entweder 13 lange Jahre in einer Parallelwelt mit einer schwarz-gelben Koalition oder … (Schauder!) Was ist mit mir? Bitte helfen Sie mir! Kommentieren Sie diesen Artikel und sagen Sie mir, dass ich nicht schon komplett meschugge bin! Bitte!!

Denn man kann ja auch meschugge werden, wenn man täglich die WAZ liest. Und dabei Sätze findet, wie den folgenden auf der Rhein-Ruhr-Seite: „‚Die Welle hat mein Haus gefressen‘, sagt Parvin, die Kühe, die Ziegen und allen Reis, den sie gelagert hatte für ihre vier Kinder.“ Parvin, die Kühe? Oder hat sie was damit gemacht? Gelagert und all den Reis für ihre vier Kinder. Aber letztendlich war es doch die Welle. Da soll man nicht meschugge werden?
Oder beim nächsten Satz: „Der Klimawandel lässt den Meeresspiegel steigen und den der Flüsse, die sich wie Rinnsale nach einem großen Regen durch die Landschaft schlängeln.“ Rinnsale sind kleinste fließende Gewässer, noch kleiner als Bäche! (In einem Rinnsal rinnt Wasser oder eine Flüssigkeit in einen schmalen Streifen, Wikipedia) Aber es war doch vom steigenden Wasserspiegel die Rede, gar von dramatisch steigendem! Und nun ein Rinnsal! Wer soll das verstehen?
Oder das hier: „Die Bauern graben jetzt Löcher in ihre Reisfelder, um auf dem Aushub ihre Hütten zu bauen; sie werden immer höher.“ Die Bauern?
Oder so etwas: „Als der Zyklon das Meer das letzte Mal schickte, hat es ein Loch in den schwachen Deich gerissen, es hat all die ärmlichen Hütten vor ihm verschluckt, sogar das Haus des Imams und Fatema, die Enkeltochter der Lotufa, die auf der Flucht in einem Dornenbusch hängen blieb mit ihrem schönen schwarzen Haar.“ Welche Hütten hat das Meer verschluckt? Drei an der Zahl: Die ärmlichen, die des Imams und Fatema. Aber was war jetzt mit Lotufa? War die auch eine Hütte? Oder wer blieb da jetzt mit dem Haar hängen, Fatema oder Lotufa? Wenn Fatema eine Hütte war, konnte sie nicht mit dem Haar hängen bleiben. Aber Lotufa, die ist doch die Oma, und die hatte das schöne schwarze Haar? Ich werd wirklich langsam meschugge!

Vielleicht sollte ich ein Schlückchen Lebertran zu mir nehmen. Doch es gibt ja was Besseres, wie ich auf der „Welt“-Seite lesen darf: „Lungentran“! Hoppla, da hab ich was falsch gelesen: „Michael Jackson ist schwer erkrankt und dringend auf eine Lungentranplantation angewiesen.“

Zum Nachtisch Quark mit Früchte. Nein, das stand nicht in der WAZ, das musste ich früher häufig in der Mensa lesen. Aber die Mädels, die das auf eine Papptafel schrieben, waren ja auch keine Sprachprofis, sondern Hilfskräfte. Und sie wussten es nicht besser (trotzdem taten mir die Ohren weh; ich lese immer laut). Die WAZ würde dergleichen nie veröffentlichen. Sie schreibt (auf der „Menschen“-Seite) über die schwedische Königin: „Nachdem sie die Nation mit drei Kinder beglückte …“

Da könnte ich doch glatt meinen Stock in die Ecke werfen oder wie ein Rinnsal Hütten verschlucken!

22. Dezember 2008

Erst auf den Magen schlagen, dann um die Ohren hauen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:59

„Bio und Öko ist gut“, erfahren wir in einer Buchbesprechung auf der Seite „Media-Tipps“. O.k., beides ist gut, aber beide zusammen sind gut.
„Daher fühlen sie (die Autoren, d. Verf.) sich befleißigt, ihrem Leser zu erklären, dass ihr Buch keinesfalls eine Abrechnung oder sensationsgierige Entlarvung sei.“
Man kann sich genötigt fühlen, etwas zu tun. Oder sich befleißigen. Z.B. eines besseren Sprach- oder Schreibstils. Hätte das auch der Autor dieses Artikels getan, wäre uns so manches erspart geblieben. Auch die sensationsgierige Entlarvung.
Oder der folgende Satz: „Faktenreich und flott lesbar werden Öko-Freaks und Bio-Essern auf den Magen schlagende Fakten um die Ohren gehauen.“ Da fragt man sich, wo die faktenreichen Fakten zuerst hin schlagen, auf den Magen oder um die Ohren…
Es scheint wirklich so zu sein, dass jeder Unsinn, den ein WAZ-Autor schreibt, dankbar von einem anderen aufgegriffen wird: „Maxeiner und Miersch unterfüttern ihre Aussagen durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen.“ Warum belegen sie ihren Aussagen nicht einfach? Am 1. Dezember stand dieses unsägliche “Unterfüttern” im Sportkommentar. Es wird nicht besser dadurch, dass man es wiederholt.

20. Dezember 2008

Asymmetrische Gefahren

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 18:19

Tja, was sind “asymmetrische Gefahren”, von denen wir im Kommentar auf Seite 2 lesen müssen? Wohl das Gegenteil von symmetrischen. Aber werden wir dadurch schlauer? Also: Symmetrische Gefahren kommen vermutlich von beiden Seiten, also symmetrisch. Demzufolge die asymmetrischen nur von einer. Und sind sie dann schlimmer? Kann eigentlich nicht sein…
Vielleicht werden wir klüger, wenn wir uns das Ganze mal im Zusammengang anschauen: „Gerade die Piraterie am Golf von Aden … führt deutlich vor Augen, welche asymmetrische Gefahren die Welt bedrohen.“ Es wird nicht klarer, denn jetzt müssen wir auch noch die Piraterie damit vermuddeln, die uns das alles vor Augen führt. Und auch noch deutlich. Tut mir leid, aber mir wird hier nichts deutlich. Und erst recht nicht vor Augen geführt.
Dabei schien ein paar Zeilen zuvor alles noch so einfach, denn „gegen den Einsatz … lassen sich im Grundsatz keine Argumente einwenden.“ Obwohl ich hier auch wieder meckern muss. Denn (mal abgesehen vom „im Grundsatz“:) wenn man Argumente hat, dann lassen sie sich auch einwenden. Nur wenn man keine hat, kann man nichts einwenden. Also ist es entweder so, dass sich nichts einwenden lässt oder aber, dass sich keine Argumente finden lassen.
Und all das „strapaziert das Selbstverständnis vieler Deutscher in schwer erträglicher Weise“. Das ist schlimm! Warum konnte es nicht in leicht erträglicher Weise strapaziert werden?

Auf der Wirtschaftsseite haben wir’s wieder mit den Schirmen: „Über 50 Milliarden in WestLB-Schirm“, heißt es in einer Headline. Ein völlig neuer Artikel in der Produktpalette, dieser WestLB-Schirm, weil hier sogar Milliarden hineinpassen! Andererseits scheint er nur eine Weiterentwicklung zu sein, denn er ist „der zweite Risikoschirm für die WestLB“. Und damit „ähnlich wie beim ersten Rettungsschirm“, wie wir ein paar Zeilen später erfahren.
Bin echt gespannt, welche Schirme im Rahmen der Finanzkrise noch erfunden werden. Bisher hatten wir zunächst den Sicherheitsschirm, aus dem wurde der Rettungsschirm (nebst Banken-Rettungsschirm und WestLB-Schirm), nun gibt es schon den Risikoschirm, nur die von mir vorgeschlagenen Panik– und Klimaschirme hat noch keiner erfunden.
Dafür erfährt man aber endlich, wozu diese Dinger gut sind: „So sagte Andreas Pinkwart (FDP), die Abschirmung dieser Papiere sei Sache des … Bundes“. Allerdings ging es bei dieser Äußerung darum, bestimmte Papiere abzusichern, abschirmen ist leider wieder etwas ganz anderes: Personen z.B. kann man abschirmen, damit keiner an sie herankommt. Wer wollte also Papiere abschirmen? (Außer einem Pinkwart, vielleicht.)

19. Dezember 2008

Jede Menge Schirme

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 14:09

„Neue Milliarden für WestLB-Risikoschirm“ verkündet eine Headline auf der Titelseite. Und im Wirtschaftsteil noch fetter: „Neuer Risikoschirm für WestLB“. In der Unterzeile wird er dann noch genauer beschrieben: „Der Chef der angeschlagenen Landesbank hält einen Risikoschirm II für alternativlos“. Auch im laufenden Text ist noch mehrfach vom „zweiten Risikoschirm“ die Rede. Das ist erstaunlich, denn ich kannte nicht mal den ersten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was das jetzt wieder für ein merkwürdiges Teil sein soll: Ist es ein Schirm, bei dem ein Risiko besteht, ob er sich öffnet oder nicht? (Das kenne ich von meinem Automatik-Regenschirm, der öffnet sich manchmal und manchmal nicht, das ist in der Tat ein Risiko: Manchmal stehe ich im Regen.)
Allerdings sieht der WestLB-Chef darin „eine grundsätzliche Lösung … eines Konstruktionsfehlers des Rettungsschirms der Bundesregierung“. Schon jener ist ja nicht ganz einfach vorstellbar (ich habe mich bereits einige Male damit auseinander setzen müssen), und wie man da noch einen Konstruktionsfehler einbauen kann, bleibt unklar. Noch schwerer verständlich ist allerdings, wieso der Risikoschirm die grundsätzliche Lösung eines Fehlers darstellt (zumal Fehler nicht gelöst, sondern allenfalls berichtigt werden – sie sind da anders als Probleme, welche man durchaus lösen kann).
Wo war ich stehen geblieben? Ach, ja: „In dieser Situation versage der Rettungsschirm …“, er öffnet sich also nicht, und so steht man im Regen. Oder man fällt auf den Boden, wenn er doch eher so eine Art Fallschirm sein sollte. Insofern also ist der Rettungsschirm bereits ein Schirm mit einem enormen Risiko, wird aber dennoch durch einen Extra-Risikoschirm abgelöst.

Wenn dann allerdings im Interview auf der Folgeseite die Frage gestellt wird: „Hat der staatliche Banken-Rettungsschirm versagt?“ frage ich mich wirklich, wann die Inflation der Musspritzen denn mal ein Ende nimmt.

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