WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

30. Dezember 2008

Datenfahrräder zu Lasten des Service, selten

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 17:08

Ein bisschen rätselhaft, nicht wahr? Das dachte ich auch, als ich den folgenden Satz auf der „Ratgeber Computer“-Seite lesen musste: „Zwei der drei Testkunden wurde an der Hotline in Aussicht gestellt, selten.“ Da hat vermutlich der Autor die Empfehlung des Chefredakteurs mit der Wein-Nacht zu ernst genommen.
Und wie soll man da noch genügend Ernst für den Genitiv übrig behalten? Also schreibt man (in der Headline und im Text): „Preiskampf geht zu Lasten des Service.“ Und hängt sich damit an einen Trend, der den Genitiv bei allen Wörtern ignoriert, die irgendwie auf „s“ (bzw. den entsprechenden Laut) enden, was dann zu Lasten des Services geht.
Und all‘ das auch noch unter der Überschrift: „Fahrrad auf der Datenautobahn“. Und in der zugehörigen Bildunterschrift heißt es ebenfalls: „Wie Fahrradfahrer auf der Datenautobahn kamen sich die Tester der DSL-Anschlüsse manchmal vor.“ Wie muss man sich das nun vorstellen? Vermutlich hatten sie Datenfahrräder…

24. Dezember 2008

Zu Weihnachten eine fehlerfreie WAZ!

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:13

Pustekuchen! Wie sollte das auch klappen, wenn der Chefredakteur höchtselbst zur Feder greift? Da fragt er im Kommentar auf Seite 2: „Ist Weihnachten, wie der Rest der Welt, in der Krise, mindestens bei Jungen?“ Was ist mit den Mädchen, fragt man sich unwillkürlich. Aber er meinte die jungen Leute. Mindestens. Und bei denen ist Weihnachten in der Krise? Mindestens. Was will er uns damit sagen, bzw. fragen?
Eigentlich gar nichts, stattdessen will er uns was ganz anderes mitteilen: „Die These von der Entchristlichung der Weihnacht ist so alt wie falsch … Weihnachten war nie nur eine ganz herausragende Gelegenheit zur Besinnung, feierlichen Einkehr, Spurensuche nach Christlichkeit in dieser Nacht, in der ein ganz besonderes Kind geboren wurde.“ Was ist das denn jetzt? Spurensuche ist eine Suche nach Spuren, die jemand oder etwas hinterlassen hat, Suche nach Christlichkeit ist zwar reichlich abstrakt, könnte man aber gerade noch durchgehen lassen, doch die Kombination? Und dann noch in dieser Nacht mit dem ganz besonderen Kind …
Das kann man eigentlich nur lesen (und vor allem schreiben), wenn man das Folgende wörtlich nimmt: „Weihnachten war, für manche gerade deswegen, immer auch ein Fest, und zwar durchaus im rauschenden Sinn des Wortes: als Wein-Nacht.“

Und da ist mir der Chefredakteur um einiges voraus. Komme nach! Prost!

Powered by WordPress