WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

30. Juni 2009

Der Virus breitet aus

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:25

Mehr oder weniger Kleinigkeiten heute, aber auch nicht schlecht. Und das beginnt schon auf der Titelseite: „Der Virus breitet nicht nur in England rasant aus.“
Aber was, zumal es ja eigentlich „das Virus“ ist?

Im Lokalteil wird die Leiterin eines Berufskollegs mit den Worten zitiert: „Zum Abitur prüfen wir in den Deutsch oder Englisch…“, weitere Fächer werden nicht genannt.

Und auf der Gesellschaftsseite geht es um ein Foto vom verstorbenen King of Pop: „Aufgenommen angeblich nur einem Tag vor Jacksons Tod.“

29. Juni 2009

Ökopaxe sind brilliant

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:28

„Wie nennt man noch mal jemanden, der verspricht, was er nicht halten kann?“ fragt uns der Chefredakteur im Titelseitenkommentar provokant. Hm, keine Ahnung. Ist das ein falscher Versprecher? Oder ein Versprechen-nicht-Halter? Auch doof. Die Lektüre des Artikels hilft da leider auch nicht weiter. Es geht am Schuldenabbau vorbei, an Steuererhöhungen, hin zum „Oder“: „Das Oder aber wird zum Tabu erklärt.“ Und schlägt den Bogen (fast) zurück zur ebenso provokanten Schlussfrage: „Wie nennt man noch mal jemanden, der sich versprechen lässt, was nicht zu halten ist?“ Weiß ich auch nicht. Wissen Sie’s?
Also: Jemandem wird etwas versprochen. Er weiß, dass das Versprechen gebrochen werden wird. Und anstatt laut zu rufen, was jeder andere tun würde: „He, das lasse ich mir nicht versprechen!“ lässt er er sich dann doch etwas versprechen, ohne zu murren. Muss ein merkwürdiger Vogel sein. Und dafür soll es einen speziellen Namen geben?

Vielleicht ist das ein Ökopax? Denn „die einstigen Ökopaxe stellen sich inhaltlich breiter auf …“ vermittelt uns der Kommentar auf Seite 2. Ich wusste bis dato nicht einmal, dass es Ökopaxe gibt (gleichwohl scheinen sie dennoch zu existieren, der Duden kennt sie), geschweige denn, dass sie sich breiter aufstellen können – und das auch noch inhaltlich.
Doch es geht noch etwas weniger verständlich: „Der fortgesetzte Linksruck der Linkspartei bis ins realpolitische Nirwana macht Rot-Rot-Grün im Industrieland NRW zunehmend unrealistisch.“ Ist das Nirwana schon so gut wie nicht zu beschreiben (außer vielleicht, dass es etwas mit dem „höchsten Glück“ zu tun hat), so ist noch weniger vorstellbar, was es mit Realpolitik zu tun haben kann. Und wie nun ausgerechnet ein Linksruck, ein fortgesetzter zumal, dorthin führen kann, werden wir wohl auch nie erfahren. Eigentlich schade!

Dafür erfahren wir Folgendes im nebenstehenden Artikel: „Die Frage steht im Raum, umso mehr als Merkels Machtwort verhallte.“ Als ob es nicht schon bedrohlich genug wäre, dass da überhaupt eine Frage im Raum steht, jetzt steht sie sogar noch mehr! Und nur, weil Merkels Machtwort verhallte (was man übrigens auch auf der Titelseite lesen kann). Dabei ist das doch gar nicht so schlimm. Schlimmer wäre gewesen, wenn ihr Ruf verhallt wäre, und, wie die Redensart es vorsieht, ungehört. Einfach so verhallen, das tut schließlich jedes Geräusch.

Auf der Politik-Seite wollen die Grünen „den vom Bundesparteitag beschlossenen ‚Grünen New Deal‘ … für NRW herunterbrechen.“ Das kann übel ausgehen!
Zuvor forderte der Grünen-Landeschef: „Daran müssen wir anknüpfen und ausbauen!“ Klare Worte, überzeugender Stil! Daran wollte ich auch schon immer mal ausbauen.
Und das alles „mit erneuerbare Energien und Gebäudesanierungen.“

„Brilliant!“ ist der Sportkommentar überschrieben, und ich könnte mich dem anschließen, wenn auch nur brillant. Vielleicht, indem ich mit meine nicht-erneuerbare Energien daran ausbaue? Nun weiß ich nur nicht mehr, wie man noch mal so jemanden nennt.

27. Juni 2009

Viel schreiben, ohne etwas mitzuteilen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:44

… ist bestimmt nicht leicht. Das Ergebnis kann man auf der Politik-Seite genießen. Dort findet man solch interessante Formulierungen wie: „Über einen Mangel an Interesse kann sich die Kanzlerin in Washington nicht beklagen, über zu wenig Lametta auch nicht. Der Präsident weicht nur deshalb … in den prunkvollen ‚East Room‘ aus, weil schweres Unwetter droht.“ Wir erfahren nicht, ob dort ein Weihnachtsbaum stand oder aber viele hochdekorierte Militärs, das muss offen bleiben.
Ein paar Absätze weiter folgt noch Unverständlicheres: „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Regierungschef wie Merkel eingeladen wird, vor beiden Kammern des Parlaments zu reden – der Sachzwang für den nächsten Washington-Trip …“ Hallo?
Und schließlich: „Ein Blick auf die Zuhörer fängt indes die ganze Tristesse auf …“ Allerdings kann ein Blick höchstens etwas einfangen, mit Auffangen dürfte es da einige Probleme geben.
Ansonsten steht aber in dem 5-spaltigen, circa 120-zeiligen und etwa 3600 Zeichen langen Bericht – nichts. Also ein Nicht-Bericht.

Darum finden wir das Highlight des heutigen Tages auch nicht in der WAZ, sondern im ZDF, und ich will es den Lesern des WAZblogs nicht vorenthalten. Zum Tode Michael Jacksons bzw. den Reaktionen in den USA sagt ein Korrespondent in der „heute“-Sendung um 19.09 Uhr: „Die Fans warten geduldig, bis sie ihm gedenken können.“ Ich glaube, das hätte nicht einmal die WAZ fertig gebracht. Oder wird man bald auch hier ihm oder jemand anderem gedenken? Wundern würde es mir nicht!

26. Juni 2009

Im weltweiten Internet braucht man nicht versuchen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:43

… das ohne Ohrenschmerzen zu überstehen.
Den interessanten Pleonasmus verdanken wir einem Artikel auf der Politik-Seite: „Im weltweiten Internet soll ab 2010 eine neue Form lokaler Zuordnung von Web-Adressen erlaubt werden.“ Oder gibt es auch irgendwo ein Internet, das nicht weltweit ist?

Den Ohrenschmerzen verursachenden Verzicht auf das „zu“ steuert die Multimedia-Seite bei, und das auch noch zweimal: „Wer keinen schnellen Rechner mit viel Arbeitsspeicher sein Eigen nannte, brauchte erst gar nicht versuchen, sich Windows Vista zu installieren.“
Und am Ende des Artikels: „Wer seinen Rechner sowohl im Büro als auch Zuhause im Netzwerk nutzt, braucht nicht mehr umständlich das Netzwerk wechseln.“ Aua!

25. Juni 2009

Da kocht der Topf über

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:45

… und zwar im Seite-1-Kommentar: „Ausgerechnet Deutschlands Dressurkönigin Isabell Werth hat den Topf nun überkochen lassen.“
Der Topf kocht über? Kann er genauso wenig, wie der Pott kochen kann, den uns vor Jahren eine übereifrige Agentur verordnet hat. Wasser kann überkochen oder auch Milch. Aber nicht der Topf. In dem befindet sich nur das Zeugs, das überkocht. Vielleicht hat die Dressurkönigin daher einfach nur das Fass überlaufen lassen, das wäre ohne sprachliche Probleme möglich gewesen. Aber wohl nicht innovativ genug für die WAZ, und darum musste der arme Topf herhalten.

24. Juni 2009

Meinungsgetrieben

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:54

… ist offensichtlich der Kommentar zum „Spickmich.de“-Urteil. Allerdings hat man sich dort zunächst bei der Wortwahl vergriffen: „Wer als Lehrer bei ’spickmich.de‘ hart rangenommen wird, dürfte die Publizitätschancen anonymer Schüler mit Zorn betrachten. Der selbe Lehrer mag es aber nützlich finden …“ Publizität bezeichnet das Bekanntsein oder den Bekanntheitsgrad von Leuten, was bei anoymen Verfassern ja definitiv nicht passen will. Darum waren wohl auch eher die Chancen gemeint, etwas zu publizieren. Und die hat auch derselbe Lehrer, von dem die Rede war. „Derselbe“ ist ein Demonstrativpronomen und wird zusammengeschrieben.
„Internet-Nutzer sind eben mal Opfer und mal Täter, wenn es um die subjektive, die meinungsgetriebe Seite geht, die im Netz viel Raum einnimmt,“ lässt man uns ein paar Zeilen später wissen. Leider erfahren wir nicht, was eine meinungsgetriebene Seite sein soll. Gibt es auch eine gedächtnisgetriebene? Oder eine meinungsgestoppte?

23. Juni 2009

Der Stoff, aus dem Wut gekocht wird

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:50

… begegnet uns heute im Seite-1-Kommentar: „Vollsperrung erst in die eine, dann in die andere Richtung – das ist der Stoff, aus dem Wut gekocht wird.“
Und ein paar Zeilen tiefer das Wortungetüm: „An-der-A40-Wohner“. Ist das so etwas wie der „Brötchen-über-der-Spüle-Aufschneider“?
Der Artikel endet mit einer merkwürdigen Zeichensetzung, die seit einiger Zeit bei der WAZ vermehrt zu beobachten ist: Den Doppelpunkt an einer falschen Stelle zu platzieren und das dann noch irgendwie bedeutungsvoll daher kommen zu lassen. „Die Katastrophe bei der letzten A40-Vollsperrung … sie blieb: aus.“ Eine solche Art des Schreibens, sie bleibt: doof.

22. Juni 2009

Nicht wirklich frenetisch

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:05

„Nicht wirklich“ ist ja nicht wirklich richtiges Deutsch. „Not really“ heißt es eher im Englischen und meint dort so etwas wie „eigentlich nicht“. Und da die WAZ bekanntermaßen jede sprachliche (Un-)Sitte mitmacht, könne wir heute auf der Seite 2 lesen, dass beim Linken-Parteitag Oskar Lafontaine „nicht wirklich frenetisch gefeiert“ wird. Wobei allerdings die Rückübersetzung, wonach er eigentlich nicht frenetisch gefeiert wird, ein mindestens genauso großer Blödsinn ist. Denn kann ein Beifall zwar frenetisch, aber eigentlich nicht frenetisch sein? Nicht wirklich.

20. Juni 2009

Ungeschminkte Warnung bei Polizist

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:19

Grundsätzlich ist gegen einen etwas blumigen Sprachstil wenig einzuwenden. Es kann aber auch ein bisschen zu blumig werden. Wie heute im Seite-2-Kommentar: „Die Botschaft kam nicht über die Rampe“. Worüber kam die nicht? Über die Rampe? Welche Rampe? Hm, muss eine neue Redensart sein. Eine sehr neue.
Es geht genauso blumig weiter: „Zwar liegt bis zum Inkrafttreten viel politisches Buckelpflaster vor uns.“ Diese Redensart ist noch neuer. Was ist politisches Buckelpflaster, von dem viel vor uns liegt?
Egal, denn „die Aussichten stehen gut, dass im Oktober die neuerliche Volksabstimmung in Irland glückt und der Karren damit endlich durchs Ziel rumpelt.“ Man hat schon von Karren gehört, die aus dem Dreck gezogen wurden, aber selten sind sie anschließend ins Ziel gerumpelt. Muss wohl an dem politischen Buckelpflaster liegen.
Hauptsache, „die EU bekommt also durch terminliche Fügung die Chance, Schwung für einen echten Neustart mitzunehmen.“ Find ich auch. Da nehmen wir den Schwung mit, dann müssen wir ihn nicht holen.
Am Ende haben wir es dann noch mit folgenden Typen zu tun: „Ein übersteuerter französischer Präsident, eine untersteuerte Bundeskanzlerin, der von beiden wieder bestellte, (Komma überflüssig) umstrittene Kommissionschef Barroso, exzentrische Nationalpotentaten Marke Belusconi.“ Wie, bitte schön, muss man sich über- bzw. untersteuerte Politiker vorstellen? Ist das finanzpolitisch zu sehen oder sind die Herrschaften einfach nur überdreht? Bzw. wäre die Kanzlerin dann ja unterdreht. Geht auch nicht. Ja, was dann?

Immerhin haben wir auf der Rhein-Ruhr-Seite in einer kleinen Überschrift „Mexico-Grippe bei Polizist in Köln“. Bei wem? Etwa bei dem Polizisten? Wer wird denn so kleinlich sein? Ich hier.

Fast so kleinlich wie Ayatolla Chamenei, der laut Politikseite das Wahlergebnis bestätigte, „um dann überzugehen in eine ungeschminkte Warnung.“ Diese Ayatollas können ja Dinge, die kein Mensch sonst hinkriegt. Sie gehen über, zum Beispiel. Und dann auch noch in ungeschminkte Warnung! Wo wir doch höchstens ungeschminkte Wahrheiten kennen. Warnung hin, Wahrheit her, wer wird da so kleinlich sein?

19. Juni 2009

Gegen etwas siegen, für alles wappnen, auf die Trommel hauen und bei Tische sitzen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:54

Komisch, sonst nehmen sie so gern „über“. Und wenn es mal angebracht wäre, dann benutzen sie „gegen“. So heute im Seite-2-Kommentar: „Es siegte die praktische Vernunft gegen die Sorge, dass einen Hintertür für die Sterbehilfe geöffnet wird.“

Mit den Präpositionen geht es heute ohnehin ein bisschen durcheinander: „Beschäftigte und Kunden des Traditionshauses müssen sich für alles wappnen“, so steht es im Wirtschaftskommentar, dabei wäre hier nun wieder die Präposition von der Seite 2 angebracht gewesen, denn man wappnet sich gegen etwas.

So würde man sich auch bestimmt gern gegen bestimmte Formulierungen wappnen, denn nach dem Umblättern „haut Verdi auf die Trommel.“ Wirklich schade, dass Verdi nicht auf die Pauke haut oder die Öffentlichkeit aus dem Schlaf trommelt, denn dann wären die Redensarten wieder einigermaßen sortiert.
Egal, Hauptsache: laut, denkt da der durchschnittliche WAZ-Redakteur und schreibt weiter: „Damit sitzt ein Mann mit grünem Parteibuch als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsgremiums bei Tische …“ Bei Tische sitzen hat etwas mit Essen zu tun, denn sonst würde man einfach mit am Tisch sitzen; und das Ganze hatten wir schon einmal, was mich in der Auffassung bestärkt, dass WAZ-Autoren gern von einander abschreiben.

18. Juni 2009

Eingeschränkte Respektsbezeugung

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:45

Was das sein soll? Keine Ahnung! Steht aber heute im Seite-1-Kommentar: „Ganz früher schritt der ‚Schutzmann‘ unter uneingeschränkter Respektsbezeugung durch sein Quartier.“ Also muss ja auch eine eingeschränkte geben. Zugegeben, das war jetzt ein bisschen korinthenkackerisch. Aber der ganze Satz ist doch irgendwie ziemlich dämlich, oder?

17. Juni 2009

Waz man den Lesern alles Glauben machen kann …

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:16

Da fangen wir doch auch direkt mal mit Glaubensfragen an. Bekanntermaßen fragt Gretchen den um sie werbenden Faust in Goethes Drama: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ Und bringt ihn damit ins Schwitzen, weil er da so direkt und rundheraus nach etwas gefragt wird, um das er sich gerne herumgedrückt hätte. Schließlich war er ja mit dem Teufel im Bunde. Eine solche direkte, unangenehme Frage, die jemanden entlarven kann, nennt man daher gerne „Gretchenfrage“.
Und nun das hier im Seite-2-Kommentar: „Alles muss sich ändern, aber wie? Das ist die Gretchenfrage in der aktuellen Klimaschutz-Debatte.“ Demnach wäre jede Frage eine Gretchenfrage. Auch die nach dem Wetter von morgen.

Auf der Wirtschaftsseite: „Davon will Dawney-Day-Tochter Mercatoria als Verwalterin der Liegenschaften aber nichts wissen. ‚Wer den Mitarbeitern von Hertie und der Öffentlichkeit Glauben macht, es gäbe über Nacht einen neuen Investor, treibt ein böses Spiel mit der Hoffnung der Menschen‘, ließ Mercatoria gestern wissen. Man macht aber nicht jemandem irgendeinen Glauben, sondern man macht jemanden glauben, und da steht nun einmal der Akkusativ und außerdem wir es klein geschrieben. Also macht man z.B. die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit glauben, dass das alles etwas mit dem Glauben zu tun hätte.

16. Juni 2009

Mit einem Federstrich radieren

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:32

Fürs Schreiben (auf Papier) benutzt man beispielsweise einen Bleistift. Manchmal auch einen Kugelschreiber oder einen Füller. Bevor Letzterer erfunden wurde, nahm man die Feder. Zur Fehlerkorrektur kann man einen Radiergummi benutzen. Das funktioniert aber nur beim Bleistift. Bei der Feder musste man durchstreichen, und das nannte man einen Federstrich. Beide Vorgehen fanden ihren Eingang als Redewendung in die Sprache: So spricht man von „ausradieren“, wenn etwas vernichtet wird oder auch davon, dass etwas „mit einem Federstrich“ abgeschafft wird. So einfach lagen die Dinge bisher. Die WAZ wäre nicht die WAZ, wenn es ihr nicht gelänge, auch hier Verwirrung zu stiften. „Nokia radierte 2300 Jobs in Bochum mit einem einzigen Federstrich aus“, steht im Kommentar auf der Wirtschaftsseite. Möglicherweise werden als nächstes Stellen mit dem Radiergummi gestrichen.
Auch der Satz davor ist nicht schlecht: „Ein Werk wurde geschlossen, Einfacharbeit der Handy-Fertigung verlagert hin zu Billig-Löhnen in Rumänien.“ Fällt es schon schwer, etwas irgendwo hin zu verlagern, so fällt es noch schwerer, es hin zu Billig-Löhnen zu tun. Und was eine „Einfacharbeit“ ist, werden wir wohl auch nicht erfahren. Im Grunde ist also dieser ganze Satz kompletter Unsinn.
Und wo wir gerade bei Unsinn sind, „das ist die Kraft des Ruhrgebiets: Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen.“ Nun wüsste man gern, warum sich jemand, der möglicherweise gerade hingefallen ist, ausgerechnet den Mund abputzen sollte. Denn wenn er ins Gras gebissen hätte, könnte er nicht aufstehen. Aber vielleicht gibt es ja auch Leute, die sich nach dem Essen den Hintern abwischen.

Mit Fremdwörtern bleibt’s schwierig: „Vis a‘ vis des alten Landtages, mit Blick auf dessen Park“ ist die originellste Schreibweise von vis-á-vis, die ich in der letzten Zeit gesehen habe.

Und auf der Politik-Seite, in einer Subline, gibt es eine originelle Zeichensetzung: „Ein Fall für den Rechnungshof, und andere Merkwürdigkeiten“.
Im zugehörigen Artikel kann man sich dann noch darüber wundern, dass „das mit viel Getöse 2005 in Kraft getretene Antikorruptionsgesetz vielfach seine Wirlung verfehlt…“

Schade, dass da keiner eine Feder dabei hatte, um das Ganze auszuradieren.

15. Juni 2009

Steimeier kann auch Attacke und unternimmt die Wende gut sichtbar

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:20

„Können“ ist ein Modalverb. Modalverben modifizieren ein Vollverb dahingehend, dass sie ausdrücken, ob die Handlung z.B. möglich, gewollt oder notwendig ist (Wiktionary). Das bedeutet, das ein weiteres (Voll-)Verb nötig ist, aber kein Substantiv. In letzter Zeit scheint es Mode zu werden, gleichwohl Substantive damit zu kombinieren. Und die WAZ, die jeden sprachlichen Blödsinn mitmacht, mag da natürlich nicht abseits stehen und formuliert folgende Headline auf der Politik-Seite: „Steinmeier kann auch Attacke“. Und – als wäre das noch nicht schlimm genug, macht sie in der Online-Ausgabe sogar noch einen „Steimeier“ aus unserem Außenminister.
Aber Steimeier hin oder Steinmeier her, dass er Attacke kann und nicht etwa attackieren,
ist offenbar einem Trend geschuldet, der selbst das ZDF veranlasst, eine neue Sendung mit „Ich kann Kanzler“ zu betiteln. Was kommt als nächstes? Ich kann Flugzeug? Du kannst Bundestag. Er kann Zeitung.
Und was kann Steimeier – pardon: Steinmeier – sonst noch? „Auch die Wende in der Wahlkampfstrategie unternimmt der Kandidat gut sichtbar.“ Da muss man bei all diesem Kauderwelsch noch glücklich sein, dass er nicht „Wende kann“. Und die dann womöglich schlecht sichtbar.
Egal – klar ist, was man bei der WAZ nicht kann: Sprache.

13. Juni 2009

Hoffnungslos in die Schuldenfalle tappen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:28

Erstaunliche Erkenntnis heute im Aufmacher: „Immer mehr Bürger tappten im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise hoffnungslos in die Schuldenfalle.“
Man kann ja wohl nicht erwarten, dass sie hoffnungsvoll reintappen, oder? Aber gemeint ist wohl eher, dass sie hoffnungslos verschuldet sind, und zwar nach ihrem Tappen. Man sollte eben nicht zu schnell reden oder schreiben, denn sonst wächst plötzlich etwas zusammen, das gar nicht zusammen gehört.

11. Juni 2009

Hochwasser in den Hosen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:36

Auf der Titelseite „übte Müntefering heftige Kritik an der Linkspartei. ‚Sie versucht nicht (Komma fehlt!) Arbeitsplätze zu erhalten, sondern will immer nur mehr Geld für die Sozialsysteme.'“ Und den folgenden Satz muss Münte dann auch tatsächlich selbst verbrochen haben: „Vielmehr gehe es darum …, die Menschen in Beschäftigung zu halten.“ Derweil halten wir Hühnchen und Kaninchen in Käfigen.

Das Highlight des heutigen Tages befindet sich allerdings auf der Rhein-Ruhr-Seite: „Es eilen also Männer herbei in weißen Schutzanzügen, mit Mundschutz und Hochwasser in den Hosen …“ Das ist wirklich gut! Beinkleider, die eine Nummer zu klein, also ein bisschen kurz geraten sind, bezeichnet man gern als „Hochwasser“. Aber das Hochwasser in den Hosen weckt leider völlig andere Assoziationen, kicher! Nur gut, dass es inzwischen die 4-Liter-Windel gibt!

10. Juni 2009

Jenseits von Schule und Studium ist der Bonus der Kanzlerin

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:09

„Ich versauere hier!“ Diesen Ausruf kann man oft von Leuten hören, die sich z.B. in einem Provinznest entsetzlich langweilen. Dass sich wohl auch Gewässer langweilen können, steht heute im Kommentar auf der Seite 2 zum Klimawandel: „Die Eisschmelze in der Arktis, das Auftauen der Permafrostböden, das Versauern der Meere.“ Nun, ja.

Sodann haben wir wieder einmal eine Begegnung mit dem Jenseits. Auf der Rhein-Ruhr-Seite finden sich die Worte: Ein Motto, das auch für Menschen jenseits von Schule und Studium gilt.“ Ja, und was ist mit den armen Menschen diesseits von Schule und Studium? Und wo ist das überhaupt?

Da hat der SPD-Kanzlerkandidat laut Politik-Seite ein ganz anderes Problem: „Gegen den Bonus der Kanzlerin kommt er einfach nicht an.“ Da hier nicht der Kanzler-Bonus gemeint ist (mit dem man der Vorteil des Amtsinhabers bei Wahlen bezeichnet), was mag da denn gemeint sein? War die Kanzlerin vielleicht nebenberuflich bei einer Bank beschäftigt?

9. Juni 2009

Harte Stimmenverluste, heißer Kern, wackeliger Ast und ein Sitz Straßburg

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:11

Ja, das Leben ist hart. Aber es gibt Schlimmeres: Harte Einschnitte z.B. Oder das hier, im Seite-2-Kommentar: „Nach harten Stimmenverlusten bedient die Partei – beschleunigt seit der Finanzkrise – nun wieder die andere Seite …“
Gottseidank gibt es zum Ausgleich das hier: „Sozialdemokratie – das ist bei allem Pragmatismus ohne einen heißen Kern von Gewissheiten, ohne den Traum einer besseren Welt nicht denkbar.“ Denn was sind schon harte Einschnitte gegen einen heißen Kern?

Und was ist ein heißer Kern gegen die völlig unverständlichen Sätze auf der Rhein-Ruhr-Seite: „Dasselbe sagt auch Detlef Find, wenn man den Menschen fragt hinter dem Betriebsratsvorsitzenden: ‚Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Karstadt nicht mehr gibt‘, er hat doch gedacht, die Sache sei ‚bombensicher‘, er ist jetzt schon 42 Jahre da. Das macht es für viele ja schlimmer, ihre 22 Jahre oder 13, ‚wir sind eine Familie‘, sagen sie, und wer nicht schon ewig hier arbeitet, war vorher hier einkaufen.“
In dem Stil geht es noch weiter: „‚Wir sind ein Stück Deutschland‘, halten sie den Passanten auf Schildern entgegen, ‚Ohne Karstadt stirbt die Innenstadt‘, die sie später noch verlassen für einen Autokorso hier und da. Angestellte sind unter ihnen, die haben sich von Hertie zu Karstadt gerettet, und nun ist es schon wieder ein wackeliger Ast.“ Den wackeligen Ast finde ich besonders originell. Bisher kannte ich den Ast, an dem man sägt, obwohl man selbst drauf sitzt, auch ein wackeliger Stuhl oder Zahn ist mir schon unter gekommen. Da ist dieser Ast doch eine echte Innovation.

Mit unverständlichen Formulierungen kann auch die Politik-Seite aufwarten: „Doch die Mehrheit liegt bei 368 beziehungsweise 379 (wenn der Lissabon-Vertrag in Kraft tritt) – der ‚Koch‘ braucht als ‚Kellner‘.“ Versteht das jemand? Und am Ende des Artikels kann man lesen: „Ganley selbst … wird vermutlich keinen Sitz Straßburg bekommen.“ Wie wäre es stattdessen mit einem Sitz Paris? Oder einem Toast Hawai?
Aber bei den harten Stimmenverlusten ist das wohl eher ein wackeliger Ast mit heißem Kern.

8. Juni 2009

Auf die Frage abschneiden und an Trümmer klammern

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:11

Im Titelseiten-Kommentar schreibt der Chefredakteur über den „CSU-Mann Guttenberg – und der schneidet auf die Frage, wer uns am besten durch die Krise führt, fast doppelt so gut ab wie der SPD Kanzlerkandidat.“ Gut oder schlecht abschneiden kann man allenfalls bei einer Umfrage, auf eine Frage kann man höchstens antworten.

Und die folgende Formulierung auf der Politik-Seite schneidet da auch nicht besser ab: „Sie wünschen sich mehr Sicherheit und sie verbergen auch nicht ihre Wut über eine EU, die ihrer Ansicht nach zu fern ist von ihrer Heimat ist.“

„Der Regierungschef klammerte sich gestern an die Trümmer seiner politischen Karriere …“ steht auf der nächsten Politik-Seite. Nun gut, soll er sich klammern. Auch wenn die einen vor den Trümmern ihrer Karriere stehen, während die anderen sich an ihre letzte Hoffnung klammern.
Das ist jedenfalls auch nicht schlimmer, als „mit den massiven Labour-Stimmverlusten das Momentum ihrer Rebellion vorwärts zu treiben“ wie man gegen Ende des Artikels lesen kann. Wie sie das hinkriegen wollen, wird man wohl nicht erfahren, denn ein Momentum hat etwas mit Börsenkursen zu tun, und der Duden kennt das Wort überhaupt nicht.
Egal, denn „kurz vor diesem für Brown brenzligen Treffen sind weitere E-Mails aufgetaucht, die seinen Charakter diskreditieren.“
Eine brenzlige Situation kennt man, ein brenzliges Treffen ist nicht so bekannt. Dafür aber ist hier wenigstens „E-Mail“ richtig geschrieben, was man von dem Folgesatz nicht behaupten kann: „Die Email aus dem Jahr 2008 wurde pikanterweise öffentlich, nachdem Brown ihn vergangene Woche als seinen Stellvertreter eingesetzt hatte.“ Hier ist nämlich eher von Kochtöpfen die Rede als von elektronischer Post.
Aber vielleicht klammert sich hier jemand an die Trümmer der Sprache, um auf die Frage nach richtigem Deutsch besser abzuschneiden und das Momentum seiner Rebellion gegen unsere Muttersprache noch ein bisschen vorwärts zu treiben.

6. Juni 2009

Prozent des Betriebe auf Kampen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 15:28

Sylt ist eine Insel. Ortsbezeichnungen bei Inseln verlangen die Präposition „auf“ statt „in“. Also war man „auf Sylt“ und nicht „in Sylt“. Ist man aber in einem Ort auf Sylt, bleibt es natürlich bei „in“. Soweit, so schön. Was muss man aber in der WAZ lesen? „Am Mittwochabend hab es einen Einsatz auf Kampen“, erzählt man uns auf der Gesellschaftsseite.

„Gleichzeitig stufen rund 55 Prozent des Betriebe die Lage als schlecht oder sehr schlecht ein“, lässt uns die Wirtschaftsseite wissen.

5. Juni 2009

VSteinmeier tabuisiert auf Gegenseitigkeit

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 06:24

Was ein IM ist, wissen wir durch die unsäglichen Stasi-Geschichten. Und einen V-Mann kannten wir auch schon, irgendwie. Aber was ist das hier, was uns auf der Wirtschaftsseite begegnet? „VSteinmeier kann sich indes vorstellen …“ Der VSteinmeier, eine neue Agenten-Art? Oder ist es nur eine Abkürzung für „Vrank-Walter? Es muss ein Geheimnis bleiben.

„Wer anderes behauptet, huldigt einem arg idealistischen Menschenbild“, steht im Seite-2-Kommentar, und wer wollte da widersprechen? „In begründeten Einzelfällen und unter Beachtung der Rechtslage sollte deshalb auch Observation nicht völlig tabuisiert werden“, heißt es weiter und damit ist klar, das in unbegründeten Fällen unter Nichtbeachtung der Rechtslage Observation völlig tabuisiert werden kann. Das ist ja beruhigend.

„Das Publikum dankte mit freundlichem Applaus wie auch bei vielen anderen Passagen der Grundsatzrede, die alle heißen Eisen zwischen der muslimischen Welt und den USA abhandelte …“, lässt uns die Politik-Seite wissen. Zwar werden heiße Eisen im Regelfall angepackt, da sie sich im vorliegenden Fall aber zwischen den Muslimen und den USA befinden, was ein völlig ungewöhnlicher Platz für heiße Eisen ist, mögen sie stattdessen vielleicht auch abgehandelt werden.
„Fehler der Vergangenheit ehrlich einzugestehen, sei Vorraussetzung für jeden Neuanfang“, ist ein paar Absätze weiter zu lesen und leider hat sich hier direkt schon wieder ein neuer Fehler eingeschlichen: Voraussetzung schreibt man nämlich nur mit einem „r“.
Ein paar Zeilen weiter “ … versprach er einen Kurswechsel, der Folter verbietet und das Gefängnis in Guantanamo schließt.“ Wobei allerdings anzunehmen ist, dass eher der US-Präsident derjenige ist, der Folter verbietet und Gefängnisse schließt, nicht der Kurswechsel.

„Tagelang wurden Alternativen gesucht, um dem demokratischen Kandidaten im amerikanischen Wahlkampf nicht zu viel, aber auch nicht allzu wenig Ehre zu erweisen“, steht im Artikel darunter. Wie erweist man jemandem allzu wenig Ehre?
Nicht ganz einfach. Und das Folgende auch nicht: „Den Bildern wird man kaum ansehen, dass Irritationen zwischen dem US-Präsidenten und der Kanzlerin stehen.
Es geht noch schlimmer, denn „der Reiseplan Obamas, in dem Deutschland nur als Zwischenaufenthalt vorgesehen ist, spricht drei bis vier Bände.“ Ist das jetzt Heinz Ehrhardt für Arme?
Denn ich muss drei- bis viermal stutzen, wenn ich das lese und daran ändern auch nichts „die ungelenken Platzierungsversuche im letzten Jahr, die schließlich an der Siegessäule endeten.“
Es kann nur noch schlimmer werden: „Obama will Merkel in ihrem Wahlkampf nicht allzu wenig Ehre erweisen, aber auch nicht zu viel.“ Hm, ja, so etwas hatten wir irgendwie schon, nur andersherum.
„Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier kommt erst gar nicht, um einen zweitrangigen Eindruck zu vermeiden“, erfahren wir nun und wundern uns, dass es erst- und zweitrangige Eindrücke gibt. Ich hätte da eher den erstrangigen Eindruck, das der Kanzlerkandidat deshalb nicht gekommen ist, um den Eindruck von Zweitrangigkeit zu vermeiden.
Sei es, wie es sei, zum Abschluss kommt noch eine total verwurstelte Formulierung: „Das Fremdeln zwischen Merkel und Obama beruht auf Gegenseitigkeit …“ Würde z.B. Frau Merkel fremdeln, dann könnte es auf Gegenseitigkeit beruhen, wenn auch Herr Obama fremdeln würde; da das aber weder sie noch Herr Obama tun, sondern nur ein Fremdeln zwischen ihnen ist, ohne dass man weiß, wo es herkommt, mit wem oder was soll es da auf Gegenseitigkeit beruhen?
Vielleicht sollte man da einmal den VSteinmeier drauf ansetzen, sofern er nicht gerade einem arg idealistischen Menschenbild huldigt oder heiße Eisen abhandeln muss, um einen zweitrangigen Eindruck zu vermeiden.

4. Juni 2009

Politikernaus am Abgrund in der Brust

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:08

„Britische Regierung in schwerer See“, verkündet eine Headline auf der Titelseite. Im Artikel kann man dann lesen: “ Die britische Regierung steht am Rand des Abgrunds“. Also, wo ist sie denn nun, die arme Regierung? Vielleicht am Arsch der Welt?

Drei Spalten weiter ist „Wittke weiter in der Kritik“ und „in anderen Ländern ist Politikernaus gutem Grund … der Wechsel in die Privatwirtschaft verboten …“

Etwas anatomisch Merkwürdiges können wir im Seite-2-Kommentar lesen: „Zwei Lager schlagen in der Labour-Brust …“ Dachte man bisher, dass es schon schlimm genug ist, wenn zwei Herzen in einer Brust schlagen, wie es die Redensart ausdrückt, so das doch nichts dagegen, wenn es zwei Lager tun. Das muss ja schlimm sein!

Schlimmer ist da nur noch der Verzicht auf das „zu“ bei „brauchen“. Und genau das müssen wir auf der Wirtschaftsseite lesen: „Wer keinen schnellen Rechner mit viel Arbeitsspeicher sein Eigen nannte, brauchte erst gar nicht versuchen, Vista zu installieren.“

Brrr! Da gerät die Sprache von der schweren See direkt in den Abgrund. Und zwei Politikernäuse schlagen in meiner Brust.

3. Juni 2009

Jetzt gehen schon Beraterinnen auf den Strich

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:53

Doch zunächst lappt der Chefredakteur voll ins Esoterische: „Die Kanzlerin versucht, die Dinge auszupendeln.“ (Kommentar Seite 2). Dann sitzt sie also da, befragt das Pendel, und fängt dann an zu regieren. Da wundert einen doch gar nix mehr.

Aber dann, auf der Rhein-Ruhr-Seite: Hier erfahren wir vom Elend der Huren in Dortmund: „Ohne Strom, ohne Wasser, ohne Schulen, ohne jede medizinische Versorgung lebten sie dort, berichten die Frauen den Beraterinnen von Kober, die seit kurzem mit einer Dolmetscherin auf den Strich gehen.“ Die Huren gehen auf den Strich, die Beraterinnen und die Dolmetscherin. Was ist das nur für ein Sodom in Dortmund!

2. Juni 2009

Es wird wieder unterfüttert

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:28

„Harte Einschnitte“ in einer Unterzeile auf der Titelseite. Bin ja gespannt, wann man endlich auch die weichen Einschnitte entdeckt.

Kein Problem, denn „letzteres wird dadurch unterfüttert, dass Bau-Geschäftsführer Wittke sein Landtagsmandat und die Funktion als CDU-Wirtschaftssprecher behalten will.“ Vielleicht gibt das einem Gerücht neue Nahrung, aber das hat wenig mit Füttern zu tun. Und unterfüttert werden ausschließlich Kleidungsstücke.

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