Auf der Titelseite „relativierte die Regierung gestern ihre Planspiele, die Prämie … zu halbieren“ und man fragt sich, wie sie das wohl hinkriegt. Vielleicht kann man Kritik relativieren, Aussagen oder Pläne, aber mit Planspielen dürfte das nicht ganz einfach sein.
Dafür ist auf der Rhein-Ruhr-Seite „ein Neuanfang angebrochen“, was vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, Pardon: des Neuen ist. Ein Anfang, ein Neuanfang, ein anbrechender Neuanfang.
Und auf der Politik-Seite erfahren wir, dass die Bundesregierung „die zweistellige Milliardensumme … als maßgeblichen Baustein“ wertet, „um durch eine schnelle Auftragswelle … die tiefe Wirtschaftskrise abzumildern.“ Aber nicht genug damit, dass ein Baustein durch eine Welle eine Krise abmildert, denn „viele Kommunen zeigten sich … verwirrt darüber, welche Investitionen erlaubt sind…“ Nun gut, hier ist wieder die Universalpräposition im Einsatz, man ist also verwirrt über statt von, aber man ist auch noch verwirrt darüber, welche Investitionen erlaubt sind, anstatt dass man völlig auf eine Präposition verzichtet und einfach nur verwirrt ist, weil nicht klar geregelt ist, welche Investitionen erlaubt sind und welche nicht. War das denn jetzt so schwer?
Oder, um mit der WAZ zu fragen: „Darf man Feuerwehrhäuser neu bauen, eine Schulkantine aus dem Boden gestampft werden?“ Oder anders gefragt: Darf man eine Kantine aus dem Boden gestampft werden? Ich glaube nicht!
Im letzten Absatz müssen wir dann noch lesen: „Die Beschränkung entfalle auch für Sportstätten, Kultureinrichtungen und Gefängnissen„. Ja, dass kann passieren, wenn man beim Schreiben einschläft: Für Stätten, Einrichtungen und – Achtung! – Gefängisse!
Am Ende des Artikels schließlich „weist Staatssekretär Günter Winands auf die neue Rechtslage“. Aber nein, das tut er nicht, er verweist darauf.