Wer hätte wohl etwas dagegen? Auch wenn mal wieder die Deklination zum Teufel geht (folgt).
25. April 2010
18. April 2010
11. April 2010
Die Frage wird wohl wie eine zentnerschwere Last im Raum stehen: Wie hälst du es mit der Rechtschreibung?
Gar nicht einfach (folgt).
4. April 2010
Schalk im Genick
Das Highlight dieser Woche befindet sich auf der „Rhein-Ruhr“-Seite der Samstagsausgabe: „Einige Behörden hatten aber trotzdem den Schalk im Genick.“
Wenn ich so etwas lese, frage ich mich immer, ob die Schreiber in solchen Fällen nur um Originalität bemüht sind oder ob sie wirklich nicht wissen, wie es richtig heißt.
Man könnte es sich im ersteren Fall etwa so vorstellen: „‚Die haben den Schalk im …, hm, ‚Nacken‘, hm, hatten wir schon so oft, da muss nun was Neues her. Und Genick ist so ähnlich, aber viel origineller!“
Oder denkt der Autor angestrengt darüber nach, wo dieser verdammte Schalk denn nun letztes Mal saß, irgendwo zwischen Rücken und Kopf. Und da ihm der Nacken nicht einfiel, nimmt er das Genick, weil er sich dunkel daran erinnert, dass einem ja durchaus auch schnell mal gebrochen werden kann?
Ich fürchte, es ist Letzteres.
28. März 2010
In ein Wespennest stoßen und die Leinen in der Hand behalten
Ja, Redensarten sind nicht leicht zu beherrschen. Immer wieder flutschen sie einem weg und dann entsteht Unsinn. Das passiert z.B. in der Dienstags- und der Mittwochsausgabe.
Doch beginnen wir mit dem Montag (22.3.), wie es sich gehört. Hier finden wir in einem der Seite-2-Kommentare außerordentlich blumige Formulierungen, wie diese hier: „Realpolitisch ist der vor Systemwechselgelüsten randvolle Programmentwurf ein Schuss in den Ofen“. Da sind die Systemwechselgelüste schon ein echter Hit, den man kaum toppen kann. Selbst, wenn der Programmentwurf randvoll und gleichzeitig ein Schuss in den Ofen ist. Aber warum ist er „vor“ etwas voll, anstatt von? Tja, diese Frage muss wohl mal wieder unbeantwortet bleiben …
Schön ist aber auch der nächste Satz: „Setzen sich beim Feinschliff die Dogmen-Verwalter der Verstaatlichungs-Rhetorik durch, verabschiedet sich die Linke von jeder Anschlussfähigkeit im Bund.“ Aha. Da sollte man sich doch von jedem Dogmen-Verwalter verabschieden, auch wenn man nicht weiß, was das ist, oder?
Und bei der Gelegenheit kann man sich auch gleich vom Genitiv mit verabschieden: „Auf ihren Erfahrungsschatz aus 20 Jahren deutsche Einheit wird es ankommen, um das einfältige Sozialismus-Gespenst zu vertreiben“.
21. März 2010
Auf Geheiß des deutschen Oberst in ein fahles Licht setzen
Nicht nur der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, sondern auch der Nominativ. Letztendlich braucht es eigentlich überhaupt keine Deklination. Was soll der ganze Aufstand? (folgt)
14. März 2010
7. März 2010
Keinem Fotograf Honig um den Bart geschmiert
Man kann jemandem um den Bart gehen. Aber was ist mit dem Honig? (folgt)
28. Februar 2010
Der Stein im Sittengemälde und die Angeordneten im Deutschen Bundestag
Ein ereignisreiche Woche liegt hinter uns. Am Montag (22.2.) wird auf der Rhein-Ruhr-Seite „ein stinkender Geruch freigesetzt“ und man fragt sich, warum es nicht auch ein einfacher Gestank getan hätte.
Nach dem Umblättern lesen wir von einem Stalker und „dass er von einer Frau verlassen wurde. Das vertrug sich nicht mit seiner Männlichkeit.“ Wäre er hingegen von einem Mann verlassen worden, hätte wahrscheinlich alles anders ausgesehen.
Im übernächsten Absatz sind „die psychischen Narben … noch nicht verheilt“. Was im Grunde nicht weiter verwunderlich ist, da Narben selten verheilen. Das unterscheidet sie von Wunden, die durchaus verheilen können – und dann Narben hinterlassen.
Im nächsten Absatz „begann ein Psychoterror, der selbst abgebrühten Kammerjuristen den Atem verschlug“. Das mit den abgebrühten Kammerjuristen wollen wir mal dahin gestellt sein lassen, das mit dem Atem muss man jedoch monieren: Schließlich kann es einem zwar die Sprache verschlagen, den Atem jedoch hält man an – es sei denn, man steht auf doppelte Wazberger und vermuddelt zwei Redensarten zu einer.
Zwei Absätze weiter „kündigte er an, vermeintliche Nacktfotos von ihr den Vorgesetzten schicken zu wollen …“ Erst nach dem Weiterlesen entpuppen sich die vermeintlichen Fotos nicht etwa als Gemälde, sondern als tatsächliche Fotos, die vermeintlich von ihr sein könnten. Manchmal muss man beim Schreiben schon ein bisschen aufpassen, in welcher Reihenfolge man seine Worte wählt.
Es gibt noch eine Rhein-Ruhr-Seite und hier lesen wir: „Der Ruhrpott-Proll sorgt mit seiner Revolution-Tour für ausverkaufte Hallen.“ Solange er es aber nicht mit der Revolutions-Tour tut, sorgt er zumindest bei mir für schmerzende Ohren.
21. Februar 2010
Der Widerhall auf Westerwelles Resonanzboden
… und Weiteres aus der letzten Woche (folgt).
14. Februar 2010
7. Februar 2010
Die Problemkuh auf dem Eis ist auf Abwehr gebürstet und entlockt uns ein wissendes Kopfschütteln
… aber leider erst später. Doch bald geht es hier wirklich weiter, ährlich!
31. Januar 2010
Von der SPD Empörte spielen vor der vorgehaltenen Hand gekrampft Geschlossenheit
Wieder eine sehr ergiebige Woche und eigentlich müsste man jetzt direkt weiter schreiben, aber noch müssen wir um etwas Geduld bitten.
24. Januar 2010
17. Januar 2010
Dramatisch unterphilosophiert
… ging es diese Woche zu. Und dennoch müssen wir ein wenig um Geduld bitten, bis wir das alles nacharbeiten können.
10. Januar 2010
9. Januar 2010
Wo man das Kind beim Namen kennt
… kann die WAZ nicht weit sein. Und so stehen sie heute auf der Titelseite, die Zeilen der Ruhr-Hymne, mit der Grönemeyer offenbar versucht, sich als WAZ-Redakteur zu qualifizieren:
„Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt, weil man nur auf Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.“
Wow! Das ist wahre Poesie! Worte, die einer echten Hymne würdig sind! Da bekommt man Gänsehaut! Ja, so sind wir Ruhris: Wir kennen das Kind beim Namen! Äh, hoppla! Was tun wir?
Wenn man es genau nimmt, dann lautet die Redewendung doch: Wer das Kind beim Namen nennt. Aber das konnte der Ruhr-Barde wohl so nicht stehen lassen, denn „nennt“ auf „benennt“ zu reimen, ist irgendwie nicht ordentlich poetisch und außerdem wird dann im zweiten Teil des Satzes so ziemlich genau dasselbe erzählt wie im ersten. Wenn sich also eine alberne Redensart so hinterhältig gegen die grandiosen Formulierungen eines wahren Ruhr-Poeten wehrt, muss sie eben geringfügig verändert werden, dann so muss eben ein anderes Wort her. Was hätten wir denn da noch? Ach, machen wir doch einfach aus dem „nennt“ ein „kennt“, das klingt jetzt immer noch ein bisschen wie die Redensart, und schon sind alle Probleme gelöst.
Pustekuchen, denn schon haben wir zwei neue: Erstens ist die Präposition falsch. Man kennt niemanden „beim“ Namen, sondern allenfalls mit Namen. Oder kennen wir Grönemeyer beim Namen? Beim Barte des Propheten, das tun wir nicht! Zweitens, selbst wenn wir über die falsche Präposition hinwegsehen, was haben wir davon, wenn wir das Kind kennen? Welches Kind? Wessen Kind? Und: Ist es vielleicht in den Brunnen gefallen?
Solange man das Kind beim Namen nennt, kommt man direkt auf den Kern einer Sache und drückt sich klar aus. Was man Grönemeyer nun nicht unbedingt vorwerfen kann. Er hat es geschafft, aus einer Redensart jeglichen Sinn zu entfernen und ein semantisches und grammatikalisches Blutbad anzurichten.
Aber sollte man deswegen etwa an einer Ruhr-Hymne rumkritteln? Wir wollen doch nicht das Kind mit dem Barden ausschütten! Jedenfalls nicht, bevor wir es beim Namen kennen!
31. Dezember 2009
Sich nicht mit Krieg überziehen
… will der Chefredakteur.
Dies ist der letzte Eintrag im alten Jahr. Im neuen wird es etwas anders weitergehen müssen. Wir haben noch viele Einträge nachzuholen und werden daher erst einmal ein bisschen Pause machen. Danach werden wir wohl den täglichen Kommentar durch einen wöchentlichen ersetzen. Es ist mit unseren wenigen Kräften nicht möglich, die tägliche Erscheinungsweise weiter durchzuhalten.
30. Dezember 2009
Ein Wählerpotenzial kann man nicht vor den Kopf stoßen
Wie wahr! Wir klug erkannt! (folgt.)
29. Dezember 2009
Ein multikulturellster Deckmantel
Wieder mal ein Superlativ, den es nicht gibt (folgt).
28. Dezember 2009
24. Dezember 2009
23. Dezember 2009
Der Wind aus der Hauptstadt wird frostiger, während sich die SPD eilfertig einen schlanken Fuß macht
Tja, das sind Nachrichten! (aber sie folgen erst noch)
22. Dezember 2009
21. Dezember 2009
19. Dezember 2009
Die Vereinbarung enthält Vereinbarungen
Wie vorwärts weisend! Dagegen ist die berühmte russische Puppe eigentlich nix! (folgt)
18. Dezember 2009
Durchkreuzen
… kann man z.B. Pläne. Meinetwegen auch die Weltmeere. Aber offenbar noch viel mehr. Im Essener Lokalteil finden wir heute folgende überraschende Formulierung: „Rund 150000 Fahrgäste durchkreuzen täglich den Hauptbahnhof.“