Im heutigen Aufmacher werden „die teilweise hoch verschuldeten Kommunen in Nordrhein-Westfalen … bis 2019 weitere rund fünf Milliarden Euro in die Kassen ostdeutscher Rathäuser überweisen müssen.“ Nun kann man mit Kassen ja viel anfangen, z.B. sie klingeln lassen oder füllen. Geld kann in sie hineinfließen oder man kann zu einer gebeten werden – allein das mit dem Überweisen, das geht nicht: Man kann nur auf Konten überweisen, nicht in Kassen.
Auch der Chefredakteurs hat für seinen Leitartikel (Seite 2) interessante Formulierungen ersonnen: „Bisher lief der Wahlkampf wie in einem schwülen Hohlraum; also mehr oder weniger resonanzfrei nach draußen.“
Und ein paar Zeilen weiter schreibt er: „wenn nicht jetzt wäre“, und man fragt sich unwillkürlich, was denn später wäre. Bis man feststellt, dass hier nur ein paar Kommas fehlen: „Wann wenn nicht jetzt wäre zu streiten über die Zukunft unserer Sozialsysteme …“ Was auf gut Deutsch heißen würde: „Wann (Komma!), wenn nicht jetzt (Komma!), wäre zu streiten …“
Für diese Erkenntnis müsste jetzt jede Menge Kohle in meine Kasse überwiesen werden – wenn nicht gerade jetzt wäre.