Die Rede ist von Christiane F. (Kommentar auf Seite 1), die „alle Höllen durchlitten“ hat. Naja, kann ja sein. Auch über Formulierungen wie: „Sie hat kopfüber in der Kloake gelegen“ (ist nicht vielleicht eher die Gosse gemeint? Aber wie liegt man da kopfüber drin?) oder: „Als Kind hat Christiane F. als lebende Warnung … gedient“ kann man noch hinweg sehen. Auch darüber, dass sie „ihren jungen Körper“ ausgerechnet an „widerwärtige Freier“ verkauft hat, woran, wenn man die „Schuldfrage“ stellt, u.a. „die provozierenden Ego-Tripps von Schicki-Mickis ins Spiel kämen“.
Aber was dann folgt, ist der Tropfen, der der Kloake den Boden ins Gesicht schlägt, um mich mal WAZ-mäßig auszudrücken: „Jetzt ist es ihr zwölfjähriger Sohn, das mit gequälten Gefühlen die Rechnung der Sucht der Mutter bezahlt“. Wie quält man eigentlich Gefühle? Und wie wird solchen dann eine Rechnung der Sucht – Verzeihung! – der Sucht der Mutter (schöner doppelter Genitiv) bezahlt?
Dagegen verblassen dann fast solche Kleinigkeiten wie: „dass die Lage sich nicht stellen werde“ (S.2. im Ottmar-Schreiner-Artikel), oder dass man „ihn als Überläufer anwerben“ will. Auch dass Kinder „auf der Schattenseite des Lebens aufwachsen“ (Kommentar Seite 2) will ich mal durchgehen lassen. Danach kommt dann aber noch was Schönes: „Jede vierte Familie in Deutschland hat einen Migrations-Hintergrund. Zu viele ihrer Kinder stehen … ohne Abschluss da“. Hm. Wie viele Kinder hat denn jede vierte Familie? Müssen aber eine ganze Menge sein, damit „zu viele“ davon ohne Abschluss sein können …