Wenn die WAZ Fremdwörter benutzt, geht‘s schon mal schief. Im heutigen Aufmacher liest sich das so: „In Videokonferenzen habe sich das US-Ministerium außerordentlich hartleibig gezeigt. Teilnehmer gewannen den Eindruck, dass es den USA allein darum ging, einen Nukleus für eine neue GM zu legen …“ Nun gut, „hartleibig“ ist kein Fremdwort. Ein deutsches Wort ist es allerdings auch nicht.
Kommen wir daher lieber zu dem echten Fremdwort: Ein Nukleus ist z.B. ein Atomkern. Kann aber auch ein Zellkern sein. Nur, wie man so etwas legen kann, selbst für eine neue GM, und wenn, was das Ganze soll, bleibt ziemlich schleierhaft. Also soll es offenbar nur gut klingen – bzw. Inhalt vortäuschen, wo keiner ist.
Auf der Wirtschaftsseite spricht der Bundeswirtschaftsminister, und das ist auch nicht besser: „… im Gegensatz zu Arcandor ist die Lage bei GM ein rabenschwarzes Loch.“ So, so, die Lage ist also ein Loch. Noch dazu ein rabenschwarzes. Und das im Gegensatz zu Arcandor, wo die Lage dann also vermutlich eine schneeweiße Säule ist. Interessant, mit welch minimaler Sprachbegabung man in Deutschland ausgestattet sein kann, um es dennoch bis zum Bundeswirtschaftsminister zu bringen.
Ein paar Absätze weiter taucht wieder ein bescheuerter WAZ-Lieblings-Ausdruck auf: „In dieser Gemengelage gehen die wenigen halbwegs guten Nachrichten fast unter.“ ich würde ja noch etwas dazu sagen, hab es aber schon so oft getan, dass ich fürchte, es geht in der Gemengelage unter, oder noch schlimmer: Man hielte mich für einen hartleibigen Nukleus.