Nachdem wir uns vorgestern schon mit einem neuen Ministerposten vertraut machen konnten (dem „Finanzer“), setzt die WAZ heute im Aufmacher noch einen drauf, denn dort „spricht sich der Verfassungsminister gegen einen erneuten Verbotsantrag gegen die rechtsextreme NPD aus“. Selbst wenn der Bundesinnenminister – zumindest nach eigenem Bekunden – auch für den Schutz der Verfassung zuständig ist, so ist er doch genauso wenig Verfassungsminister wie Frau von der Leyen die Babyministerin ist.
Der Artikel daneben beschert uns aufgrund eines Trennfehlers die „Steigerung der internationalen Mobilität der Studier-
(neue Zeile) enden“ und – da wir gerade beim Thema sind – erfahren wir nach dem Umblättern zur Rhein-Ruhr-Seite, dass „ein Wechsel des Studienorts sogar innerhalb einer Stadt oft kaum möglich“ sei. Das leuchtet direkt ein, ist doch Stadt und Studienort bzw. Studienort und Stadt in etwa 99% der Fälle identisch. Es sei denn, man trifft gerade auf ein Studier-Ende.
Im Seite-2-Kommentar haben wir’s dann mit den Augen: „Kaufhof äugt zu Karstadt“, heißt es es da in einer Dachzeile. Nun kann man durchaus etwas misstrauisch beäugen, auch manche Wildtiere äugen vorsichtig, bevor sie eine Lichtung betreten. Jemanden zu etwas äugen hat man überhaupt selten erlebt, weshalb ich es insgesamt als viel angenehmer empfunden hätte, wenn der Kaufhof mit Karstadt liebäugeln würde.
Beäugen wir zum Schluss noch den Durchmarsch. Wenn man damit nicht gerade den Durchfall meint, wie das umgangssprachlich durchaus möglich ist, dann ist normalerweise die rede von einem erfolgreichen Überwinden vieler Hindernisse. Insofern ist es dann schon ein bisschen merkwürdig, wenn Bochum – laut WAZ-Sonderseite zum Ruhr-Marathon – die Läufer „mit einem Durchmarsch durchs Opelwerk“ lockte.