Wer kennt nicht den saublöden neuen Slogan des RWE: „vorweg gehen“? Es kann niemand „vorweg“ gehen, man kann etwas vorweg nehmen, gegangen wird indes voraus. Im beste Falle vorneweg. Nur kann man dann dieses kleine alberne Buchstabenspiel mit dem „RWE“ im „vorweg“ natürlich vergessen. Und das sollte man ohnehin.
Aber ich schweife ab.
Zumindest aber scheint dieses ganze Durcheinander um „vor-“ oder „vorneweg“ so verwirrend zu sein, dass heute auf der Politik-Seite zu lesen ist: „Die schlechte Nachricht vornweg: …“ Und die gute Nachricht hinterher: Das ist nicht unbedingt falsch, aber gerade hier hätte man getrost „vorweg“ schreiben können, das wäre nicht nur richtig, sondern auch eleganter gewesen.
Dafür folgt ein paar Zeilen weiter ein etwas merkwürdiger Satz: „38 Prozent der Befragten gaben an, vor allem an ihre eigene Sicht auf die Dinge zu glauben …“ Ich habe da eine andere Sicht der Dinge, nur muss ich nicht an sie glauben. Schließlich glaube ich ja auch nicht an meine Meinung, ich habe sie einfach nur.
Auch andere haben Meinungen: „… 64, (Komma zu viel) beziehungsweise 65 Prozent finden, deutsche Feiertage förderten den sozialen Zusammenhalt. In anderen Ländern, wie Großbritannien, gehen die Ansichten in der Frage weit auseinander.“ Es ist schon etwas verwunderlich, dass sich die Briten Gedanken über deutsche Feiertage machen …
Doch „selbst die ewige Streitfrage nach Deutschkenntnissen löst sich in der Gallup-Umfrage in Wohlgefallen auf …“ So froh ich bin, dass es keine Streitfrage „über“ war, „nach“ ist hier leider auch fehl am Platze, da es bei einer Streitfrage um den Streit geht und nicht um eine Frage, die beantwortet werden soll. Aber da sie sich eh in Wohlgefallen auflöst, müssen wir uns da auch keinen weiteren Gedanken machen.
Und wenden uns dem Essener Lokalteil zu. Hier lesen wir: „Politiker bremsen Bahn AG ein.“ Da fragt man sich, wie die das machen. Früher wurden Autos eingefahren, das Einbremsen ist neu. Allerdings kann man immer noch erleben, dass man ausgebremst wird.