Komisch. Da benutzen sie laufend „über“, ob es nun passt oder nicht, aber wenn man es wirklich benutzen sollte, dann heißt es z.B.: „Gegen Debatte zu Managergehältern“, wie heute auf der Titelseite. Aber Debatten führt man nun wirklich über etwas, zu etwas kann und sollte man Stellung nehmen oder besser schweigen.
Immer noch besser wie Müll reden. Tut das weh in den Ohren? Wenn Sie WAZ-Autor sind, dann bleiben Sie jetzt aber schmerzfrei. Und fabrizieren Sublines wie diese hier auf der Wirtschaftsseite: „Die meisten Führungskräfte haben prozentual keine höheren Einkommenssteigerungen wie Normalverdiener“. Aua!
Das wäre jetzt so’n richtig schöner Schluss für meinen heutigen Eintrag gewesen, aber leider gab es dazu auch noch einen Artikel, in dem z.B. steht: „Zudem können die Chefs von DAX-Firmen in guten Zeit deutlich mehr verdienen …“ und in dem auch schon mal gern auf ein Komma verzichtet wird, wie hier: „Liegt der Umsatz unter einer Million Euro (Komma fehlt!!) sind für den Geschäftsführer …“ oder hier: „In der Wirtschaft sieht man das anders und bezweifelt ob eine Begrenzung praktikabel ist und den betroffenen Banken eher schadet als hilft“.
Und diesem Satz fehlt nicht nur das Komma nach „ob“, sondern auch der Sinn. Denn erstens muss man hier bezweifeln, dass eine Begrenzung praktikabel ist und zweitens fehlt dem zweiten Teil des Satzes der Bezug. Da steht nämlich, genau genommen (und ich nehme hier ja alles immer verflucht genau!): „In der Wirtschaft bezweifelt man, ob den betroffenen Banken eher schadet als hilft“. Und da man das (abgesehen vom schrägen Satzbau) ja gar nicht bezweifeln kann, sondern sich höchstens eine entsprechende Frage stellt, ist das alles so daneben, dass ich bezweifeln muss, ob der Artikel lesbar ist und der deutschen Sprache eher schadet als hilft.