WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

29. März 2015

Sich Lug und Betrug bedienen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 14:30

„Dafür lassen sie nur selten große Heere aufmarschieren, sondern bedienen sich Lug und Betrug, Intrige und Verschwörung“ (Montag, 23. März 2015, Panorama). Mal abgesehen davon, dass es um Lug und Trug geht – wenn man sich dessen bedient, gehört da ein Genitiv hin und dann bedienen sie sich des Lug und Trugs, der Intrige und der Verschwörung.

22. März 2015

Nachhaltigen Schwenkarm verhagelt

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 17:55

„Wenn Computer-Hacker Zugang finden, könnte Barbie mit Schwenkarm oder Drohungen gefüttert werden …“ (Freitag, 20. März 2015, Panorama). Wirklich saudoof, wenn die Autokorrektur keinen Schweinkram kennt, oder? Darum besser nochmal selber lesen, bevor man auf den Knopf drückt. So ein Schwenkarm, äh, Schwenkarm, äh, verdammt: Schweinkram!

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„Immer mehr Verbraucher wollen nachhaltig gefangenen Fisch“ (Mittwoch, 18. März, Leben). Heutzutage muss ja alles nachhaltig sein. Aber nachhaltig Fische fangen geht einfach nicht – jedenfalls nicht semantisch.

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„Sturm, Streiks und Fernbusse haben erhoffte Zahlen verhagelt“ (Dienstag, 17. März 2015, Titelseiten-Kommentar). Wenn einer schlechte Laune hat, dann hat es ihm die Petersilie verhagelt. Aber wie ein Sturm (ohne Hagel) nebst Fernbussen und Streiks das mit Zahlen hinkriegen soll, muss erst noch ergründet werden!

15. März 2015

Gewachsene Wurzeln kappen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 13:41

„Auch wenn man akzeptiert, dass es immer eine Illusion war anzunehmen, ein einzelner Mensch könne in acht Amts-Jahren die Wurzeln des gegenseitigen Misstrauens kappen, die über Jahrhunderte gewachsen sind, so kann man Obama nicht von jeder Mithaftung für das Bild der Zerrissenheit befreien, das Amerika heute abgibt“ (Montag, 9. März 2015, Tagesthemen). Preisfrage: Wie viel Sprachbilder wurden hier miteinander vermuddelt? Richtig! Verbindungen kappt man, mit den Wurzeln kann man etwas ausreißen, und wachsen kann das Misstrauen (Wurzeln zwar auch, aber eben nicht im Sprachbild).

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„Ina zieht also nach einem Wohnungsbrand erstmal bei Hinnerk an …“ (ebd.).

7. März 2015

Welch für ein unguter Beigeschmack

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 14:01

„Welch für ein Triumph für den BVB!“ (Montag, 2. März 2015, Titelseite).

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„Doch es bleibt ein unguter Beigeschmack“ (Dienstag, 3. März 2015, Politik). Es ist schon so eine Sache mit dem Geschmack. Ist es ein Beigeschmack, dann ist er übel (nicht ungut), und wenn er nach dem Ereignis noch bleibt, bezeichnet man ihn als Nachgeschmack.

1. März 2015

Bohrende Frager, harte Zusagen und jetzt muss sich Schulpolitik ehrlich machen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 12:25

„Die Schulpolitik muss sich beim Unterrichtsausfall endlich ehrlich machen“ (Donnerstag, 26. Februar 2015, Tagesthema). Nach Köln-Bonn ist also nun die Schulpolitik mit dem Dammdeutsch dran: Wenn einer mit dem Blödsinn anfängt, hält es der nächste gleich für richtig.
Da wundert es auch nicht, wenn sich Frau Löhrmann einer Methode bedient, „die sie der Vorgängerregierung stets um die Ohren geschlagen hatte“ (ebd.)

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„Vor allem, weil es rund um Frankreichs Thron nur so wimmelt von jungen Männer“ (ebd., Hören und Sehen).

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„Die Union als Volkspartei muss ‚Stadt‘ und ‚Land‘ können“ (Montag, 23. Februar 2015, Politik).

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„In seinem früheren Leben … war Edathy selbst gern bohrender Frager“ (Dienstag, 24, Februar 2015, Tagesthema). Ja klar: Wenn es bohrende Fragen gibt, warum keine bohrenden Frager? Und baggernde Antworter …
„Sogar der Abschlussbericht … sei durchgesteckt worden“ (ebd.).
„Lüttich soll Dienstgeheimnisse … durchgestochen haben“ (ebd.). Na, bitte, geht doch!

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„CSU will nur bei harten Zusagen zustimmen“ (ebd., Politik – Wirtschaft).

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„… eine zweistöckige Villa mit insgesamt 1100 Quadratmeter Wohnfläche“ (Mittwoch, 25. Februar 2015, Panorama).

„… ein Druckbett von mehr als 350 Quadratmetern Fläche“ (ebd.). Hm, geht doch!

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„… im Zusammenhang mit dem Neubau des Stadion Essen“ (ebd., Lokalteil Essen).
„… als Rücklage für die bauliche Unterhaltung des Museum Folkwang gedacht“ (ebd.). Wenn schon ohne Genitiv-S, dann wenigstens konsequent.

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„‚Es ist klar, dass wir darum noch ringen müssen‘, sagte die Mülheimer Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (SPD) als Wortführerin unserer Zeitung. (ebd., Politik). Wie, ist das nicht mehr der Chefredakteur?

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