WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

30. September 2008

Know-how über Kohle am Automat

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:55

Nachdem uns also gestern schon das Image entgegen geschlagen ist, schlägt es heute auf der Politik-Seite zu: „Wahl-Fiasko schlägt Breschen in die CSU-Riege“. Und kaum davon erholt, finden wir auf der Wirtschaftsseite die nächste Über-Headline: „Deutsches Kow-how über Kohle mit führend“. Warum nicht einfach: deutsches Kohle-Know-how? Und schon hätte man wenigstens einmal auf die Universalpräposition verzichten können, die in diesem Zusammenhang nun wirklich keinen Sinn macht: Oder wer hat „Gewusst-Wie“ über?
Über habe ich allerdings Formulierungen wie: „… Abbaugebiet in rund 1000 Meter Tiefe“, die ich im zugehörigen Artikel lesen muss. Auch wenn mich ein Freund einmal die gefragt hat: „Warum stellst du dich eigentlich wegen eines einzelnen Buchstaben, diesem ,n‘, so an?“

Ja, warum eigentlich? Und müsste ich mich nicht noch mehr anstellen, wenn sogar zwei Buchstaben fehlen? Tu ich auch! Gerade bei der dicken Headline im Essener Lokalteil: „Immer mehr Datenklau am Automat“. Au weia, tut das weh! Liebe WAZ, so dekliniert man Automat: der Automat, des Automaten, dem Automaten, den Automaten. Und wo findet also der Datenklau statt? Am Au-to-ma-ten! Hhhhhnnnng!!!

Sozialamut schlägt uns entgegen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:51

Ja, was war jetzt gemeint: Die Sozialarmut oder das Sozialamt? Okay, es erschließt sich ja aus dem Zusammenhang: „Das war das erste Mal, dass ich zum Arbeits- und Sozialamut musste“ erzählt Gildo Horn auf der „Menschen“-Seite. Also nur ein Tippfehler.

Kein Tippfehler ist hingegen im Essener Lokalteil, dass „ihm Essens schlechtes Image immer noch entgegenschlägt“. Warum soll mir da nicht die Amut entgegenschlagen?

27. September 2008

Haarscharf verschont wegen Platzmangel

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:25

„Bislang sind wir immer noch haarscharf von einem Anschlag durch islamistische Terroristen verschont geblieben“, lesen wir heute im Kommentar auf der Titelseite. Dass man haarscharf am Ziel vorbeischießen kann, habe ich durchaus schon gehört, aber wie wird man entsprechend verschont? Vielleicht, indem „unsere ausgezeichneten Ermittler immer einen Schritt schneller sind als die hasserfüllten Islamisten“? Geht auch nicht, denn die Ermittler sollten den hasserfüllten Islamisten lieber einen Schritt voraus sein, oder, wenn sie weniger ausgezeichnet, dafür jedoch zu langsam sind, einen Schritt schneller gehen, um zumindest die Redewendungen haarscharf zu verschonen.

Dafür mögen die hasserfüllten Islamisten dann auch „Kontakt zu alten Personenbeziehungen suchen“, wie uns ein Staatssekretär im nebenstehenden Aufmacher wissen lässt. Wobei ich mich, pingelig wie ich bin, mal wieder frage, was eigentlich alte Personenbeziehungen sind und warum die … äh …, hasserfüllten Islamisten nicht einfach Kontakt zu alten Kumpels suchen. Oder alte Beziehungen wieder auffrischen bzw. aufleben lassen. Aber ich bin ja auch kein Staatssekretär.

Dann noch eine gleichwohl fette wie schmerzhafte Headline auf Seite 3: „Häftling klagte wegen Platzmangel“. Ich weiß ja, dass man heutzutage dem Dativ überall benutzt, weil es immer eine Gelegenheit gibt, ihm anzuwenden. Aber in dem Fall hätte eine Klage wegen Platzmangels bei mir immer noch die besseren Chancen, weil sie nicht so sehr in den Ohren schmerzt.

Schöne Trennungsfehler gibt es heute auch zu besichtigen: auf der Politik-Seite wird im Lukaschenko-Artikel „das kapitalistische Ausland gege- ißelt“ und in der Wirtschaft die „Par- olen“ von Bush, Obama und McCain getrennt.

Kommen wir zum Essener Lokalteil. Hier finden wir einen bisher unbekannten Autor, der „das Motiv in die Literatur eingeführt (hat): die menschlichen Abgründe hinter der glatten Fassade wohlanständiger Bürgerlichkeit“. Wenn Sie jetzt denken, es handele sich dabei um den berühmten Henryk Ibsen, dann liegen sie leider falsch. Laut WAZ heißt dieser Autor nämlich „Hendrik Ibsen“, und das muss ein bisher unbekannter Holländer sein …

Ist aber noch nix gegen den „Lupus“, der in Essen zum Wochenende immer mal sein sprachliches Unwesen treibt (geradezu wölfisch): Da hat zunächst „der Rauswurf von Michael Kaufmann … eine gewaltige Welle ausgelöst“. Welle von was? Danach übertrifft die „bundesweite negative Resonanz … alle Erwartungen“. OK, das ist jetzt nicht wirklich falsch, aber schräg, weil man normalerweise positive Erwartungen hat, die dann übertroffen werden. Doch dann gerät der Kommentar wirklich aus der Kurve: „Dass Berthold Beitz sich nun für den Verbleib von Michael Kaufmann ausspricht und Kurt Masur dem Kuratorium der Philharmonie beitreten will, bedeutet eine völlig neue Dimension innerhalb der peinlichen Debatte.“ Das ist doch komplett unverständlich! Was ist die neue Dimension? Und wieso ist sie innerhalb einer Debatte? Doch es wird noch schlimmer, wenn sich „die einst geschlossenen Lager … zu polarisieren (beginnen)“. Welches Lager polarisiert sich und wie muss man sich diese Polarisierung vorstellen? Zumal ja jetzt noch „die Alarmleuchten zu glühen beginnen“. Weil man nämlich „sehenden Auges … die Karre laufen (ließ)“. Nun mag ja die Karre im Dreck stecken, aus dem man sie rausziehen muss. Und ebenso bekannt ist die Redensart, wonach jemand sehenden Auges in sein Unglück rennt, die Kombination aus diesen beiden Sprachbildern führt die Karre aber leider sehenden Auges in den sprachlichen Dreck, aus dem sie keiner mehr rausziehen kann.
Und nun kommt leider auch noch das „Fazit: Kulturpolitik und Aufsichtsrat haben versagt, Kaufmann nicht … disziplinieren zu können.“ Da hat nun leider der Autor bei der doppelten Verneinung versagt, uns nicht richtig informieren zu können, denn sonst hätte er geschrieben, dass die genannten Institutionen dabei versagt haben, Herrn Kaufmann zu disziplinieren.

26. September 2008

Folgen auf die Bestellungen mit weniger als eine Million

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:32

„… das hat Folgen für den Konsum und auf die Bestellungen in Deutschland“ erklärt uns der Kommentar auf der Titelseite die Finanzkrise in den USA. Mag ja sein. Aber warum unterschiedliche Präpositionen beim Konsum einerseits und den Bestellungen andererseits? Zumal „auf“ in beiden Fällen unangebracht ist.
Und auch das Ende des Kommentars ist schräg: „Es bleibt zu hoffen, dass schlussendlich der Kapitalismus sein angelsächsisches Raubtiergesicht verliert und die europäische Art des Wirtschaftens Oberwasser bekommt.“ Wie soll der Kapitalismus irgendein Raubtiergesicht verlieren (egal ob angel- oder sächsisch)? Ja, und dann das Oberwasser. Normalerweise bedeutet diese Redewendung, dass jemand anderen gegenüber eine bessere Position einnehmen kann („jetzt kriegt der Peer wieder Oberwasser“), aber nun soll das einer „Art des Wirtschaftens“ (was ist das denn?) gelingen?

Steinbrück hingegen, so können wir im Hauptartikel auf Seite 1 lesen, „formulierte … schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung“. Warum hat er sie nicht einfach erhoben, wie man das normalerweise mit Vorwürfen macht? Vielleicht, weil nun ein Zinsschaden droht, „den die EDG mit weniger als eine Million Euro beziffert“ und ihm ein Schaden von weniger als einer Million lieber gewesen wäre. Mir auch, und nicht nur grammatikalisch.

25. September 2008

Verbiegungswerkzeuge …

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:34

… scheint es tatsächlich zu geben. Wir finden sie unter der Überschrift „Bittere Klagen über Spott und dümmliche Arroganz“ auf der Seite 2. Zumindest ist die Autorin so verliebt in das Bild vom Verbiegen, dass sie sich nicht scheut, auch unsere Sprache entsprechend zu behandeln: „In Berlin scheinen Werkzeuge erfunden worden zu sein, die nur dem Zweck dienen, einen einzigen Mann zu verbiegen.“ Soweit, so äh. „Vermutlich hätte sogar jeder Halbverrückte ihm abgeraten, andauernd verschlungene Andeutungen über Intrigen und die Berliner Verbiegungsindustrie zu veröffentlichen.“ Soweit, so hä? Und danach wird nicht mehr verbogen, nur noch unsere Sprache: „Vor zwei Tagen sah Beck unter den Verdächtigen, die dem Spiegel die Information gegeben haben sollen, Frank Walter Steinmeier habe dem Vorsitzenden die Kanzlerkandidatur entwinden müssen, noch Hinweise auf Gerhard Schröder.“ Doppel Hä.
Auf jeden Fall kann ich mir jetzt endlich was unter „Verbiegungswerkzeugen“ vorstellen.

24. September 2008

Selbstherrlichkeit wird einberaumt

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:28

Im Kommentar auf Seite 2, nachdem die „Zerrüttung der Sozialdemokratie bis auf die unterste Ebene ausstrahlt“, gab sich der Dortmunder OB „zu sehr seiner Selbstherrlichkeit hin“. Hingabe. Selbstherrlichkeit. Aber zu sehr. Naja.

Dann gibt es die „eilig einberaumte Pressekonferenz“ auf der Rhein-Ruhr-Seite. Entschuldigung: Aber entweder wird so eine Konferenz anberaumt oder einberufen, ansonsten muss ich mich meiner Selbstherrlichkeit hingeben.

23. September 2008

Nach langen psychischen Kämpfen gerät das Gleichgewicht ins Trudeln, weshalb der Weg keinen glücklichen Ort findet und die Tassen im Schrank bleiben müssen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 18:45

Heute hat die WAZ gleich zu Beginn (Kommentar auf Seite 2) eine merkwürdige Empfehlung für uns: „Der wahrscheinlich beste Rat an jeden Einzelnen lautet daher: Leute, lasst die Tassen im Schrank.“ Hier fällt zunächst auf, dass jeder Einzelne mit „Leute“ (also Plural) angeredet wird, aber das ist nicht das Einzige, was uns verstört. Denn vermutlich wollte man uns so etwas empfehlen wie: „die Kirche im Dorf lassen“, oder so. Denn das ist der Ausdruck der Wahl, wenn man empfehlen will, die Dinge in Ruhe und mit Überlegung anzugehen. Warum da jetzt Tassen draus wurden, kann man nicht wirklich nachvollziehen (denn wenn einer nicht alle davon im Schrank hat, ist damit ja eher sein Geisteszustand gemeint). Vielleicht, weil der Schreiber nicht alle Nadeln an der Tanne lassen konnte?

Auf der Seite Rhein-Ruhr hat ein des sexuellen Missbrauchs angeklagter Pfarrer „14 Jahre lang … mit der Lüge gelebt, einen zwölf Jahre alten Jungen sexuell schwer missbraucht zu haben“. So schlimm das alles auch immer sein mag – wenn man’s genau nimmt (und ich tue das leider immer), dann hat er mit der Tatsache des Missbrauchs gelebt und vermutlich mit der Lüge, den frommen Pfarrer geben zu müssen, oder?

Der schönste Artikel des heutigen Tages steht indes auf der Menschen-Seite. Im Artikel über Romy Schneider, „die heute 70 Jahre alt würde“, wobei ich besser gefunden hätte, wenn sie heute 70 Jahre alt werden würde (Konjunktiv-Passiv ist ja fast völlig ausgestorben heutzutage), also jedenfalls starb die arme Romy „nach langen psychischen Kämpfen“. Will man diese noch tolerieren, so lässt aber total verwundern, „dass irgend etwas in ihrem Leben hätte passieren müssen, das ihr das Gleichgewicht, das von frühester Zeit an ins Trudeln geriet, wieder zurückgegeben hätte.“ Entweder ist sie aus dem Gleichgewicht geraten oder ins Trudeln gekommen; ansonsten ist der Satz ins Trudeln geraten, ein Gleichgewicht vermag das nicht.
Und so vermag sich auch nicht „der Wunsch nach Komplettheit zu erfüllen“, selbst wenn sie die Fähigkeit hatte, „ihr Geheimnis zu mischen“ und „und all die Sissi-Vergötterer… von ihr als Täter für diese schlimmen Ich-Krisen festgemacht“ wurden. Da hat die Schreiberin nun wirklich ein sprachliches Geheimnis gemischt und wird von mir als Täterin für schlimme Schreib-Krisen ausgemacht, äh, nein, festgemacht, weil da leider kompletter Unsinn raus gekommen ist.
Und „Warum Romys Weg keinen glücklichen Ort finden konnte“, wie am Ende des Artikels gefragt wird, wundert mich auch nicht: Wege können keine Orte finden, höchstens zu selbigen führen. Das zumindest finde ich.

22. September 2008

An Etikettenschwindel erkranken

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:00

Auf der Seite Rhein-Ruhr „krankt“ der Plan der Kölner Rechtsextremisten „an Etikettenschwindel“, und anschließend wird einer von denen „,Totalversagen der Kölner Polizeiführung‘ … am Sonntag auf der Pro-Köln-Internetseite proklamieren“. Bin ich zu pingelig, wenn ich finde, dass beide Formulierungen daneben sind, weil a) nichts an Etikettenschwindel kranken kann und b) „Proklamieren“ für feierliche Erklärungen vorbehalten ist?

20. September 2008

Mit gefletschtem Lächeln

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 13:24

Ein Hund, der seine Gegner einschüchtern will, fletscht die Zähne. Und was macht Müntefering? „Müntefering, der noch vor seiner Wahl zum Vorsitzenden die Parteizentrale umorganisiert, wird mit gefletschtem Lächeln Anhänger mobilisieren“, steht im Kommentar auf Seite 2. Hm, der fletscht also sein Lächeln. Wie macht man das? Wie mobilisiert man so seine Anhänger, wenn man sie nicht einschüchtern will? Und was soll das eigentlich bedeuten?
Im folgenden Absatz dann eine überraschende grammatikalische Konstruktion: „… der bisherige Plan der Union, die Wähler mit einer Roten-Socken-Kampagne gegen SPD und Linkspartei aufzubringen …“ (klingt irgendwie ein bisschen wie die „Semmeln-Knödeln“ von Karl Valentin) Ja, wenn es eine rote Socken-Kampagne wäre! Dann könnte man natürlich von einer roten (Socken-)Kampagne sprechen. Da es sich aber um eine Rote-Socken-Kampagne handelt, muss man auch von einer „Rote-Socken-Kampagne“ reden, am besten auch in Anführungsstrichen. Ansonsten muss ich die roten Socken fletschen …

19. September 2008

Konjunktiv ist Glückssache

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:04

… und zwar selbst bei einem Ex-Minister: „Es wäre ein Riesenfehler von Grünen und Umweltbewegung, wenn sie an diesem Punkt unrealistisch sind“, lässt sich der Grüne Joschka Fischer auf der Politik-Seite in der WAZ vernehmen. Nun ist ja Konjunktiv heutzutage schon fast verpönt und gilt allenfalls als verstaubtes sprachliches Relikt aus dem letzten Jahrhundert, möchte man meinen. Es wäre aber kein Riesenfehler vom Ex-Minister gewesen, wenn er Folgendes von sich gäbe (nicht gibt): „Es wäre ein Riesenfehler von Grünen und Umweltbewegung, wenn sie an diesem Punkt unrealistisch wären.“

Das könnte uns (oder auch den Grünen) dann zu denken geben. Und nicht etwa „zu Denken“, wie die WAZ im Kommentar auf Seite 2 schreibt.

Und zum Abschluss noch eine schöne Formulierung im Wirtschaftskommentar: „Ein Problem der KfW sind auch die viel zu vielen Politikerköpfe, die in der Bank rumwurschteln“. Das finde ich allerdings auch. Rumwurschtelnde Köpfe sahen schon immer doof aus.

18. September 2008

Brutaliserende Aktionen toben auf dem Höhepunkt

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:17

Die WAZ gibt immer dann am meisten her, wenn sich ihre Autoren empören und ihre Leser mit in ihre Empörung hineinziehen und hineinschreiben wollen. Da reichen dann normale Sprachbilder nicht aus, da werden neue Adjektive erfunden oder so verstärkt, dass sie nahezu unverständlich werden. So auch heute im Bericht zum Film „der Bader-Meinhoff-Komplex“ auf der Kultur-Seite.

D.h., eigentlich fängt es schon auf der Titelseite an. Unter einem Szenenfoto verunglückt schon das erste Adjektiv, „die eiskalte Mordlust“. Es gibt eiskalte Mörder und eiskalt ausgeführte Morde, aber eiskalte Lust? Wenn die Mordlust schon unbedingt durch ein Adjektiv aufgewertet werden muss, um die Empörung zu verstärken, wie wär’s denn dann mit „rein“? Denn wenn die Lust kalt wird, sollte man sich eher Gedanken um seine Libido machen.

Auch der Kommentar auf Seite 2 überschlägt sich vor Mordlust: Der Terror „… hat unter dem verlogenen Anspruch, eine gerechte Welt zu schaffen, skrupellos Leid und Trauer gesät.“ Mal abgesehen davon, dass man sich fragt, wie ein Anspruch verlogen sein kann, ist der Rest des Satzes auch wieder reichlich neben der Spur. Denn wie man Leid und Trauer sät, und dann auch noch skrupellos und unter einem Anspruch, muss mir der Autor mal vormachen.
Einige Zeilen später wird dann die RAF „als Mordlustbande“ entmystifizert. Von Banden hat man schon gehört, von Mordbanden auch, aber von Mordlustbanden?
Das ist dann ein eher kruder Ausdruck, und so etwas gibt es auch tatsächlich, nicht aber die „kruden Sympathiesanten“, von denen am Ende des Kommentars die Rede ist.

Die eigentlichen Highlights zum Thema finden wir dann aber auf der Kultur-Seite in besagtem Bericht. Hier erfahren wir z.B., dass in den 60er Jahren „die Studentenunruhen auf dem Höhepunkt tobten“. Wie toben Unruhen? Und dann noch auf dem Höhepunkt? Dass sich die Unruhen nur auf dem Höhepunkt befanden, war dem Autor offenbar nicht heftig genug, also ließ er sie toben. Und mich gleich mit.
Da schrecken mich dann die „Bürgerskinder“ im nächsten Absatz kaum noch, vermutlich sind sie die Abkömmlinge des Bürgersmanns. Aber dass „sich die Aktionen der Terroristen von Mal zu Mal brutaliseren„, stört mich schon wieder mehr, und nicht nur wegen des fehlenden „i“. Hätte es nicht gereicht, dass sie immer brutaler wurden?
Es folgt der neue deutsche Genitiv, der ohne Flexion auskommt: „Entführung von Arbeitgeberpräsident Schleyer“. Warum ist es so schwer, die „Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer“ zu schreiben? Danach eine falsche Trennung: „Pist-ole“, eine schöne Wortkombination: „als sie als“ und zwei Schwurbelsätze, wenn erstens „Regisseur Edel dem Ziel, den RAF-Mythos als hohl und alle Wahrheit verzerrend zu demaskieren, tatsächlich nahe“ kommt und wenn es zweitens „wiederholt … wirkt … , als seien er und Regisseur Edel verklärenden Anwandlungen erlegen.“ Das wirkt dann wiederholt, als sei der Autor verschreibenden Anwandlungen erlegen.
Worauf ein interessanter Superlativ folgt: „Den hartherzigsten RAF-Gegner muss es erweichen …“ Hartherzig, hartherziger, am hartherzigsten. Oder: hartherzig, härterherzig, amhärtestenherzig? Geht auch nicht. Wirklich herzig. Nee, am herzigsten.
In der Folge lassen wir dann „Assoziationen aufkeimen mit Christus am Kreuz“, oder „manches grausam bildhaft greifbar“ machen, „was romantisierende Erinnerungen an das Wüten der RAF unterschlagen“, aber ohne etwas zu werden, „das das Leid der RAF-Opfer aufhellen hilft“.
Aber immerhin wird „das menschenverachtende Wesen des RAF-Terrorismus am entwürdigenden Martyrium von Schleyer erfahrbar“. Ja, ja, die Adjektive. Ist ein Martyrium nicht schlimm genug, muss es auch noch entwürdigend sein.

17. September 2008

… da lässt man sich ein Lob entfahren …

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:26

Ja, ich hab auch erst gedacht, es ginge um was Peinlich- bis Unanständiges. Aber steht so etwas in der Zeitung? Nein, tatsächlich steht (unter der Überschrift „Das Märchen geht weiter“) auf der „Menschen“-Seite: „Selbst Joop van den Ende … ließ sich ein Lob entfahren.“ Aber warum auch nicht, denn kurz zuvor konnten wir noch lesen: „Romina strahlt Spaß ab.“ Also: die eine strahlt was ab und der andere lässt einen fahren …

Dafür dann auf der Kultur-Seite ein interessantes Wort, von dem ich nicht weiß, ob es ein Tipp-Fehler ist: “ … was sechs Theater aus Finnland, Portugal … da gerade vereinbart haben, hätte prächtig ins ÜProfil 2010 gepasst.“ ÜProfil. Gibt’s das? Der Duden kennt’s nicht, aber bei Google gibt es 20 Einträge dazu. Die helfen allerdings nicht viel weiter, denn da finde ich Aussagen wie: „hei geh mal auf meine homepage pls im meinem ÜProfil sit aber ne randy orton fanpage kannste ja nen eintrag hinterlassen doer so wir kölnnen da auch chatten …“ Was, ehrlich gesagt, auch nicht allzu weit von der täglichen WAZ-Sprache entfernt ist.

Ist man versehrt, dann ist man verletzt, verwundet, invalide oder auch beschädigt. Wer unversehrt ist, ist demzufolge all das nicht. Offenbar gibt es aber auch was dazwischen: „Denn deutsche Banken sind bislang noch einigermaßen unversehrt aus der globalen Finanzkrise hervorgegangen …“ Vermutlich berichtet die WAZ auch bald noch über Frauen, die einigermaßen schwanger sind.

16. September 2008

US-Finanzkrise frisst sich voran

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:51

Diese Headline stand so tatsächlich heute auf der Wirtschaftsseite der WAZ. Und wirft eine Reihe von Fragen auf: Wie frisst eine Krise? Und wie frisst man sich? Aber auch: Wie frisst man sich voran? Wie frisst sich eine Krise irgendwo hin? Frisst sie sich nicht vielleicht durch, wenn sie überhaupt frisst? Und wenn sie sich nicht durchfrisst, was macht sie dann? Wie kann sie sich voran fressen? Kann man sich überhaupt voran fressen? Kann man sich auch wieder zurück fressen? Oder kann das nur eine Krise, nachdem sich voran gefressen hat? Und frisst man auch vorweg, wenn man z.B. beim RWE vorweg gegangen ist? (o.k., das war jetzt bösartig). Wenn man sich voran frisst, in welche Richtung frisst man dann? Und was frisst man dann alles? Was ist das Ziel des Voranfressens? Wo kommt man aus (oder gar raus), wenn man sich voran gefressen hat? Und vor allem: Woher kommt der Ausdruck: „voran fressen“? Oder gar: „sich voran fressen?“ Wie schräg muss man drauf sein, um dergleichen zu formulieren?

15. September 2008

Ringe über die Kante

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:39

Wieder einmal ein besonders kreativer Einsatz unserer Universalpräposition. Auf der Politik-Seite, im Bericht über die Papstreise nach Frankreich, sind es nun die französischen „Spitzen-Sozialisten“, die „am Ende beeindruckt über diesen Kirchenführer“ waren. Und nicht etwa von ihm.
Dabei hatte der Artikel doch schon so gut angefangen: „Die Ringe unter den Augen sprechen Bände.“ Da hören wir doch schon gleich ganz gespannt zu.
Und gegen Ende des Berichtes „gab sich der Papst indes ein Stück weit volksnäher“, diesmal wenigstens richtig geschrieben (vgl. Eintrag vom 13.08.08). Wirklich besser wird der Ausdruck dadurch allerdings nicht …

Auf der Wirtschafts-Seite dann wieder die beliebte Kante. Diesmal wird keine Kante gezeigt, wie bei der Polizei in Duisburg (vgl. 03.09.08), auch keine klare, diesmal hat Ferdinand Porsche „den Konflikt zwischen Porsche und Volkswagen auf Kante geschoben.“ Wie macht man denn sowas?

13. September 2008

Macht abstieg pleite?

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:51

Dass selbst ein Professor Unsinn schreiben kann, dürfen wir heute in der WAZ auf der Politik-Seite erleben. Hier schreibt Karl-Rudolf Korte, seines Zeichens Politikwissenschaftler: „Kurt Beck hat … eine detaillierte Chronik seines Machtabstiegs geliefert.“ Was ist ein Machtabstieg? Der Duden gibt keine Auskunft. Und nicht einmal das Gegenteil, einen „Machtaufstieg“, kann ich irgendwo finden. Vielleicht war einfach nur der Abstieg gemeint? Oder der Machtverlust? Wir können nur raten …
Nämlich zu besserem Deutsch, Herr Professor. „Das filigrane Machtmobile der SPD-Spitze war aus der Sicht von Beck von Samstag auf Sonntag dramatisch in Bewegung geraten“, lässt er uns weiter wissen. Ein Mobile ist ein Spielzeug, das man sich ins Zimmer hängen kann und das sich beim leisesten Windhauch bewegt. Und es liegt in der Natur der Sache, dass es filigran ist. Aber was ist dann ein Machtmobile bei der SPD? Hing Herr Beck neben Herrn Steinmeier unter der Decke, direkt unterm linken und rechten SPD-Flügel? Oder wie muss man sich das Ganze vorstellen? Zumal bei mir die Vorstellungskraft nachlässt, wenn ich Herrn Beck mit der Vokabel „filigran“ in Verbindung bringen soll. Und jetzt sollen die auch noch dramatisch in Bewegung geraten. Weil Herr Müntefering gepustet hat?
„Der faktischen Realität entsprach dies leider nicht“, erklärt uns der Professor weiter. Dem kann ich nur zustimmen, abgesehen davon, dass ich mich frage, ob es noch eine andere als faktische Realität geben kann. Wie heißt es noch so schön? In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders …
Mit den Adjektiven hat es der Professor ohnehin: „… die drei hatten sich … auf eine arbeitsteilige Aufgabenverteilung verständigt.“ Sieh an! Das ist mal echt überraschend: Man verteilt Aufgaben arbeitsteilig!
Das grammatikalische Highlight folgt auf dem Fuße: „Müntefering … brauchte nur abwarten, Mehrheiten … organisieren und … zur Verfügung stehen.“ Wer „brauchen“ nicht mit „zu“ gebraucht, braucht „brauchen“ überhaupt nicht zu gebrauchen!
„Doch das Muster von politischer Macht wird analytisch klar sichtbar“, tröstet uns der Professor. „Erst ändert sich die aufbereitete und gefilterte Wahrnehmung, dann die Lageeinschätzung, danach die politische Realität.“ Irgendwie tun mir seine Studenten leid. Wer soll so etwas verstehen?
„Machtabstiege gehen häufig mit gezielten Intrigen einher“, geht es unverdrossen weiter, und auch wenn der Machtabstieg nun in den Plural gesetzt wird, gibt es ihn im Deutschen immer noch nicht, und ich frage mich gleichzeitig, ob es auch „ungezielte“ Intrigen gibt (außerdem erinnert es mich fatal an diese idiotische Apotheken-Werbung, in der man aufgefordert wird, „gezielt“ nach der Apotheken-Umschau zu fragen).
Glücklicherweise kommen wir nun zum Ende des Artikels, und hier wird’s noch einmal ganz dramatisch: „Unsere Demokratie steht unter enormen Kommunikationsstress mit einem neuen Opfer an der Spitze der SPD.“ Was muss man sich unter – übrigens enormem (Dativ, Herr Professor!) – „Kommunikationsstress“ vorstellen? Wenn Kommunikation „die Aufnahme, der Austausch und die Übermittlung von Informationen“ ist, was ist dann „enormer Kommunikationsstress“, unter dem unsere Demokratie steht? Die armen Studenten tun mir immer mehr leid.
Zumal ja nun noch der Schlusssatz folgt: „Doch in einem politischen Machtmobile sind die Opfer immer ein stückweit gleichzeitig auch Täter.“ Nun hat sich zwar das filigrane in ein politisches Machtmobile gewandelt, besser wird es dadurch aber nicht. Und was ist ein stückweit? Mal abgesehen davon, dass es dummes Sozialarbeitergeschwätz ist (Entschuldigung, liebe Sozialarbeiter!), muss es „ein Stück weit“ heißen, wenn es zumindest richtig geschrieben sein soll. Ansonsten ist dieser Satz aber nicht nur ein stückweit, sondern kompletter Unsinn.

Sozusagen eine Pleite. Die schreibt man bei der WAZ allerdings heutzutage klein: „Britischer Reisekonzern macht pleite“ lautet eine Headline auf der Wirtschafts-Seite. Entweder: „ist pleite“ oder: „macht Pleite„. Aber was macht das schon: allenfalls einen Abstieg. Und das könnte dann der Machtabstieg sein, nach dem wir gesucht haben.

12. September 2008

Nur wer sich nicht auf dem Status Quo festbetoniert hat, kann dem Tod von der Schippe rutschen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:19

Wieder ist es der Kommentar auf Seite 2, der unsere Aufmerksamkeit fesselt: „Es ist schon bemerkenswert (Komma vergessen!! – d. Verf.) mit welcher Kraft und Eintracht Verdi, SPD, Sparkassenchefs und Kommunen gegen Änderungen am Sparkassengesetz in NRW anrennen. Diese Mobilisierung … ist … jenseits der Grenze des Seriösen angelangt.“ Wie kann eine Mobilisierung jenseits irgendeiner Grenze anlangen? Und wo ist die Grenze des Seriösen? Jedenfalls nicht bei der WAZ: „Schon das Konstrukt, das den Privatisierungspopanz hält, ist zurechtgebogen.“ Aha. Ein zurechtgebogenes Konstrukt hält einen Popanz. „Und deshalb betonieren sich die Funktionäre auf dem Status Quo fest.“ Sich auf irgendetwas fest zu betonieren, dürfte schon nicht ganz einfach sein, aber auf dem Status Quo?

Da ist es doch schon viel einfacher, was ein Immobilienmakler im Essener Lokalteil auf der Seite „Menscheln“ – Verzeihung: „Menschen“ unternahm: „Er wurde fristlos rausgeschmissen, schrammte zweimal an einer Insolvenz vorbei und rutschte dem Tod bei einem Motorradunfall von der Schippe.“ Ist das nicht toll? Nach dem Rausschmiss noch zweimal schrammen und dann dem Tod von der Schippe rutschen! Das muss ihm erstmal einer nachmachen! Zumal man ja normalerweise dem Tod von der Schippe springt. Aber das war dem armen Makler wohl nach dem ganzen Schmeißen und Schrammen und während des Unfalls einfach egal, und er dachte: Hauptsache, weg von der Schippe, das ist doch gerutscht wie gesprungen…

11. September 2008

Ausländer, die aus dem Ruder laufen – wer bietete mehr?

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 21:11

Auf der Titelseite überrascht uns die WAZ unter der Headline „Fürstin gegen Pille und Kondome“ mit einer sehr eigenwilligen Form des Konjunktivs von „bieten“: „… Treue bietete wirksameren Schutz vor HIV als Kondome“. Da bietete ich dann wirklich nicht mehr mit.

Käm‘ ich auch nicht weit mit, denn, wie man im Kommentar auf Seite 2 lesen kann: „Die Ausländer laufen aus dem Ruder.“ Natürlich kann einem so einiges aus dem Ruder laufen – und die WAZ-Artikel sind beredtes Beispiel dafür – aber Ausländer?

Auf der Wirtschaftsseite („Barmer hilft – bei Kündigungen“) mal wieder einer der üblichen Beziehungsfehler: „Krankenkassen haben ein vitales Interesse daran, sich mit Arbeitgebern gut zu stellen. Schließlich sammeln sie für die Kassen das Geld ein und überweisen die Beiträge.“ Wer sammelt da für wen ein, bitte?

Und schließlich noch eine schöne Unterzeile auf der Welt-Seite: „Nach Inzest-Skandal wogt die Aufregung hoch“. Nun ist „wogen“ ja ohnehin schon ein merkwürdiges Verb, aber der Duden kennt es, und nicht nur als Präteritum von „wiegen“ (nebenbei – wie bildet man von „wogen“ eigentlich das Präteritum? Wie wäre es denn – analog zum kreativen Konjunktiv auf Seite 1 – mit: „er/sie/es wogtete“?). Aber „hochwogen“ gibt es nun wirklich nicht. Und dann auch die Aufregung. Warum schlägt sie nicht einfach hohe Wellen? Ansonsten wogte nämlich auch bei mir das Unverständnis hoch …

10. September 2008

Entgeisterte Gesichter, sturzhafter Rücktritt und Sparkassen an WestLB

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:03

„Ruhe und Gelassenheit, das ist die erste Führungsaufgabe“, steht im Kommentar auf Seite 2. Aber nein, das ist es nicht! Vielleicht ist allenfalls die Aufgabe, dergleichen herzustellen …
Wie auch immer – bei mir gelingt das nicht. Oder soll ich ruhig und gelassen bleiben, wenn ich Folgendes lesen muss (Seite 3: „Blumen für die Jubilare)“:

„… aber natürlich kann der Vorsitzende des Ortsvereins nicht fehlen heute abend, nicht in diesen Tagen, es ist ja auch nur ein Stellvertreter im Lande.“ Kann man das irgendwie verstehen? Es kommt aber noch schlimmer: „Und dann erinnert man sich als Reporter, dass in vergangenen Jahren SPD-Ortsvereine schon öfter recht still waren, wenn ganz oben in ihrer Partei krachend was umstürzte – das ist vielleicht Schweigen aus schleichender Gewöhnung. Aber dass sie Witze drüber machen?“ Versteht das jemand? Was ist „schleichende Gewöhnung“? Und überhaupt: Was ist eigentlich gemeint? Ein bisschen später dann noch ein Highlight: „Dann schweift er immer weiter aus in seinem gut sozialdemokratischen Rechenschaftsbericht …“ Schweift er nicht vielleicht eher ab? Oder ist er vielleicht ausschweifend? Warum sagt uns das keiner?
Hier beruhigt uns die WAZ: „Es gibt keine Fragen“. Um uns anschließend direkt wieder zu beunruhigen: „Der Bundesvorsitzende hat sich weggeputscht, die Personalzentrifuge dreht sich weiter …“ Dass mit dem „Wegputschen“ und dass man das nicht mit sich selbst kann, hatten wir gestern schon, und heute haben wir auch noch die Personalzentrifuge. Das Personalkarussell scheint nicht mehr ausreichend zu sein, aber warum die Zentrifuge hier nicht passt, mag jeder selbst nachlesen.
Und dann noch ein paar merkwürdige Kreise. Keine Kornkreise, aber mindestens genauso mysteriös: „… es gibt in unserer Partei Kreise, die wollen nicht geschlossen sein, …“ Irgendwie kann man das verstehen, ich wollte auch nicht geschlossen sein.
Der Artikel endet genauso schlimm, wie er begonnen hat: „Die drei jüngsten Teilnehmer sind schon eine Stunde weg.“ Wo sind die? So weit weg, wie man in einer Stunde fahren kann? Oder was? Wenn indes gemeint war, dass sie seit einer Stunde weg sind, dann hätte man genau das schreiben sollen … Ich jedenfalls bin hin und weg ob dieses kreativen Umgangs mit unserer Sprache.

Bitte umblättern. Auf der Politik-Seite zwei hochinteressante Artikel. In dem Beitrag „Wenn der Münte Agenda-Reden schwingt …“ finden wir „in Frankfurt viele entgeisterte Gesichter.“ Man kann entgeistert dreinschauen, vielleicht findet man sogar entgeisterte Häuser, nachdem ein Ghost-Buster da war. Aber Gesichter …
Vielleicht waren die deshalb so entgeistert, weil die SPD „Agenda-Architekt Steinmeier und ihren ,Moses‘ Müntefering als Krisenmanager einsetzt“. Moses? Bei der Seefahrt ist der „lütte Moses“ der Jüngste und meist auch irgendwie Doofste an Bord. Der 67-jährige Ex- und neue Vorsitzende?

Den Agenda Architekt Steinmeier“ (anstatt den Agenda-Architekten) will ich mir noch gefallen lassen (das sagt und schreibt ja heutzutage eh jeder), so weh das meinen Ohren auch tut. Aber wie im Artikel: „Getroffen, aber nicht gebrochen“ auf derselben Seite dekliniert wird, das geht nun wirklich nicht!! „Schon vor Monaten habe er die Entscheidung getroffen, Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat zu benennen.“ Der Kandidat, des Kandidaten, dem Kandidaten, den Kandidaten. Demzufolge: „… als Kanzlerkandidaten zu benennen.“ Als wen oder was. Grmpflsssmm. Das tut so weh!
Da kann einem der „sturzhafte Rücktritt“ und der Blick der Sozialdemokraten, der „stramm auf die Zukunft gerichtet“ ist, kaum noch was anhaben.

Zum Abschluss noch eine schöne fette Headline auf der Wirtschafts-Seite: „FDP: Sparkassen an WestLB kein Tabu“. Ist das deutsch? Oder mal wieder eine falsch eingedeutschte Redewendung aus französischen Kochbüchern, also wie: „Salat an Bohne“? Hallo! Erde an WAZ: „Wir sind hi-hier!“

9. September 2008

Irritiert über das Heft des Handelns und die Spreizung der Gesellschaft im ruhigen Fahrwasser

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 20:21

Kaum ist so ein Kurt Beck zurückgetreten, werden wieder reichlich Bilder bemüht. Wobei die Betonung auf „Mühe“ liegt. Und gerne purzeln sie durcheinander.
So ist auf Seite 3 davon die Rede, ob es „Steinmeier und Müntefering gelingt, den Kahn SPD wieder auf Kurs zu bringen“.
Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, und man doch schon so schön im sprachlichen Wasser planscht, wird dann noch von einem SPD-Mitglied berichtet, dass „sich auf ruhigeres Fahrwasser ein(stellt).“
Nun bedeutet aber die Redewendung, der oder das „ist im Fahrwasser von“, dass man jemandem nacheifert oder gar abhängig von ihm ist. Etwas völlig anderes ist es, wenn man sich freut, aus stürmischer See in ruhigere Gewässer zu kommen. Das heißt dann etwa, dass sich die Lage beruhigt, und das war wohl auch gemeint, mit dem Fahrwasser. Ein anderer Kommentator (Seite 2) hat das Problem übrigens umschifft, er fragt sich, „ob das neue Führungsduo die Partei auch inhaltlich wieder in ruhigere Gewässer steuern kann.“ (Wobei für mich allerdings neu ist, dass man die Wahl hat, formal oder inhaltlich zu steuern.)
Leider geht der Artikel aber noch weiter. Wir erfahren im Weiteren, dass „in der SPD nun mehr Disziplin, an der Spitze wie an den Flügeln“ erwartet wird, „zumal die Auswechselbank geräumt ist“. Wir hören, dass „Politik auch für junge politische Sprinter zu schnell geht“ und dass es nur gut sein kann, „wenn es denn die neue Spitze schaffe, die Flügel halbwegs auf Kurs zu bringen. Schön wär’s, sagt (das SPD-Mitglied) Stock nach all den Querelen, Talfahrten und dem ständigen Hauch von Mitleid …“ Ständiger Hauch von Mitleid? Den habe ich eher, wenn ich so was lesen muss. Und vor allem am Ende: „Junge Leute in Foren und Projekte einbinden … sie nicht als Alibi für eine Scheinverjüngung missbrauchen.“ Dieser Satz ist so verknotet, dass es schwer fällt, da überhaupt einen Sinn zu entdecken. Ein Alibi ist der Beweis dafür, dass man zur Tatzeit „anderswo“ gewesen ist. Daneben gibt es umgangssprachlich auch die „Alibifrau“ (einzige Frau in einem Männergremium) und darum meinetwegen auch „Alibijugendliche“ in einer vergreisten Partei. Aber wie die Jugendlichen als Alibi für eine Scheinverjüngung herhalten oder gar missbraucht werden können, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Im Artikel: „Ein Putsch auf Raten“ (Seite 2) muss der arme Beck dann gleich zweimal Unmögliches vollbringen: „Allerdings konnte niemand außer ihm wissen, dass der Putsch gelingen würde, denn Beck hat ihn mit seinem Rücktritt erst selbst vollzogen.“ Demnach hat Beck gegen sich selbst geputscht (was dem Wesen eines Putsches radikal widerspricht) und konnte daher wissen, dass derselbige gelingen würde.
Es kommt indes noch schlimmer: „… ein politischer Mord im Orientexpress, bei dem viele einmal zugestochen haben, und auch Beck selbst.“ Ich stelle mir das gerne bildlich vor, wie ein Mordopfer, von vielen Messern gestochen, aus vielen Wunden blutend und mehr tot als lebendig, sich auch noch das Messer selbst irgendwo rein rammt (mich erinnert das an den alten Witz, wonach der Richter den Angeklagten fragt: „Sie wollen uns doch nicht im Ernst erzählen, Ihre Schwiegermutter sei Ihnen 23 mal ins Messer gefallen?“)
Und das, obwohl seinen Beratern daran lag, „ihm das Heft des Handelns in die Hand zu drücken.“ Wer das Heft in der Hand hat, der übt die Kontrolle aus, der hat alles im Griff. Im Schwertgriff übrigens, denn daher kommt die Redewendung, mit einem Schreibheft hat das nichts zu tun. Und woher nun das unsägliche „Heft des Handelns“ kommt (von dem ich nicht nur in der WAZ lesen oder hören musste), weiß der Geier. Deutsch ist das jedenfalls nicht.
Genauso wenig wie die Aussage, dass „Müntefering den Vorsitzenden mit einer brillanten Rede in einen nachtfarbenen Schatten gestellt“ hat, was man gegen Ende des Artikels noch lesen muss.

Gleich zweimal bekommen wir es heute mit der beliebten Universalpräposition „über“ zu tun: Auf der Titelseite ist der IG Metall-Chef „mehr als irritiert über den SPD-Führungswechsel“ und nicht etwa von ihm, und im Essener Lokalteil verkündet eine Headline: „Politik will klare Zahlen über die Philharmonie“.

Und darüber bin ich mindestens genauso irritiert wie über die „Spreizung der Gesellschaft in arm und reich“, die die Grünen auf der der Rhein-Ruhr-Seite beklagen. Hätte es nicht eine normale Spaltung auch getan? Zumal es die zwischen Arm und Reich ist. Entschuldigung, aber darüber musste ich mich jetzt einfach noch ein bisschen ausspreizen.

8. September 2008

Halb und halb mit überirdischer Heilkraft beladen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:42

„Halb zog sie ihn, halb sank er hin“, schreibt der gute alte Johann Wolfgang von Goethe in seiner Ballade vom Fischer. Und, was macht die WAZ daraus? „Am Schluss fiel Kurt Beck halb hin, halb wurde er weggeputscht.“ So steht es heute auf der Titelseite. Knapp vorbei ist auch daneben. Der gute Kurt, er fiel ja nicht halb hin, sondern ganz. Und jemanden „wegputschen“ kann man weder halb noch ganz, weil es das Wort nicht gibt. Und von der Satzmelodie wollen wir mal komplett schweigen …

Aber nicht von der folgenden, die ist nämlich riesig: „Außenminister sind keine Rummelboxer. Außenminister sind auch keine Visionäre. Außenminister, das sind Handwerker. Außenminister sind die Tischler der Weltinnenpolitik. Außenminister ist Frank-Walter Steinmeier seit drei Jahren.
Er ist ein guter Außenminister. Frank Walter-Steinmeier ist der Sohn eines Tischlers.
Tischler haben die Füße auf dem Boden, genau wie die Werkstücke, die sie herstellen.“
So rummelt es im Kommentar auf Seite 2. Oje oje: Handwerker, Tischler der Weltinnenpolitik mit Füßen auf dem Boden, wie ihre Werkstücke. Kommentar überflüssig.

Doch können wir da noch einen drauf setzen: „Die zwei beliebtesten Sozialdemokraten der Republik, die in den vergangenen Wochen wechselweise mit der Erwartung überirdischer Heilkraft beladen worden waren …“ steht nämlich im Artikel daneben. Wie kann man jemanden mit einer Erwartung beladen? Und auch noch wechselweise? Tja, und dann hätten wir da noch die überirdische Heilkraft …

6. September 2008

Wie kann man sich noch unberechenbarer in die Quere stellen?

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 22:17

Es fängt schon wieder gut an. Bereits auf der Titelseite, wo der Papst nicht nur Organe spendet, sondern auch vorangeht, steht zu lesen: „Die Ehrfurcht vor dem toten Leib verbietet einen Eingriff in die körperliche Integrität des Verstorbenen.“ Verschwurbelter geht es wohl nicht. Denn mit „Integrität“ ist normalerweise „die charakterliche Unbescholtenheit, Unversehrtheit oder Unverletzlichkeit von jemandem“ (Wiktionary) gemeint. Und einen „Eingriff“ in eine Integrität (und dann eine körperliche!) kann man sich auch nur schwer vorstellen. Zumal ihn ja die „Ehrfurcht vor dem toten Leib“ verbietet.

Dafür fordern dann auch die Grünen auf Seite 3: „professionelle Bildung im Kindergarten“. Was immer das sein mag, denn der Artikel unter dieser Headline schweigt sich dazu aus. Dabei hätte mich das wirklich mal interessiert …

Gerne und immer mal wieder nehmen wir bei der WAZ zwei Sprachbilder und machen eines daraus: „… wo sich die finnische Fußball-Auslese nicht als sperriges Hindernis auf dem Weg zur WM 2010 in die Quere stellen dürfte“, heißt es heute ziemlich verquer im Sportkommentar.
In die Quere kommen oder in den Weg stellen, da muss man sich schon mal entscheiden – sonst stelle ich mich nämlich quer, möglicherweise sogar als „sperriges Hindernis“.
Davor noch ein netter Beziehungsfehler: „Bei einem Euro Einsatz kommt kaum mehr als ein Euro zurück, weshalb es unergiebig wäre, überhaupt einen Cent auf Löws Kandidaten zu setzen.“ Soweit, so gut. Neuer Absatz und dann weiter: „Die muss und die wird gewinnen.“ Wer? Die Kandidaten? Nein, „die DFB-Elite“. Die kam zwar weit davor davor zur Sprache und zum Einsatz, weshalb sich das Pronomen unmöglich darauf beziehen kann, aber Beziehungsprobleme sind ja heutzutage en vogue.

Übrigens auch im McCain-Kommentar auf Seite 2. Darin geht es zwar in erster Linie um McCain, das sollte aber kein Grund sein, nachdem man sich ausführlich mit Obama beschäftigt hat („Obama braucht für den Wahlsieg … er kann auch als Epochenphänomen gewinnen …“) einfach mit einem Pronomen weiter zu machen: „Das war der Grund, warum er in Saint Paul unkonventionelle Wege gehen musste …“, denn nun bezieht sich das „er“ eindeutig auf Obama, und man muss erst noch eine ganze Weile weiter lesen, ehe man merkt, dass McCain gemeint ist.

Im „Wochenende“ dann noch was aus der Rubrik „unmögliche Komparative“. Unter der Überschrift: „Neulich …“ wird wie folgt gesteigert: „Nichts macht einen übelgelaunten Vorgesetzten unberechenbarer als fröhliche Untergebene.“ Wenn jemand unberechenbar ist, ist er eben nicht berechenbar! Nichter berechenbar geht leider nicht. So etwas könnte mich glatt noch unerbittlicher gegenüber den WAZ-Stilblüten machen. Und übelgelaunter sowieso.

5. September 2008

Unter die Hufe nehmen

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:00

Gibt ein Gorilla Widerworte? Möglich, denn laut WAZ „gibt diese Idylle eher das typische Familienleben auf der Anlage wider.“ (Seite 3, „Eine schrecklich nette Familie“). Wie so oft stellt sich die Frage: War das nur ein Tippfehler und wusste es der Autor nicht besser? Denn so etwas passiert ja immer wieder und wider die deutsche Rechtschreibung …

Auf der Sportseite dann mal wieder ein davon galoppierendes Sprachbild. Im Sportkommentar geht es um Ross und Reiter beim Pferdedoping, und da sind die Doping-Sünder „autonome Unternehmer, die das Pferd, ihr Kapital, eigenverantwortlich unter die Hufe nehmen.“ Vielleicht kann ja jemand unter die Hufe geraten, (oder vielleicht besser unter die Räder?) aber ein Pferd bzw. auch noch Kapital unter die Hufe nehmen – wie das klappen soll, das muss mir erstmal jemand zeigen!

4. September 2008

Museum über

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 18:50

Haben Sie vielleicht ein Museum über? Vielleicht über Vertreibung? Die WAZ schon: „Berlin ebnet Museum über Vertreibung den Weg“, steht heute auf der Seite 6. Da ist sie nun wieder, die Universalpräposition. Und dass man sie jetzt auch über ein Museum anwenden kann, überrascht mich eigentlich kaum noch.

3. September 2008

Vergrabene Leichen und mehr-Russen füttern Attacke

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:06

Nachdem auf Seite 1 die „Polizei in Duisburg Kante zeigt“, um „den sozialen Brennpunkt zu entschärfen“, geht es ohne Pause im Kommentar über Sarah Palins Privatleben auf Seite 2 weiter: „Kandidaten für öffentliche Ämter werden … gründlich auf den Kopf gestellt“. Das ist mir neu, aber noch nicht alles: Wir „wüssten … lieber selbst, wo die Leichen vergraben sind“. Mag ja sein, gemeint ist aber wohl eher, dass man gerne wüsste, ob da Leichen im Keller sind, so zumindest kennt man dieses Bild. Mit vergrabenen Leichen hat das relativ wenig zu tun. Macht aber nix, denn: „Nur die Heuchler und Heckenschützen füttern ihre Attacken“, und das wollen wir dann auch lieber bleiben lassen.

Zumal wir ja auch „Heute mehr-Russen im Knast als zu Sowjetzeiten“ haben, so eine kleine Headline auf der Politik-Seite. Wer oder was auch immer „mehr-Russen“ sein mögen, mehr Kante will ich heute nicht zeigen, um die Attacke nicht zu überfüttern …

2. September 2008

Desolates Beispiel kann dem bürgerlichen Lager was kosten

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 23:02

Die heutige Ausgabe ist mal wieder eine Fundgrube. Es beginnt schon auf der Titelseite, der Kommentar: „Russischer Bär an bezwungenem Tiger. Es ist ein (Propaganda)-Bild der Gewalt, das Moskaus Putin nach Brüssel gen Gipfel schickt.“ Wenn er’s wenigstens gen Brüssel zum Gipfel geschickt hätte, dann hätte man den Humbug mit dem Bären an dem Tiger, das ein Bild der Gewalt sei, vielleicht überlesen können. So aber wird man glatt Leser an Irritation.

Der Kommentar auf Seite 2 hat es auch in sich: Hier ist die Rede vom Hurrikan „Katrina“, der nicht nur als verheerender Sturm in die Geschichte eingegangen sei, „sondern auch als desolates Beispiel staatlichen Versagens“. Vermutlich war gemeint, dass die staatlichen Stellen seinerzeit desolat waren. Oder ein Beispiel für desolate Behörden und damit für staatliches Versagen abgaben. Das Beispiel selbst kann jedoch nicht „desolat“ sein.

Dafür finden wir dann auf Seite 3 die bemerkenswerte Formulierung: „Die Ankündigungen seien ,schockierend‘. ,Das Gegenteil war angekündigt‘.“ Das verstehe, wer will.

Daneben (in vielerlei Beziehung) der Satz: „Sie wollen eher im Anorak und mit Nordic Walking Stöcken erkennbar sein, statt nackig im Sand verwechselt zu werden.“ Bitte wenigstens: „Nordic-Walking-Stöcke“ und „als“ statt „statt“. Allerdings würde das den Satz auch nicht wirklich retten …

Das Schönste für heute steht auf der Politik-Seite. Unter der Headline „Die Lagerkämpfer kommen“ gibt es einen außerordentlich kreativen Umgang mit dem Dativ: “ … und der FDP-Bewerber dem bürgerlichen Lager entscheidende Stimmen kosten kann“. Mir kostet das Nerven!

Dagegen verblassen dann ja fast die Schüler auf der nächsten Politik-Seite, die laut Headline „auf Spurensuche nach Helden sind“. Ja, der Gebrauch von Präpositionen bleibt Glücksache bei der WAZ. Die Schüler mögen ja auf der Suche nach irgendwas sein, aber wenn sie auf Spurensuche sind, dann doch wohl von Helden.

Am Ende der heutigen Lektüre menschelt es dann kräftig. Und zwar so sehr, dass dann wieder ein paar Bilder durcheinander purzeln. Vom Berber Bastiniak ist da die Rede: „Seine Bahn wird schief und er landet auf der Straße.“ Nun gut, es gibt Menschen, die auf die schiefe Bahn geraten, wie man so schön sagt. Hier aber ist nur eines schief: die Formulierung.

1. September 2008

Streiten – für, gegen oder mit?

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 19:37

Reichlich schräge Headline auf der Kultur-Seite: „Leggewie streitet gegen Russland“. Legge – Wie? (wenn man mir diesen Kalauer verzeihen will). Normalerweise streitet man ja mit jemandem. Aber Leggewie hat ja wohl kaum mit Russland gestritten. Aber mit wem dann? Leider gibt uns der Text dazu keine Antwort, allenfalls, dass Europa „sich einig sein (muss) – gegen Russland.“
Was mich zu der Frage bringt: Kann man eigentlich überhaupt gegen etwas streiten? Leider finde ich bei Google 2.970 Einträge dazu, und einer schräger als der andere … Und der Duden lässt mich im Stich.

Aber es gibt noch eine kryptische Headline: „Stammräuber im Sexshop“ lesen wir auf Seite 3. Was ist das denn, bitte, ein „Stammräuber„? Und welche Stämme hat er geraubt – im Sexshop?

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