… mag ja noch gehen, aber das hier? Auf der Wirtschaftsseite liest man: „Herrhausen … lebte seine gesellschaftliche Verantwortung aber weit über das Ruhrgebiet hinaus.“ Wie macht man sowas?
30. November 2009
28. November 2009
Die Löwenhöhle
Mal wieder ein verunglücktes Sprachbild. Der Chefredakteur schreibt im Seite-2-Kommentar über Frau von der Dingsbums: „In der Löwenhöhle Arbeitsministerium kann sie nun zeigen, was sie drauf hat.“ Diese Behausung mag verwandt sein mit der Höhle des Löwen, kommt aber in völlig anderem Pelz daher.
27. November 2009
Hinter die Fichte führen
… will uns Herr Trittin. Dieser Ausdruck war wohl selbst der WAZ zu doof, so dass sie den Hauptgrünen heute nur wie folgt zitiert: „Sie haben der Öffentlichkeit und dem Bundestag die Unwahrheit gesagt!“
Tatsächlich warf er gestern im Bundestag dem Ex-Verteidigungsminister vor: „Sie haben uns hinter die Fichte geführt.“
Ursprünglich hat diesen Satz nach meinen Recherchen u.a. der als Sprachgenie bereits einschlägig bekannte frühere SPD-Generalsekretär Hubertus Heil benutzt, der den Spruch mit der allseits bekannten Redensart verwechselt hat, nach der man jemanden „hinters Licht führt“, wenn man ihn täuscht oder betrügt. Und wie so oft, wenn einer was Dummes sagt, gibt es zahlreiche Nachahmer, die genau das für schlau halten. Und sich gar freuen, eine schöne neue Metapher benutzen zu können. Inzwischen gibt es bei Google über 20.000 Einträge mit diesem Blödsinn!
26. November 2009
Wer besorgt wen?
Oder wem was? In diese Verwirrung stürzt uns eine Headline im Essener Lokalteil: „Kursschwenk der Stadt besorgt RWE“. Also besorgt jetzt RWE der Stadt einen Kursschwenk? Nein, nichts dergleichen! Hier besorgt keiner irgend jemandem irgend etwas, hier ist lediglich der Essener Fußballclub RWE besorgt.
Oder drücken wir’s mal so aus: Die WAZ bereitet mir wegen ihres Umgangs mit der deutschen Sprache gewiss eine Menge Sorgen. Aber deswegen zu behaupten, die WAZ würde mich besorgen oder gar es mir, ginge doch wohl ein bisschen zu weit!
25. November 2009
Zwischen Richtlinien und Fischzügen eingeklemmt
Nicht ganz einfach, scheint aber zu klappen (folgt).
24. November 2009
23. November 2009
Kinder ab 2013 brauchen sich nicht wundern
Wer brauchen nicht mit „zu“ gebraucht … (folgt)
21. November 2009
Anteilseigener machen einen großen Schritt nach vor
Ein Buchstabe zuviel, einer zu wenig. So geht das manchmal (folgt).
20. November 2009
Streit um den Dezernent
Dass man heutzutage ungern dekliniert, ist hinlänglich bekannt. Und an Formulierungen wie „XY traf sich mit Schauspieler-Kollege Z“ hat man sich schon fast gewöhnt. Die Kulturseite heute setzt da aber noch eins drauf, dort prangt eine fette Headline: „Heftiger Streit um Dezernent für Kultur in Essen“.
19. November 2009
18. November 2009
Der Gesamtgeist
Die schönste Wortschöpfung heute kommt allerdings aus der Politik und begegnet uns auf der Titelseite: „Die Grünen-Chefin wertet die Vorgänge als ‚Ausdruck eines Gesamtgeistes‘ in der SPD“.
Ich seh sie schon, die vielen kleinen Gespenster und verlorenen Seelen, die sich, frei nach Marx, zum ideellen Gesamtgeist vereinen um dann – ja was? Weiter frei nach Marx als Gespenst in Europa umzugehen? Besser, der Geist ginge zurück in die Flasche, aus deren Sprechwerkzeug er entkommen konnte.
17. November 2009
Die entscheidende Gerechtigkeitsfrage nach der Beteiligungsgerechtigkeit
Alles klar? (Demnächst auch wieder mehr als Überschriften).
16. November 2009
14. November 2009
13. November 2009
12. November 2009
Ruhrgebiet können alle
Oh-oh! Wieder dieses Neusprech! Aber diesmal besonders dämlich. (folgt)
11. November 2009
10. November 2009
Des Magazins-Anbau
Eigentlich kann ja niemand etwas gegen ein Genitiv-S einwenden. Es sollte nur an der richtigen Stelle sein (folgt).
9. November 2009
7. November 2009
Bei ihren Konzerte
Ist da ein „n“ zu viel oder eins zu wenig? „Sollte Spears bei ihren Konzerte teilweise Playback singen …“ lesen wir heute auf der „Menschen“-Seite. Bevor wir uns mit den „n“s überschlagen und von ihren Konzerten reden, nehmen’s wir doch lieber gleich auf Ruhrisch und sagen: „Bei Spears ihre Konzerte“!
6. November 2009
Der Vorsitzende gibt seine Umbenennung bekannt
Schöner Beziehungsfehler auf der Rhein-Ruhr-Seite: „‚Wir haben ernsthaft über eine Absage nachgedacht …‘ räumt Axel Schappei ein, Vorsitzender des Essener Presseclubs, der heute heute seine Umbenennung … bekannt geben wird. Tja. Aber ist „Schappei“ wirklich so schlimm, dass er sich nun „Axel Presseclub Rhein-Ruhr“ nennen müsste?
5. November 2009
Neues waren viele
„Ist wieder Opelwetter. Grau, nass, kalt, und um das Werk pfeift ein eisiger Wind. So war es an allen Tagen in diesem Jahr, wenn es Neues gab beim Autobauer – und es waren viele: …“ Versteht man das? Nein? Muss irgendwie mit dem merkwürdigen Satzbau zu tun haben, oder?
4. November 2009
Wer kann eigentlich noch einen Konjunktiv bilden?
Die WAZ jedenfalls nicht. Und beim Konjunktiv Passiv setzt es dann total aus. So steht heute auf der Titelseite: „Mehr als 21 000 junge Menschen, die gerne ausgebildet würden, seien ‚in schulische Maßnahmen geflüchtet …'“ Nun ist es inzwischen ja üblich, bei Konjunktiv-Passiv-Konstruktionen auf das „werden“ zu verzichten. So hört man die Richter in den Gerichtsshows reden: „Bei einer Falschaussage würden sie bestraft“, auch wenn es einem in dem Ohren schrillt: „werden“!!! Und möglicherweise muss man sich auch daran gewöhnen, dass das Haus gebaut, das Auto verkauft und der Kandidat gewählt würde – und das alles ohne „werden“! Aber das die jungen Menschen nicht gerne ausgebildet werden würden – das mag ich nicht akzeptieren. Denn wenn die Betrieb gerne ausbilden würden und die Lehrlinge auch nur ausgebildet würden, wo bleibt da noch der Unterschied zwischen Aktiv und Passiv?
3. November 2009
Hochkarätigst
Wie steigert man „hochkarätig“? Höherkarätig, am höchstenkarätig? Oder wie die WAZ auf der Kulturseite: „… der bisher hochkarätigste FBI-Informant…“? Oder am besten gar nicht, weil eine Steigerung Unsinn ist? Sie haben die Wahl …
Neues vom Spocht – und zwar so neu, dass wir der Zukunft weit voraus sind: „Serena Williams beendet das Tennisjahr 2010 nach ihrem finalen Sieg …“