Wieder mal die Universalpräposition, und diesmal besonders kreativ: „… die seit 13 Jahren als NRW-Datenschutzbeauftragte arbeitende frühere Richterin Bettina Sokol ist über das Ausmaß der Vorfälle schockiert“, heißt es auf der Seite 2. Und während ich noch von dieser Aussage schockiert bin, muss ich im selben Artikel lesen: „Zudem fehle eine Kennzeichnungspflicht über die Herkunft von Daten“.
Dass man eine Pflicht über etwas haben könnte, ist mir jetzt wirklich total neu, ich hätte eher gedacht, man habe die Pflicht, etwas zu tun oder zu lassen und im konkreten Fall die Herkunft von Daten zu kennzeichnen.
Und dass im weiteren Verlauf des Artikels Daten von Bürgern „ohne Anlass und im voraus“ erhoben werden, vermag mich kaum noch zu schockieren, weil sie nicht im Voraus erhoben wurden.
Vielmehr schockiert mich, was ich auf der Politik-Seite lesen muss. Und zwar nicht nur, dass die Union „Michael Glos … dort (Wirtschaftsministerium, d.Verf.) gegen dessen Willen eingewiesen hatte…“ sondern auch das Folgende: „Steinbrücks Kompetenz zweifeln auch politische Gegner intern nicht an, und rhetorisch kann der 62-Jährige bezwingen.“ Wen oder was kann er bezwingen? Was ist das nur für eine idiotische sprachliche Mode, die sich da wieder einmal zeigt? Es fing an mit: „Das gefällt nicht!“ Wem gefällt es nicht? Mir? Dir? Onkel Theobald? Und nun auch noch so was! Er kann bezwingen! Onkel Theobald kann verlassen. Ich kann bewältigen. Aber so’n Zeugs nicht mehr, tut mir leid!