Ist ein Konflikt groß, ist er wahrscheinlich auch schwer. Dass man das auch koppeln kann, finden wir heute im Aufmacher: „Deutschlands größter Stahlkonzern Thyssen-Krupp steckt mitten in einem schweren Großkonflikt zwischen seinen bundesweit 85 000 Beschäftigten und der Unternehmensspitze …“ Hätte es der schwere Konflikt allein nicht getan?
Kurz danach noch ein Satz, bei dem man beim ersten Lesen nur spürt, dass da irgend etwas falsch sein muss, ohne es genau lokalisieren zu können: „Gewerkschaften und Betriebsräte drohen mit massivem Widerstand: Großdemos, spontane Arbeitsniederlegungen – und einer Blockade aller Entscheidungen in den Aufsichtsräten.“ Das wäre aber nur richtig, wenn sie mit Widerstand und einer Blockade drohen würden. So, wie der Satz gebaut ist, sollten sie aber entweder mit Widerstand, spontanen Arbeitsniederlegungen und einer Blockade drohen oder aber mit folgendem Widerstand – nur dann sollte in allen Fällen der Nominativ stehen: auch bei der Blockade, die eine Blockade wäre.
Besonders schön ist aber diese Formulierung in der zweiten Spalte: „In der Vereinbarung heiße es wörtlich“.
Ich heiße übrigens Würstchen. Nein, Quatsch, vergessen wir das. Aber erinnern wir uns stets daran, dass es „in der Vereinbarung wörtlich hieße“, wenn es korrekt wäre.
25. April 2009
Schwerer Großkonflikt mit spontane Arbeitsniederlegungen
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