… ist, was derzeit bei der WAZ passiert: Hatte ich schon am Dienstag kaum was zu meckern, war gestern so gut wie nichts zu finden (bis auf den „Dalai Lama“ auf der Politik-Seite, der ein „Dalai-Lama“ ist), so sind auch heute kaum größere Verstöße gegen Rechtschreibung, Grammatik oder Sprachgefühl zu vermelden.
Kleinere Ausrutscher wie dieser: „Merkel fremdelt mit Präsident Obama“ seien verziehen, und selbst das hier will ich mal durchgehen lassen: „Alles anderer als trittsicher bewegt sich die Kanzlerin … auf dem glatten Parkett des Nahen Ostens“. Mit „trittsicher“ ist zwar normalerweise ein Untergrund (Treppe, Leiter oder meinetwegen auch ein Parkett) gemeint, nicht derjenige, der darauf herumläuft. Insofern gewinnt die Headline des Kommentars: „Merkel ist nicht trittsicher“ noch eine ganz neue und höchst interessante Bedeutung. Aber wer außer mir wollte so etwas schon anmeckern?
Bleibt noch ein bemerkenswerter Satz am Ende: „Schade nur, dass sie … in parteitaktischen Volten Zuflucht sucht …“ In was sucht sie Zuflucht? Nun habe ich bestimmt nichts dagegen, wenn man weniger bekannten Wörtern mal eine Chance gibt oder auch Wörter in einem neuen (übertragenen) Sinn benutzt. Wenn man aber lediglich den Lesern seine Bildung vorführen will und dabei Wörter benutzt, die niemand aus dem Zusammenhang erschließen kann und die außerdem nicht passen (eine Volte ist ein Ausdruck aus dem Dressurreiten, dem Kartenspiel oder dem Fechtsport und bezeichnet im günstigsten Fall einen Ausweichschritt mit Finte, im schlechtesten eine Übung aus dem Dressurreiten, bei der das Pferd einen Kreis läuft) dann bleibt das Ganze schlicht … rätselhaft.
6. Februar 2009
Rätselhaft
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