„Halb zog sie ihn, halb sank er hin“, schreibt der gute alte Johann Wolfgang von Goethe in seiner Ballade vom Fischer. Und, was macht die WAZ daraus? „Am Schluss fiel Kurt Beck halb hin, halb wurde er weggeputscht.“ So steht es heute auf der Titelseite. Knapp vorbei ist auch daneben. Der gute Kurt, er fiel ja nicht halb hin, sondern ganz. Und jemanden „wegputschen“ kann man weder halb noch ganz, weil es das Wort nicht gibt. Und von der Satzmelodie wollen wir mal komplett schweigen …
Aber nicht von der folgenden, die ist nämlich riesig: „Außenminister sind keine Rummelboxer. Außenminister sind auch keine Visionäre. Außenminister, das sind Handwerker. Außenminister sind die Tischler der Weltinnenpolitik. Außenminister ist Frank-Walter Steinmeier seit drei Jahren.
Er ist ein guter Außenminister. Frank Walter-Steinmeier ist der Sohn eines Tischlers.
Tischler haben die Füße auf dem Boden, genau wie die Werkstücke, die sie herstellen.“
So rummelt es im Kommentar auf Seite 2. Oje oje: Handwerker, Tischler der Weltinnenpolitik mit Füßen auf dem Boden, wie ihre Werkstücke. Kommentar überflüssig.
Doch können wir da noch einen drauf setzen: „Die zwei beliebtesten Sozialdemokraten der Republik, die in den vergangenen Wochen wechselweise mit der Erwartung überirdischer Heilkraft beladen worden waren …“ steht nämlich im Artikel daneben. Wie kann man jemanden mit einer Erwartung beladen? Und auch noch wechselweise? Tja, und dann hätten wir da noch die überirdische Heilkraft …