Heute hat der Chefredakteur höchstselbst mal wieder zugeschlagen: von einem „weltweiten Geld-Tsunami, dessen Folgen niemand vorhersehen konnte“, erzählt er uns im Kommentar auf Seite 2 zur Finanzkrise. Dabei hätte ich das gar nicht so schlecht gefunden: Eine große Geldwelle, die über uns zusammenschlägt. Ehrlich gesagt, da warte ich eigentlich schon lange drauf. Im Geld schwimmen. Das hat er aber irgendwie nicht gemeint. Doch was dann?
Auch mit den weiteren Formulierungen hab ich so meine Probleme: „Ob es am Ende hätte so schlimm kommen können wie am Schwarzen Freitag 1929, konnte guten Gewissens niemand mehr ausschließen.“ Gemeint ist wohl eher: Dass es hätte so schlimm werden können, konnte niemand ausschließen. Oder: ob es hätte so schlimm werden können, konnte niemand wissen. Oder bin ich hier wieder zu pingelig?
Auch dass „den Bürgern in diesem Moment atemlosen Erschreckens ein Stück existzenzieller Sicherheit zurückgegeben“ wurde, halte ich für reichlich übertrieben, und nicht nur wegen des überflüssigen „z“ in der Existenz.
Aber das merkwürdigste Bild kommt zum Schluss: „Greife niemals in ein Wespennest. Aber wenn Du greifst, dann greife fest.“
Von einem Griff ins Wespennest habe ich noch nie vorher gehört. Von einem Stich schon. Oder von einem Griff ins Klo.
15. Oktober 2008
Griff ins Wespennest
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