„Um Russland im Ukraine-Konflikt an den Verhandlungstisch zu zwingen, zieht US-Präsident Barack Obama gezielt die Sanktionsschrauben an“ (Dienstag, 29. April 2014, Tagesthema). Ob man auch ungezielt an Schrauben ziehen kann? Und was sind eigentlich Sanktionsschrauben?
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„Prügelnder Ehemann riss Akku aus dem Kunstherz“ (Headline in derselben Ausgabe, Essener Lokalteil). Aus wem? Dem Herzen.
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Achtung, es spricht der Chefredakteur: „Man kann sich diese beiden wilden Kerle mühelos vorstellen, wie sie sich männerbündlerisch in die Arme nehmen …“ (Mittwoch, 30. April 2014, Kommentar, Tagesthema). „Die verweichlichten, halbschwulen Europäer, die gar nicht begreifen, wie sie sich gerade winselnd den Amis und ihrer Kanonenbootpolitik ausliefern“ (ebd.). Und nun der Höhepunkt: „Bedenklich ist, dass ganz offenkundig für viele Menschen die westlichen Werte von Freiheit und Selbstbestimmung (auch von Staaten) nicht mehr die erste Rolle spielen“ (ebd.). Erste Geige oder keine Rolle, da hätte man sich entscheiden müssen.
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„Merkel und Obama in Katerlaune“ (Mittwoch, 30. April 2014, Politik). Gemeint ist wohl die Katerstimmung, die Laune würde bedeuten, dass die beiden gerne einen Kater hätten.
„Es sei ein dickes Brett, an dem man noch lange bohren werde“ (ebd.). Leute, die sich einfache Aufgaben aussuchen, nennt man Dünnbrettbohrer. Daraus abzuleiten, dass schwere Aufgaben dicke zu bohrende Bretter seien, ist ziemlich vermessen.
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„Arbeitsministerin Nahles plant ein Programm mit 30 000 über 18 Monate geförderten Jobs – eine halbherzige Nebelkerze.“ Eine Nebelkerze zündet man, um mit dem Nebel etwas zu verbergen. Was macht man mit deiner halbherzigen Nebelkerze? Halb verhüllen? Oder konnte sich der Autor mal wieder nicht entscheiden, ob er seine schöne Nebelkerze verwenden oder von einer halbherzigen Maßnahme sprechen wollte?