Jawoll! Das muss man erstmal hinkriegen. Für die WAZ kein Problem: „Da sind die Linken, die glauben, der SPD die Finanzkrise in den Rachen schieben zu können …“ Man kann ja durchaus jemandem etwas in den Rachen stopfen oder auch werfen. Wenn dieser Jemand gierig ist und man ihm etwas gibt oder geben muss, was er eigentlich nicht verdient hat. Oder man kann jemandem etwas in die Schuhe schieben, in dem Fall die Schuld an der Finanzkrise. Beides zusammen ist dann wieder einmal der „doppelte WAZberger„.
Leider geht der Satz auch noch weiter, denn die SPD (mit oder ohne Finanzkrise im Rachen) war es doch, „die in ihrer Regierungszeit die Finanzmarktregeln (Verbriefung von Kreditforderungen) gelockert und mit ihrer Agenda die Trommel zum Tanz ums goldene Kalb geschlagen habe.“ Oje oje, ich seh‘ den Müntefering gerade vor mir, wie er mit der Agenda auf die Trommel haut, während alle anderen ums goldene Kalb tanzen.
Das ist aber noch lange nicht das schönste Bild, denn „die Jagd über die Stammtische hat freilich auch die Liberalen eingeholt“. Wie muss man sich die denn jetzt vorstellen? Westerwelle hüpft als scheues Reh über die Tische in den Wirtshäusern und alle anderen Politiker hinterher?
Und überdies schaffen sie es dann auch noch, „Ohne Maß und Mitte, ohne Skrupel … mit historisch beladenen Erschreckwörtern um sich“ zu werfen.
Da gehe ich glatt in Deckung, zumal die zahlreichen Erschreckwörter und Erschrecksätze in diesem Kommentar bereits ausreichen, um zumindest mir den Rachen zu stopfen oder die Trommel in die Schuhe zu schieben…
15. November 2008
Finanzkrise in den Rachen schieben
Ein Kommentar »
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Hier soll wohl verschwiegen und verschleiert werden, dass die große Koalition mit ihrem Hilfspaket für Banken aus Buchgeld Hartgeld macht. So schön kann Sprache Schuldige benennen und Menschen desorientieren.
Kommentar by Cognitus — 16. November 2008 @ 20:31