Nach dem Rettungsschirm und der Kreditklemme gibt es nun auch noch die Schuldenbremse. Aber nicht irgendeine: „Entscheidend ist, ob es gelingt, diese Schuldenbremse wasserdicht zu machen“, erläutert ein Finanzwissenschaftler auf der Titelseite. Das finde ich auch, wer will schon wasserdurchlässige Bremsen haben?
Das meint auch der Kommentar auf Seite 2: „Wähler muss auf die Bremse achten“. Nur bleibt dann offenbar keine Zeit, auf die Deklination zu achten: „Viel ist geschrieben worden auch an dieser Stelle über die Notwendigkeit eines solchen Impuls für die dramatisch absackende Konjunktur.“ Vielleicht sollte man daher auch mal ein bisschen schreiben über die Notwendigkeit des Genitivs auch bei Wörtern, die bereits mit „s“ enden. Vielleicht wäre dann die Notwendigkeit eines Impulses dabei herausgekommen.
Aber man kann sich ja nicht um alle „Milliardendetails“ kümmern, wie die Kanzlerin im nebenstehenden Artikel. Ahem, was ist eigentlich ein Milliardendetail? Das Milliardstel eines Details?
Egal, mit Politikern ist es eh nicht leicht: „Steinmeier lässt sich schwer zusammenfassen.“ Nicht wahr?
Vor allem, wenn er „drei kanzlerkandidatengerechte Botschaften vermitteln,“ will „was misslingt, weil mindestens eine der Botschaften aus zwei Seiten einer Medaille besteht und die Sache deshalb ausufert.“
Das kann nicht jeder, deshalb „schneidet etwa CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg die Entlastung der Bürger für seine Partei heraus,“ anstatt sie heraus zu stellen, was jeder andere getan hätte.
Und zum Schluss steuert die CDU noch „den Rettungsschirm für Unternehmen mit nachträglich ausgebauter Verstaatlichung“ bei, wobei unklar bleibt, ob die erst ein– und dann wieder ausgebaut wurde, oder ob sie lediglich erweitert, also weiter ausgebaut wurde.
Das kann ich aber hier nicht abschließend klären, weil sonst meine Botschaft, die aus zwei Seiten einer Medaille besteht und die ich hier einmal deutlich herausschneiden möchte, grenzenlos ausufern würde und mich dann keiner mehr zusammenfassen könnte.