WAZblog Waz man seinen Lesern eigentlich nicht zumuten sollte …

9. August 2008

Ein Feuerwerk der Bilder

Filed under: Allgemeines — msteinmen @ 15:36

Ja, ja, das kann, das muss man über die WAZ sagen. Die war aber gar nicht gemeint. Vielmehr die Eröffnung der Olympischen Spiele. Und in dem Zusammenhang philosophiert der Kommentator auch über die ARD-Kommentatoren der Übertragung:
„Unaufgeregt berichteten sie, kurz erklärten sie zwischen den Sequenzen die historische Bedeutung …“
26 (von 52) Zeilen lang lobt der Artikel die beiden ARD-Sprecher. Dabei waren Sandra Maischberger (echt schade) und Ralf Scholt (kennichnich) wirklich eine Totalkatastrophe! Plattitüden, Versprecher, nichtssagende Worthülsen, dummes Gefasel. Aber für die WAZ ein Grund zum Lob.
Andererseits: Warum soll das wundern? Die sind doch Brüder (bzw. eine Schwester) im Geiste!

Hier ein paar Kostproben aus den Kommentaren:

„Es sind 2008 Trommler. Diese Zahl ist sicher kein Zufall.“ (Maischberger)

„Mit einem Knalleffekt springen wir hinein in die Gegenwart, in die Moderne, in das Weisen der Zukunft“ (Scholt)

“ ‚Vogelnest‘ wird dieses Stadion ja auch genannt, und es ist eindeutig zu erkennen jetzt. In dieser Form.“ (Maischberger)

„Übrigens: Das kleine Mädchen ist nicht etwa eine bekannte kleine chinesische Sängerin, sondern sie wurde aus tausenden von Bewerberinnen ausgewählt. Nach Talent, nach Aussehen – wir wissen es nicht“ (Maischberger)

„Viel Applaus der 91.000 und deutlich bessere Stimmung als in den Tagen zuvor. Man feiert sich jetzt auch ein bisschen selbst, das gehört dazu und wir hoffen wirklich, dass die Stimmung jetzt vielleicht noch ein bisschen stärker überschwingt, wenn es zu der Darstellung der chinesischen Kampfkunst kommt.“ (Scholt)

„Tai-Chi als Verbindung, als Versuch der Harmonie zwischen Mensch und Natur …“ (Scholt)

„Und die Einheit zwischen Mensch und Natur ist das Thema auch dieser Kinder. Wenn sie lernen, ihre Welt wieder grün zu machen und blau zu machen. Die Einheit von Mensch und Natur ist den Chinesen in den letzten 30 Jahren etwas verloren gegangen.” (Maischberger)

„Diese jungen Männer jetzt sind übrigens von einer der berühmtesten Kampfschulen des Landes“ (Maischberger)

“Und die Kinder sprechen darüber, dass sich die Erdatmosphäre erwärmt, dass die Gletscher schmelzen, dass die Erde zu heiß wird, und sagen, sie möchten gerne wieder Bäume pflanzen und das Gras wachsen lassen, ein Umweltschutzgedanke, den man den Chinesen nur wünschen kann, dass das der hier nicht nur gemalt und formuliert wird, sondern tatsächlich in die schwierige Situation der Gegenwart umgesetzt wird.” (Maischberger)

„Von dem Tai-Chi der Übergang jetzt zu Kung-Fu, offensichtlich ein Spaß für die Chinesen“ (Scholt)

„Und falls Sie sich fragen, wieviel junge Männer das sind, es sind natürlich wieder 2008“ (Maischberger)

„Das Bild übrigens wird uns wieder begegnen, später.“ (Maischberger)

“ … der erste chinesische Astronaut, der den Blick aus dem All genießen durfte“ (Scholt)
(die anderen chinesischen Astronauten hatten die Augen verbunden? Oder durften sie ihn nicht genießen?)

„… nun beginnt der von vielen mit höchster Spannung beobachtete Einmarsch der Nationen“ (Scholt)

“ … für den Bruder Fidel Castros, Raoul Castros, der jetzt die Amtsgeschäfte führt …“ (Maischberger)

“ … ob Basketball, im Radfahren, im Tennis, oder in anderen Sportarten, überall sind die Spanier dabei…“ (Scholt)

„Henry Kissinger, er war übrigens der erste westliche Politiker, der China geöffnet hat“ (Maischberger)

„… denn natürlich solche großen Delegationen lassen das Ganze hier ein wenig aus dem Ruder laufen, aber dafür sind wir ja schließlich hier.” (Scholt)

„… und hier ist: Willem und seine Maxima“ (Maischberger)

„… ich will’s nicht sagen, weil ich mich nicht täuschen möchte“ (Maischberger)

„… denn hier wird das chinesische Alphabet gebrochen…“ (Scholt)

„Und hier kommt Portugal, was haben die denn auf ihren Schals stehen?“ (Pause, Scholt redet, dann weiter:) „… jetzt wollen wir mal sehen – hach, da steht ‚Portugal‘ drauf“ (Maischberger)

„… hier kommt Österreich, angeführt von einem Segler, was ich nicht verstehe, aber vielleicht gibt es dafür eine einfache Erklärung“ (Maischberger)

“Und wer ist das, auf der italienischen Ehrentribüne? … Schöne Kopfbedeckungen, aber auch hier keine politischen Demonstrationen, auch hier nicht. Man muss es sagen: sie dürfen es nicht. Vielleicht haben Sie das nicht gewusst, wenn Sie erwartet haben, dass viele Mannschaften möglicherweise ihren Protest gegen Menschenrechtsverletzungen ausdrücken würden. In der Tat, in dem Moment, wo man ihnen das nachweisen könnte, auch in diesem Bild, müssten sie disqualifiziert werden, nach der olympischen Charta.” (Maischberger)

„Hier kommt der Jubel für die Deutschen“ (Maischberger) „So sieht’s aus!“ (Scholt)

„Man konnte einige Athleten vorher sehen, in ihrem Protest gegen das, was passiert, aber dieses ist nicht der Platz dafür“ (Maischberger)

„Hier sehen Sie einmal, wie es von oben aussieht“ (Maischberger)

„Es gibt kein Wasser da, jedenfalls haben wir nichts gesehen außer am Rücken der Athleten, und das kann man nicht trinken“ (Maischberger)

„Und eben ein kleiner Aufschrei, weil die chinesische Fahne, und damit die Gastgeber, stehen schon im Tunnel, aber Sambia, Ehre wem Ehre gebührt.“ (Scholt)

„Die chinesischen Athleten in Rot, in Weiß, es sind sehr viele rote Menschen dort unten“ (Maischberger)

„Hier wieder der kleine Junge aus dem Erdbebengebiet. Der ist ganz schön erstaunt. Aber immer, wenn (der Fahnenträger) ihn anlächelt, dann weiß er wieder, dass alles gut ist“ (Maischberger)

„Diesen Augenblick lassen sich die Chinesen nicht nehmen“ (Maischberger)

„Es wurde im Vorfeld viel diskutiert darüber, ob das eine martialische Veranstaltung wird, ob die Chinesen die Gelegenheit nutzen werden, um … äh … eine Kraftdemonstration, eine Demonstration ihrer Stärke, der künftigen, zurückkommenden Macht der Welt, zu … zu machen. Fröhlich jedenfalls kann man das nennen, was die musikalische Begleitung zu diesem Teil ist, und, vielleicht, um eine kleine Zwischenbilanz des unterhaltsamen, des Showteils zu ziehen, man sieht, dass die Chinesen natürlich viel Übung damit haben, große Menschenmengen synchron zu bewegen. Das kann man bewundern, man kann es vielleicht auch kritisch sehen, oder es damit erklären, dass eben sehr viel in diesem Land nicht individuell gemacht wird, sondern eben als Teil eines Großen und Ganzen gemeinsam, das Individuum eben in seltensten Fällen… Darüber hinaus war es eine … äh …eigentlich sehr leichte Vorstellung, es war nicht sehr martialisch, natürlich wurde die Fahne von (unverständlich, hört sich an wie „Mugabe“) gehisst, aber das machen alle, die ein solches Fest ausrichten.“ (Maischberger)

Übrigens: Maischbergers Lieblingswort war übrigens: „übrigens“. Ich weiß nicht genau, wie oft sie das benutzt hat, denn nach dem 21. Mal habe ich aufgehört zu zählen.

Ehrlich gesagt, auch wenn die WAZ meint, dass „unaufgeregt“ berichtet wurde, mich regt das alles total auf!!

Hm, vermutlich muss man noch einen ARDblog einrichten …

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