„Roland Koch soll der Einladung bereits zugesagt haben“, erfahren wir heute auf der Seite 2. Das ist interessant, wenn auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Denn bisher konnte man eine Einladung annehmen oder dem Einlader zusagen, diese WAZ-Mischung ist zumindest ungewöhnlich.
Auch die Subline des Artikels überrascht etwas: „Rot-Grün mit links – das sich SPD-Mann Jürgen Walter nicht vorstellen.“ Fehlt da vielleicht ein Wort? Dass ich mir eigentlich nicht vorstellen!
Im Artikel darüber geschieht ebenfalls Merkwürdiges: „Müntefering hielt allerdings auch mit seiner Skepsis gegenüber der Tolerierung eines rot-grünen Regierungsbündnisses in Hessen durch die Linkspartei nicht hinter dem Berg, die auch den parteiinternen Rivalen und Stellvertreter Ypsilantis, Jürgen Walter, antreibt.“ Tja, es ist schon schwierig, bei solchen Verschachtelungen den Überblick zu behalten: Münteferings Skepsis treibt Jürgen Walter an? Schwer vorstellbar.
Auch, was ich auf der Wirtschaftsseite lesen muss, kann ich mir nur schwer vorstellen: „Hunderttausende sitzen auf Kursverlusten“ (nicht etwa auf entsprechenden Papieren, die sie nun nicht mehr loswerden, was die entsprechende Redensart bedeutet). Dagegen sind ja die Bankberater, die sich ein paar Zeilen weiter „zunächst als Verkäufer aufführen“, geradezu harmlos.
Die schönste Formulierung des heutigen Tages finden wir allerdings auf der Seite „Menschen“. Hier steht eine fette Headline: „Teenie-Idol im Tatoo-Pelz“. Was muss man sich darunter vorstellen? Es gibt einen Wolf im Schafspelz, das ist ein verkleideter Wolf, der seine Gefährlichkeit zu verbergen sucht. Aber was verbirgt ein Teenie-Idol unter einem Tatoo-Pelz? Und was ist überhaupt ein Tatoo-Pelz? Ich glaube, das muss so etwas sein wie ein … äh … WAZ-Autor im … äh … Schreibpelz.