Auf der Titelseite gibt es schon gleich mal wieder Probleme mit dem Satzbau: „Das ramponierte Image der Banken hält viele Geldhäuser nicht davon ab, auch mitten in der schwersten Finanzkrise weiter für Vermögensanlagen zu werben, die auf den ersten Blick nicht transparent sind.“
Das wäre ja einfach für den Anleger. Schon nach dem ersten Blick erkennt er, das die Sachen nicht transparent sind und kann sie ablehnen. Ich vermute aber, dass etwas völlig anderes gemeint war. Dass es um Anlagen geht, die nicht auf den ersten Blick transparent sind, sondern z.B. völlig undurchsichtig. Und das ist etwas völlig anders.
Da ist dann unser Ministerpräsident viel transparenter: „Die soziale Marktwirtschaft habe in der Demokratie den Vorteil, wirtschaftliche Auswüchse sozial abzufedern.“ Grandios! Und zwar nicht nur, dass die Marktwirtschaft in der Demokratie einen Vorteil hat, den sie – so steht zu vermuten – in einer Diktatur nicht hätte … (Sorry, da muss ich schon stutzen: hat er das wirklich so gesagt und auch gemeint?), sondern auch noch sozial abfedert. Und zwar wirtschaftliche Auswüchse. Auswüchse, auch noch wirtschaftliche, werden abgefedert. Tut mir leid, ich stelle mir so etwas immer bildlich vor: Ein Auswuchs, der auf Federn ruht. Geiles Bild.
Alles nichts gegen die Transparenz im Kommentar auf der Wirtschaftsseite, denn dort: … muss die jetzt so viel beschworene Transparenz eben durch stattliche Vorgaben geschaffen werden.“ Das finde ich auch! Weg mit den staatlichen Vorgaben! Stattliche sind einfach viel … hm … stattlicher!