Wenn Sie sich jetzt fragen, was damit eigentlich gemeint ist, geht es Ihnen ähnlich wie mir. Vor allem fragt man sich: Was ist überhaupt eine Enthaftungsmentalität und von welchem Pfeiler ist die Rede? Darum habe ich dann den dieser Subline zugehörigen Artikel auf der heutigen Wirtschaftsseite gelesen. Aber wird man dadurch schlauer?
Wohl kaum, denn diese Rätsel werden nicht nur nicht gelöst (weil man weder diesen merkwürdigen Pfeiler, noch die Enthaftungsmentalität, noch die Wettbewerbswirtschaft findet), sondern es werden auch noch Sätze formuliert wie: “ … als diese Blase … prall gefüllt war …“, wo es doch fast zum Wesen einer (Seifen-)Blase gehört, dass sie platzt und dann eben nichts enthält; oder: „holten sich abertausende Tretminen in die Bilanzen“, was wohl noch nicht einmal ein Wirtschaftswissenschaftler versteht; oder: „erstmals … hat die Politik die Möglichkeit, auf Augenhöhe der Globalisierung zu kommen“, was nun leider kompletter Unsinn ist, denn weder hat die Globalisierung Augen, auf deren Höhe man kommen könnte, noch ist das Bild hier überhaupt angebracht, weil man normalerweise versucht, mit irgend jemandem auf Augenhöhe zu verhandeln oder wenigstens zu sprechen, was man mit der Globalisierung beim besten Willen nicht kann, noch ist das Ganze auch nur einigermaßen grammatikalisch korrekt, denn zumindest hätte es heißen müssen: „auf Augenhöhe mit der Globalisierung zu kommen.“ (Hrrrmmpf!! Tief Luft hol!)
Und zusätzlich, sozusagen als Pfeiler der Enthaftungsmentalität des Autors, gibt es noch eine Reihe von Tippfehlern (wenn sie das mal sind!) und schrägen Formulierungen: „Das, was uns da seit drei Wochen Heim sucht …“ Oder: „Bürgschaften, Kredite, Kapital – retten eben und gut.“ Oder: „Es wäre viel zu einfach (Komma fehlt!) jetzt zu rufen …“ Und schließlich: „Wer Fachbücher über zu den neoliberalen Konzepten … lesen will“.
Tja, da fühle ich mich jetzt eben und gut über zu Heim gesucht. Oder enthaftet.
18. Oktober 2008
Die Enthaftungsmentalität hat den Pfeiler der Wettbewerbswirtschaft eingerissen
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