„Wie mutig und zukunftsweisend war die CDU“, fragt der Chefredakteur heute im Seite-2-Leitartikel, „als sie nicht nur die Kopfpauschale strich, sondern dort hinein auch allerhand schrieb, was die Lobbyisten reicher, die Parteien aber ärmer macht (siehe Wirtschaftsteil)?“
Versteht das jemand? Ich meine nicht nur das mit den Lobbyisten und den Parteien. Das ist zwar schon komplett unverständlich, aber noch nichts gegen die Kopfpauschale, in die allerhand hineingeschrieben worden ist.
Und doch: Es ist noch zu toppen. „Wäre das anders, der Blick würde frei auf die Kleider der Kaiserin“, lautet Schlusssatz des Artikels. Und lässt uns Leser in totaler Verwirrung zurück. Denn die Geschichte um „des Kaisers neuen Kleider“ haben wir ganz anders in Erinnerung: Hier waren es geschickte Betrüger, die einen Kaiser und seinen ganzen Hofstaat narrten, in dem sie ihm angeblich Kleider aus einem Stoff anfertigten, den angeblich nur Leute sehen konnten, die nicht dumm seien. Tatsächlich aber nähten sie – nichts. Doch da niemand sich die Blöße geben wollte, die Stoffe und die Kleidung nicht sehen zu können, kamen sie mit ihrem Betrug durch. Soweit das Märchen.
Aber was hat das jetzt mit einem verstellten Blick auf Kleider der Kaiserin zu tun, der jetzt frei wird? Auch wenn das Ganze mit „Merkels Kleider“ überschrieben ist, hilft es uns wenig weiter.
Vermutlich muss man dazu die Kopfpauschale lesen …
20. August 2009
Dort in die Kopfpauschale hineinschreiben
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