Ein merkwürdiges Dreiecksverhältnis heute auf der Seite 2: „Politische Kommunikation spielt sich im Dreieck von Politik, Medien und Bürgern ab. Wer da Huhn ist und wer Ei, wer am Ende Schuld hat an der Inhaltsleere, ist schwer zu sagen.“ Finde ich auch, zumal sich jetzt ja eine ganze Reihe von Möglichkeiten ergeben: Wenn die Politik das Huhn ist, sind die Medien das Ei; die Bürger stehen allerdings ein bisschen bedröppelt da. Sind die Bürger das Huhn und die Politik das Ei, wissen wir nicht, wohin mit den Medien. Und wenn die Medien das Huhn und die Bürger das Ei sind, was ist dann mit der Politik? Außerdem ginge es ja auch noch andersherum: Die Medien das Huhn und die Politik das Ei, wiederum ohne die Bürger. Oder die Politik das Huhn und die Bürger das … Ei, Ei, Ei, da blickt ja keiner mehr durch!
Am Ende ticken dann wir alle im Dreieck.
Im Sport ist „Christian Danner enttäuscht über die Umbesetzung“, womit die Universal-Präposition wieder einmal die eigentlich angebrachte Präposition „von“ verdrängt, und ein paar Zeilen weiter schreibt man einen Satzanfang zur Abwechslung einmal klein: „vielleicht fährt er ja in Monza.“
Auf der „Menschen“-Seite redet Stefan Aust ohne Punkt und Komma, dafür kann er aber nichts, weil es nur falsch aufgeschrieben wurde: „Ich habe mich unheimlich darüber gefreut – vor allem (Komma fehlt!) weil er Journalist ist.“
Und im zugehörigen Kasten wird er mit folgenden Worten vorgestellt: „1988 avancierte der Niedersachse zum Chef von ’Spiegel-TV‘, nach sechs Jahre danach zum Chef der Print-Ausgabe.“
Noch nach Jahre danach werden wir über solche Formulierungen schmunzeln können.