Mit dem Aufbranden haben wir’s ja bei der WAZ, das wird immer wieder gerne genommen. Im heutigen Seite-2-Kommentar sind es „viele Abgeordnete von SPD, Grünen und Linkspartei“, die „fürchteten, mit einer Neuregelung der Spätabtreibungen werde die Debatte um den Paragrafen 218 wieder aufbranden.“ Aber Falsches wird nicht richtiger, wenn man es wiederholt. Und Debatten können weder ab- noch wieder aufbranden. Das Meer brandet auf, an Klippen oder Felsen. Das tut es grundsätzlich – und nicht etwa, nachdem es irgendwann mal abgebrandet wäre und jetzt mit voller Wucht wiederkehren würde. Und darum haut das mit der wieder aufbrandeten Debatte schon gar nicht hin.
Eine Seite weiter (Rhein-Ruhr) ist wieder Frau Politik zugange, diesmal sogar in einer fetten Headline: „Politik will Ende der ‚Ballerei‘ in Schulen“. Warum ist es nicht die Landesregierung, warum sind es nicht die Politiker? Weil es dasselbe Dummdeutsch ist wie vorgestern.
Auf der Politik-Seite „konnte der SPD-Politiker kein sozialpolitisch kitzliges Thema liegenlassen, ohne seinen Senf dazu zu geben.“ Aber nachdem er seinen Senf dazu getan hatte, konnte er es? Entweder konnte er kein Thema liegenlassen oder er muss jedes Mal seinen Senf dazu geben, beides zusammen ist nicht nur doppelt gemoppelt, sondern auch noch Blödsinn.
Dafür ist das hier, im nächsten Absatz, ein bisschen überraschend: „Weil Städte und Gemeinden die Heizkosten übernehmen würden, gingen die Bedürften oft verschwenderisch mit Energie um.“ Diese Formulierungen bedürften einer Korrektur, wenn man mir diesen Kalauer verzeihen will. Aber dann würde vermutlich die Politik wieder aufbranden …