Wie hoch ist eigentlich eine Senkung? Gute Frage, nicht wahr? Die WAZ beantwortet sie heute auf der Titelseite mal wieder auf eigene Weise: „Zur Höhe der Preissenkung sagte Reutersberg nichts …“ Mein Freund Wilfried sagte heute dazu: „Dann lass uns doch mal das Tal erklimmen oder zum Gipfel hinabsteigen!“ Recht hat er!
Auf der Seite 2 wird gelitten. Für mich eigentlich nichts Neues, denn das tu ich ja schon sowieso schon, wenn ich das alles lese … Heute haben wir es aber mit besonderem Leiden zu tun: „Die SPD leidet Schaden, weil …“ Und dann folgt es Schlag auf Schlag, Leiden auf Leiden: „Franz Müntefering leidet Schaden …“, „Wolfgang Clement leidet Schaden …“, „Darum erleidet am meisten Schaden die Richtung, für die Clement steht“ und schließlich: „Darum leidet die SPD insgesamt Schaden.“ Nun kann man an etwas leiden (Krankheiten zum Beispiel) und auch unter etwas (Wirtschaftskrise, die wird ja gerade jetzt immer wieder gern genommen). Aber kann man Schaden leiden? Also: ich kann ihn gar nicht leiden. Vor allem aber nicht diesen merkwürdigen Gebrauch des Wortes „leiden“ durch den Chefredakteur. Und komischerweise schreibt er ja auch ein einziges Mal und richtigerweise: „darum erleidet am meisten Schaden …“ Das hätte ihm eigentlich zu denken geben müssen. Hat es aber nicht, darum leidet hier die deutsche Sprache – und vielleicht erleidet sie sogar Schaden.
Auf derselben Seite gibt es dann – im Interview mit Dortmunds Ex-OB – einen heutzutage leider sehr üblichen, aber nichtsdestotrotz falschen Konjunktiv: „Ich würde mich freuen, wenn er es sich noch einmal überlegt„. Nun gut, das war gesprochene Sprache und die hält sich nicht immer sklavisch an die Grammatik, trotzdem tut das in meinen Ohren weh und ich würde mich viel mehr freuen, wenn er es sich überlegte, oder zumindest überlegen würde. Und ich würde mich noch mehr freuen, wenn man den Konjunktiv nicht so oft unter den Tisch fallen ließe oder manchmal sogar gänzlich vergäße, sondern ihm hin und wieder eine Chance gäbe.