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29. Juli 2009

Deutsch-Banker schlagen ins Kontor

Filed under: Allgemeines — Xanadu @ 20:15

Was sind Deutsch-Banker? Gibt es auch Englisch- oder Französisch-Banker? Kommt mir irgendwie spanisch vor. Vielleicht sollten wir den heutigen Aufmacher einmal lesen, dessen Headline lautet: „Deutsch-Banker können sich auf höheren Bonus freuen“. Und schon stellen wir fest, dass es sich da um Angestellte der Deutschen Bank handelt. Jetzt kann man ja der Deutschen Bank eine Menge vorwerfen, aber dass ihre Mitarbeiter „Deutsch-Banker“ sein sollen, das geht nun doch ein bisschen zu weit.

Mit allzu viel Genitiv kann man sich schon mal verheddern. Wie hier auf der Rhein-Ruhr-Seite: „Schon die Effektivität der normalen Grippe-Impfung sei medizinisch umstritten, zudem rufe sie schwere Nebenwirkungen bei unter Asthma oder Multipler Sklerose leidender Patienten hervor …“ So gehören wir zu den unter falschen Deklinationen leidenden Lesern.

Und der Konjunktiv ist auch nicht mehr, was er mal war: „Für sie ständen nicht der Preis, sondern der ‚Frischeaspekt‘ … im Vordergrund“, kann man auf der Seite „Wirtschaft & Verbraucher“ lesen. Und für uns Leser stünde die korrekte Form im Vordergrund.

Im Artikel am Fuß der Seite finden wir dann noch Folgendes: „Die norddeutsche Variante – zubereitet mit Majonäse oder Salatcreme – schlägt deutlicher ins Kontor.“ Wohin bitte schlägt die? Man kennt einen „Schlag ins Kontor“, das ist eine unangenehme Überraschung, aber dass Majonäse da irgendwo reinschlagen könnte, und dann auch noch deutlicher, ist ein bisher unbekanntes Phänomen.

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